Kommentar
22:25 Uhr, 06.04.2021

Verbraucher steigern Online-Käufe um 900 Mrd. Dollar - Kryptowährungen mehr als 2 Bio. Dollar wert

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • IWF erhöht Wachstumsprognosen
  • SAP profitiert von Meldung zu Google-Auftrag
  • Eurozone: Arbeitslosenquote entwickelt sich stabil
  • Credit Suisse meldet Milliardenbelastung
  • DAX startet mit Rekordhoch in den Handel
  • Tesla meldet Rekordabsatz
  • Autobauer überzeugen mit guten US-Absatzzahlen

Märkte

  • Der deutsche Aktienmarkt setzt seine Rekordjagd auch nach Ostern fort. Der DAX kletterte am Dienstag auf ein neues Rekordhoch bei 15.311,86 Punkten, konnte das Niveau allerdings nicht bis zum Handelsende halten. Mit den heutigen Kursgewinnen holt der deutsche Aktienmarkt im Wesentlichen die Kursgewinne aus Übersee von den Vortagen nach. An Ostermontag waren Dow Jones Industrial Average und S&P 500 bereits auf neue Rekordstände gestiegen, nachdem die an Karfreitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten für März deutlich besser als erwartet ausgefallen waren. Auch an Ostermontag veröffentlichte US-Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor hatten die Erwartungen übertroffen.
  • Nach neuen Rekordständen im Dow Jones und S&P 500 an Ostermontag notieren die wichtigsten US-Indizes am Dienstag im frühen Handel wenig verändert. Gute Wirtschaftsdaten, wie die besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten von Karfreitag, hatten den Markt zuletzt beflügelt. Der S&P 500 konnte unterdessen auch am Dienstag ein geringfügig höheres Allzeithoch markieren.
  • Sämtliche Kryptowährungen zusammen haben am Montag erstmals eine Marktkapitalisierung von mehr als zwei Billionen US-Dollar (2.000 Milliarden Dollar) erreicht. Der Bitcoin als erste und nach wie vor dominante Kryptowährung kommt dabei mit 1,1 Billionen Dollar weiter auf etwas mehr als die Hälfte der gesamten Marktkapitalisierung. Zweitwichtigste Kryptowährung ist weiter Ethereum mit einer Marktkapitalisierung von rund 245 Milliarden Dollar. Am Montag selbst legten allerdings Kryptowährungen aus der zweiten Reihe zu, während Bitcoin und Ethereum schwächelten.
  • Der S&P 500 konnte sich intraday zwar auf ein neues Rekordhoch schieben, ging dann aber nach einer ereignislosen Session mit einem kleinen Minus von 0,1 Prozent aus dem Handel. Generell unterstützend wirkten heute die rückläufigen Kapitalmarktzinsen. Die Rendite für zehnjährige US-Benchmarkanleihen sank beispielsweise um sechs Basispunkte auf 1,656 Prozent. Bei den Einzelwerten stachen Applied Materials (-2,5 %) und Illumina (+7,9 %) heraus. Während der erstere Titel von einer enttäuschenden FY24-Guidance belastet wurde, profitierte der letztere von guten Q1-Zahlen. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten von Rang und Namen reduzierten sich heute auf die JOLTS, die im Februar bei 7,367 Millionen lagen nach 7,099 im Monat zuvor.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Corona-Pandemie hat Verbraucher weltweit in die Arme der Onlinehändler wie Amazon und Zalando getrieben und der Branche zusätzliche Einnahmen im hohen dreistelligen Milliarden-Dollar-Bereich beschert. Nach Angaben des Kreditkartenanbieters Mastercard haben Verbraucher im Jahr 2020 weltweit insgesamt rund 900 Milliarden Dollar mehr im Onlinehandel ausgegeben als es dem Trend der beiden Vorjahre entspricht. Laut Mastercard wurde 2020 bereits jeder fünfte Dollar im Onlinehandel ausgegeben.
  • Intel hat heute einen neuen Datenzentrums-Chip vorgestellt, um besser gegen die Konkurrenz von AMD aufgestellt zu sein. Der neue Chip mit der Bezeichnung "Ice Lake" ist speziell für Cloud-Computing entwickelt und ist bereits mit 200.000 Test-Einheiten im Einsatz. Bei der Geschwindigkeit kommt Intel nicht an AMD-Chips heran, allerdings verspricht sich Intel durch die In-House-Produktion eine größere Kontrolle über die Lieferkette. AMD hat im Unterschied dazu die Produktion seines entsprechenden Chips an Taiwan Semi ausgelagert.
  • Der französische Staat unterstützt die niederländisch-französische Fluggesellschaft Air France-KLM mit vier Milliarden Euro Eigenkapital und wird zum größten Einzelaktionär des Unternehmens. Die EU-Kommission hat jetzt entsprechende Pläne genehmigt. Der französische Staat soll künftig 30 Prozent der Anteile nach zuvor 15 Prozent halten. Die Niederlande, die ebenfalls 15 Prozent der Anteile halten, wollen sich nicht an der anstehenden Kapitalerhöhung beteiligen und damit ihren Anteil nicht steigern.
  • Der Softwarekonzern SAP hat einem Pressebericht zufolge mit Google einen wichtigen Großkunden vom Wettbewerber Oracle abgeworben. Wie der Finanzsender CNBC unter Berufung auf eine interne E-Mail an Google-Angestellte berichtet, werden die Kernsysteme im Bereich der Finanzen sowohl bei Google als auch bei der Google-Mutter Alphabet im Mai von Oracle auf SAP umgestellt. Die SAP-Aktien konnten nach der Meldung am Dienstag um mehr als zwei Prozent zulegen.
  • Die Aktien der deutschen Autobauer können heute deutlich zulegen, nachdem noch vor Ostern sehr gute US-Absatzzahlen gemeldet wurden. Die Marke Volkswagen steigerte den US-Absatz in den ersten drei Monaten bis Ende März um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 90.853 Neuwagen, während die Volkswagen-Tochter Audi die Verkäufe um 33 Prozent auf 54.840 Fahrzeuge steigerte und die Volkswagen-Tochter Porsche ein Plus von knapp 45 Prozent auf 17.368 Fahrzeuge verbuchte. Die Marke BMW steigerte den Absatz um 20 Prozent auf 71.433 Fahrzeuge und auch die Tochter Mini vermeldete ein deutliches Plus. Daimler hat seine US-Absatzzahlen noch nicht veröffentlicht.
  • Im Zusammenhang mit dem Zahlungsausfall des US-Hedgefonds Archegos Capital verbucht die Schweizer Großbank Credit Suisse eine Belastung von 4,4 Milliarden Dollar, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Im ersten Quartal soll der Vorsteuer-Verlust rund 900 Millionen Franken betragen. Die Credit Suisse kündigte an, ihren Dividendenvorschlag auf 0,10 Franken je Aktie zu senken und ihr Aktienrückkaufprogramm im Volumen von mindestens einer Milliarde Franken auszusetzen. Investmentbank-Chef Brian Chin und Risikochefin Lara Warner verlassen Credit Suisse nach den Verlusten durch das Hedgefonds-Debakel und die Pleite der Greensill Bank.
  • Der Elektroautobauer Tesla hat im ersten Quartal 2021 184.800 Fahrzeuge ausgeliefert und 180.338 Autos produziert. Damit wurden die rekordhohen Produktions- und Auslieferungszahlen aus dem vierten Quartal übertroffen. Analysten hatten für das erste Quartal nur rund 168.000 Auslieferungen erwartet.

