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08:50 Uhr, 06.11.2015

DAX zeigt kaum Schwäche

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt dürften sich am Freitag vor dem US-Arbeitsmarktbericht zunächst eher risikoscheu verhalten. Für Unterstützung sorgen am Freitag die Vorgaben der Börsen aus Übersee.

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DAX

An der Wall Street wollten sich die Anleger am Donnerstag im Vorfeld des Arbeitsmarktberichts, der heute zur Veröffentlichung ansteht, nicht mehr weiter aus dem Fenster lehnen. Die Trägheit übertrug sich auf den deutschen Aktienmarkt: Als die US-Indizes am Nachmittag schwächelten, bröckelten auch die Gewinne im deutschen Leitindex.

Dennoch erzielte das Marktbarometer letztlich moderate Gewinne, auch vorbörslich leistet sich der DAX heute kaum Schwäche. L&S taxiert den deutschen Leitindex eine halbe Stunde vor Handelsauftakt marginal tiefer bei 10.870 Punkten. Die Fed ist für Dezember auf Zinserhöhungskurs, solange es datenseitig keine negative Überraschung gibt. Insofern spielt der Arbeitsmarktbericht am frühen Nachmittag eine gewichtige Rolle. Die neuen Jobdaten für Oktober dürften Hinweise darauf liefern, ob die US-Notenbank tatsächlich im Dezember die Zinswende anpackt. Vor dem Arbeitsmarktbericht dürften die meisten Anleger auch am deutschen Aktienmarkt vorsichtig agieren, erwarten Händler.

Deutsche Unternehmen produzieren deutlich weniger

Nachdem bereits gestern die Auftragseingänge für die Industrie Bedenken über den Zustand der deutschen Wirtschaft auslösten, fallen die am Morgen veröffentlichten Daten zu der Produktion hiesiger Unternehmen im September ebenfalls enttäuschend aus. Im produzierenden Gewerbe sei die Produktion saison- und kalenderbereinigt im Monatsvergleich um 1,1 Prozent zurückgegangen, teilte das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Daten mit. Experten hatten mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Allerdings ist der Rückgang vom Vormonat nach einer Revision deutlich geringer ausgefallen als bislang angenommen.

Allianz meldet schwache Quartalszahlen

Börsenturbulenzen und höhere Schäden setzten der Allianz im Sommerquartal zu. Der operative Gewinn fiel mit 2,45 Milliarden Euro um 7,5 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich sank der Überschuss sogar um 15,4 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro. Analysten hatten sich deutlich höhere Zahlen versprochen.

Lufthansa: Flugbegleiter beginnen Streik

Die Flugbegleitergewerkschaft UFO hat ihre Mitglieder von heute in der Zeit von 14 bis 23 Uhr an den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf zum Streik aufgerufen. Für Samstag ist nach Gewerkschaftsangaben mit weiteren Streiks an den beiden Airports zu rechnen. Sollte die Lufthansa nicht einlenken, werde der Arbeitskampf bei der Lufthansa Passage bis zunächst kommende Woche Freitag fortgesetzt, so die Gewerkschaft.

Trennt sich Kering von Puma?

Die Umsätze des Sportartikelkonzerns Puma entwickelten sich im dritten Quartal 2015 wie erwartet und erhöhten sich währungsbereinigt um 3,1 Prozent auf 914,4 Millionen Euro. Das operative Ergebnis EBIT sank um 11,2 Prozent auf 41 Millionen Euro.

Angeblich denkt der Mutterkonzern Kering darüber nach, sich von seiner Tochter Puma zu trennen. Kering sei offen für einen Verkauf, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Ein formeller Verkaufsprozess werde aber nicht mehr in diesem Jahr eingeleitet, hieß es. Kering gehören mehr als 80 Prozent der Puma-Anteile.

Telefonica profitiert von der wirtschaftlichen Erholung in Spanien

Der spanische Telekomkonzern Telefonica (O2) hat im dritten Quartal mit 11,92 Milliarden Euro deutlich mehr Erlös als von Analysten erwartet erzielt. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Oibda) verdiente Telefonica mit 3,69 Milliarden Euro soviel wie erwartet

Toyota baut Forschungszentrum in Kalifornien auf

Der japanische Autobauer Toyota gründet im Silicon Valley ein Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz und Robotik. Die Anfangsinvestitionen belaufen sich auf eine Milliarde Dollar über die nächsten fünf Jahre. Das Toyota Research Institute startet im Januar 2016. Künstliche Intelligenz habe das Potenzial, eine völlig neue Industrie zu schaffen, hieß es.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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