Kommentar
08:21 Uhr, 10.01.2022

DAX® - Zweigeteilter, gespaltener 5-Tages-Indikator

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Zweigeteilter, gespaltener 5-Tages-Indikator

Zum Wochenabschluss musste der DAX® weitere Gewinnmitnahmen hinnehmen. Das Aktienbarometer zollte somit dem jüngsten „swing high“ und dem Abprall am bisherigen Rekordlevel (16.290 Punkte) Tribut. Damit hat der DAX® die Kursgewinne vom Jahresbeginn bereits fast wieder aufgezehrt. Auf Wochenbasis entsteht aufgrund dieser Entwicklung ein sog. „shooting star“, so dass in der zweiten Handelswoche die Bastion aus der Nackenlinie des zuletzt diskutierten Doppelbodens (15.834 Punkte) und der 61,8 %-Korrektur der Novemberdelle (15.803 Punkte) in den Mittelpunkt rücken dürfte. Inzwischen haben die int. Aktienmärkte die ersten 5 Handelstage des neuen Jahres absolviert. In der Vergangenheit hat die Tendenz der fünf Tage den weiteren Jahresverlauf oftmals richtig antizipiert. Vor allem in den USA fällt die Bilanz mit -4,4 % (Nasdaq Comp.) und -1,9 % (S&P 500) ernüchternd aus. Dass der DAX® ein schmales Kursplus von 0,4 % retten konnte, kann deshalb fast schon als Erfolg verbucht werden. Interessant ist die unterschiedliche „Signalgebung“ zwischen dem S&P 500® und dem DAX®: In der Historie seit 1988 trat diese Zerrissenheit insgesamt in 7 Jahren auf. In 6 dieser 7 Fälle war der schwächere Markt der ersten fünf Tage auch der schwächere Markt auf Gesamtjahressicht.

DAX® (Weekly)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Der ultimative Deckel: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Zu Jahresbeginn ist auf der Zinsseite bereits einiges los! Nach dem Vorbild der USA drängt sich inzwischen auch bei der 10-jährigen Rendite Deutschland die Frage einer strategischen Bodenbildung auf. Zunächst kam es im 3. Quartal 2021 zu einem lehrbuchmäßigen Rücksetzer an den ehemaligen Baissetrend seit 2008. Der zuvor stattgefundene Trendbruch wurde also bestätigt. Gleichzeitig verfügt die damalige Quartalskerze über eine markante Lunte. Für eine langfristige Bodenbildung von ungleich größerer Bedeutung ist aber ein nachhaltiger Spurt über den ultimativen Deckel bei -0,20 % bzw. -0,10 %. Seit 2019 hat die Rendite in diesem Dunstkreis in schöner Regelmäßigkeit wichtige Hochpunkte ausgebildet. Entsprechend würde ein Sprung über die genannten Hürden die untere Umkehr vervollständigen und ein rechnerisches Kursziel von rund 0,60 % aktivieren. Das beschriebene Schlüssellevel liefert also vermutlich den Startschuss für eine nachhaltige Rückkehr in den positiven Renditebereich. Die Lows von 2017/18 bei rund 0,20 % markieren ein wichtiges Zwischenziel auf dem Weg zum Ausschöpfen des o. g. Kurspotenzials.

10-jährige Rendite Deutschland (Quarterly)

Chart 10-jährige Rendite Deutschland

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart 10-jährige Rendite Deutschland

Chart 10-jährige Rendite Deutschland

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Einem echten Dauerbrenner …

… droht die Luft auszugehen! Vermutlich fällt diese Beschreibung der charttechnischen Ausgangslage der Shopify-Aktie derzeit sogar zu wohlwollend aus. Doch der Reihe nach: Seit Anfang 2016 befindet sich der Technologietitel in einem stabilen Haussetrendkanal. Die Hochpunkte bei 1.650/1.763 USD signalisierten aber bereits Ende 2021 eine gewisse Doppeltopgefahr. Mit dem Rutsch unter die Korrekturtiefs von Oktober und Dezember bei 1.286/1.272 USD wird das Risiko einer oberen Umkehr nun schlagend (siehe Chart). Die Bedeutung der negativen Weichenstellung wird durch zwei weitere Kriterien untermauert. So musste der Technologietitel auch die 38-Wochen-Linie (akt. bei 1.408 USD) sowie die 23,6 %-Fibonacci-Korrektur des gesamten Aufwärtsimpulses der letzten sechs Jahre (1.351 USD) preisgegeben. Mit anderen Worten: Eine obere Trendwende ist zunächst einmal Realität. Das Abschlagspotential – abgeleitet aus dem o. g. Doppeltop – lässt sich auf rund 400 USD taxieren. Selbst der Basisaufwärtstrend seit 2016 (akt. bei 822 USD) könnte perspektivisch nochmals in den Mittelpunkt rücken. Um den Chart dagegen zu stabilisieren, bedarf es eines Spurts über die Marke von 1.300 USD und damit einer Negierung der diskutierten Trendwendeformation.

Shopify (Weekly)

Chart Shopify

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Shopify

Chart Shopify

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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