Fundamentale Nachricht
13:39 Uhr, 07.09.2015

DAX zeigt sich freundlich

Der DAX präsentiert sich zu Wochenbeginn mit leichter Aufwärtstendenz. Bei feiertagsbedingt geschlossenen US-Börsen und einem nahezu leeren Wirtschaftskalender ist der Handel heute allerdings auch etwas ruhiger als man es gewohnt ist.

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Nach den jüngsten Kapriolen hat sich die Lage an den Aktienmärkten wieder etwas beruhigt. Der DAX hat im Zuge der Korrektur in den vergangenen vier Wochen vom Hoch von 11.604 auf aktuell 10.078 Punkte nachgegeben, das entspricht einem zweistelligen Minus. Heute aber zeigt sich der Aktienindex bei dünnen Umsätzen freundlich. Unterstützung kam am Morgen von robusten Daten aus der deutschen Industrie. Analysten der Equinet Bank sehen den DAX zum einen aktuell in einer Erholungsbewegung nach den starken Kursverlusten der letzten Wochen, zum anderen seien auch die Fundamentaldaten immer noch recht erfreulich, so die Experten. In den USA sind die Börsen feiertagsbedingt geschlossen, US-Konjunkturdaten stehen damit nicht auf der Agenda.

Charttechnik

Die ersten Handelsstunden verbrachte der DAX damit, sein Aufwärtsgap aus der Eröffnung zu schließen. Temporäre Erholungsgewinne sind jetzt zwar möglich, aber die Gefahr anschließend weiterer Verluste besteht. Während bei 10.185/200 Punkten ein Widerstand lauert, liegt die nächste größere Unterstützung erst bei 9.928 Punkten.

Thema des Tages

Mit 7,3 Prozent wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im vergangenen Jahr noch schwächer als zunächst ausgewiesen. Die Regierung im Peking hatte die Wachstumsrate um 0,1 Prozentpunkte nach unten korrigiert. Der Dienstleistungssektor sei nicht so stark gewachsen wie ursprünglich mitgeteilt, hieß es. Für 2015 peilt Peking ein Wachstum von 7,0 Prozent an. Nicht weniger Ökonomen zweifeln das Erreichen dieses Ziels angesichts jüngst enttäuschender Konjunkturdaten aber an.

Zunächst beruhigend wirkte die Ankündigung, dass die chinesischen Regulierungsbehörden weiterhin am Aktienmarkt intervenieren will. Man werde bei abnormalen Fluktuationen eingreifen, hieß es in einer Erklärung von Sonntag. In dieser Woche sollen Handelsbeschränkungen für Aktien wieder aufgehoben werden. Die Regulierungsbehörden hatten im Juli gut die Hälfte ihres gesamten Aktienmarktes vom Handel ausgesetzt. Nach Angaben von Chinas Zentralbank PBoC sollen die Börsenturbulenzen bald der Vergangenheit angehören und wieder Beruhigung einsetzen.

Wie zum Trotz ging die Berg- und Talfahrt an Chinas Festlandbörsen nach dem langen Feiertagswochenende am heutigen Montag aber ungehemmt weiter. Der CSI 300 mit den 300 größten Unternehmen des chinesischen Festlands hatte im frühen Handel in der Spitze um knapp 1,70 Prozent zugelegt. Letztlich mussten die Anleger jedoch einen Abschlag von 3,43 Prozent verkraften.

Aktien im Blick

Lufthansa-Papiere erholen sich zur Stunde etwas (+0,61 %). Grund: Eine Kaufempfehlung für die Aktie durch die LBBW. Der für morgen angekündigte Streik der Piloten-Gewerkschaft Cockpit für viele Langstreckenflüge drückte heute zwischenzeitlich auf den Kurs.

Die Aktie von K+S gewinnt akt. 3,94 %. Neue Übernahmefantasie ist in den Titel gefahren. Denn Potash eine weitere Beraterbank angeworben, um die Übernahme in die Wege zu leiten. K+S hatte ein Angebot über acht Milliarden Euro Ende Juni abgelehnt.

Eine negative Analystenstudie von Merrill Lynch belastet den Kurs der Merck-Aktie, die um 0,75 % abtaucht.

Konjunktur

Der sentix-Konjunkturindex für den Euroraum sinkt im September von 18,4 auf 13,6 Punkte - der tiefste Stand seit Februar. Während die Lageeinschätzung stabil bleibt, kühlen sich die Konjunkturerwartungen auch hier stark ab. Sie geben um 9,2 auf 12,3 Punkte nach. Für Deutschland liegt das Niveau der Erwartungen sogar nahe der Nulllinie.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht für 2016 möglicherweise Gesamtkosten von €10 Mrd. um den Zustrom an Flüchtlingen nach Deutschland zu bewältigen. Sie könne diese Zahl für Bund, Länder und Kommunen zwar nicht bestätigen. Aber angesichts der allein vom Bund bereitgestellten sechs Milliarden Euro für 2016 sei diese Summe nachvollziehbar, so Merkel.

Währungen

Während der US-Dollar gegenüber dem Yen wieder etwas Boden gutmachen kann, den der Greenback am Freitag infolge eines enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichts abgeben musste, setzt EUR/USD seinen Anstieg fort. EUR/USD notierte bislang bei 1,1178 im Hoch.

USD/JPY legte bislang bis 119,59 in der Spitze zu, nachdem die japanischen Frühindikatoren im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind. AUD/USD erholt sich nach optimistisch stimmenden Daten aus Australien von seinem am Freitag erreichten frischen Sechsjahrestief bei 0,6903.

Rohstoffe

Der Preis für ein Fass Rohöl wird sich aktuell bei rund 50 US-Dollar stabilisieren. Das erwartet der Fondsanbieter JB Commodities Fund. „Billiges Öl überschwemmt den Markt, es herrscht ein hohes Überangebot. Dieses sei eine Spätfolge der boomenden Rohstoffpreise vor dem Ausbruch der Finanzkrise: Für die Produzenten sei es damals profitabel gewesen in neue Kapazitäten zu investieren, die nun schrittweise auf den Markt kommen. Im Jahr 2008 erreichten die Rohstoffpreise ihren Höhepunkt – seit diesem Zeitpunkt sei der Markt jedoch übersättigt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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