Politik & Konjunktur

  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft angehoben und rechnet für 2021 nun mit einem Anstieg des BIP um 6,0 Prozent (zuvor: 5,5 Prozent) und für 2022 von 4,4 Prozent (zuvor: 4,2 Prozent). Der IWF prognostiziert für 2021 ein US-Wachstum von 6,4 Prozent (bisher 5,1 Prozent) und für China ein Plus von 8,4 Prozent (bisher 8,1 Prozent). Die Eurozone solle um 4,4 Prozent wachsen (bisher 4,2 Prozent), Deutschland um 3,6 Prozent (bisher 3,5 Prozent). Laut IWF-Prognose wird Großbritannien im laufenden Jahr um 5,3 Prozent (bisherige Prognose 4,5 Prozent) wachsen. Frankreichs Wirtschaft soll um 5,8 Prozent (bisher 5,5 Prozent) expandieren.
  • Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Februar stabil geblieben. Die Arbeitslosenquote verharrte auf dem auf 8,3 Prozent nach oben revidierten Vormonatsniveau, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Volkswirte hatten mit 8,1 Prozent gerechnet. Dies entspricht dem Vormonatswert vor der heutigen Revision.
  • Die Konjunkturerwartungen der Finanzmarktexperten für Deutschland und die Eurozone haben sich im April deutlich aufgehellt. Der Sentix-Konjunkturindex für Deutschland stieg von plus 11,9 Punkten im April auf plus 20,0 Zähler im April, wie Sentix am Dienstag mitteilte. Damit wurde der höchste Wert seit August 2018 erreicht. Der Index steht inzwischen wieder höher als vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Der Konjunkturindex für die Eurozone legte von plus 5,0 auf plus 13,1 Zähler zu, womit der höchste Wert seit August 2018 erreicht wurde.
  • Deutschland unterstützt nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters eine insgesamt 650 Milliarden Dollar schwere Kapitalspritze für den Internationalen Währungsfonds (IWF). Bei der Zahl handele es sich um "eine angemessene Hausnummer", sagte ein Regierungsvertreter demnach am Dienstag.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson hat weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen für England ab dem 12. April angekündigt. "Dann dürfen in England alle Geschäfte, Fitnessstudios, Friseure und Außenbereiche der Pubs wieder öffnen", sagte Johnson.
  • In China ist der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im März stärker als erwartet gestiegen. Der Index kletterte von 51,5 Punkten im Vormonat auf 54,3 Zähler im März, während die Volkswirte nur mit 52,2 Punkten gerechnet hatten.
  • US-Finanzministerin Janet Yellen hat sich für die Einführung einer globalen Mindestbesteuerung von Unternehmen ausgesprochen. Unter US-Präsident Donald Trump hatten die USA eine weltweite Mindeststeuer, wie sie im Rahman von OECD und G20 derzeit verhandelt wird, noch abgelehnt. Die USA wollen ihren Unternehmenssteuersatz, der unter US-Präsident Donald Trump von 35 Prozent auf 21 Prozent gesenkt worden war, wieder auf 28 Prozent anheben. Dadurch soll u.a. das milliardenschwere Infrastrukturpaket, das US-Präsident Biden plant, finanziert werden. Die Einführung einer globalen Mindeststeuer soll auch verhindern, dass US-Unternehmen ins steuergünstigere Ausland abwandern.
  • Auf dem US-Arbeitsmarkt sind im März deutlich mehr neue Stellen geschaffen worden als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen saisonbereinigt 916.000 neue Arbeitsplätze hinzu, während die Volkswirte nur mit 652.000 zusätzlichen Stellen gerechnet hatten, nach revidiert 468.000 neuen Stellen im Februar. Die Arbeitslosenquote sank von 6,2 auf 6,0 Prozent.

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