Kommentar
13:49 Uhr, 23.11.2008

DAX - Wir werden einen Menschen auf den Mond bringen

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

….so oder so ähnliche drückte es John F. Kennedy aus, als er das Mondprogramm startete. Einen leistungsfähigen Computer für jeden Haushalt. So oder so ähnlich muss sich wohl Bill Gates ausgedrückt haben, als er in seiner Garage den ersten Personal Computer entwickelte. Die Liste von Visionären in der menschlichen Geschichte ist ebenso unendlich wie diejenigen, die für diese Visionäre von Lächeln bis Spott alles übrig haben, nur keine Anerkennung und schon gar kein Vertrauen. Natürlich ist es immer schwer vorstellbar, wenn eine Vision utopisch klingt. Es gibt jede Menge Hindernisse zu überwinden. Von der Machbarkeit angefangen über die Abwehrhaltung vermeintlicher Mitarbeiter bis hin zu behördlichen oder staatlichen Hürden. Über eine eventuelle Finanzierung haben wir dabei noch gar nicht gesprochen. Aber der Beharrlichkeit und der Hartnäckigkeit der Visionäre ist es zu verdanken, dass inzwischen Menschen auf dem Mond waren, ich jetzt an einem PC sitze und für Sie schreibe und viele andere Dinge, die den Alltag erleichtern. Zugegeben, auf den ersten Blick kann man den wirklichen Visionär vom gemeinen Phantasten nicht so leicht unterscheiden. Manchmal ist es auch die Zeit, die aus einem Phantasten einen Visionär und später einen Realisten macht.

Nennen wir es wie wir wollen, der Vorstoß von Solarworld, den deutschen Automobilbauer OPEL übernehmen zu wollen ist zunächst einmal phantastisch. Natürlich sehe ich auch die Hindernisse. Selbstverständlich ist die Zeit nicht dafür da, sich in einem schwierigen Umfeld einen weiteren Klotz (und sei er noch so profitabel) ans Bein zu hängen. Ob Solarworld wirklich in der Lage ist, eine solche Aktion durchzuführen ist ebenfalls fraglich. Und GM wird seine letzte Perle sicher auch nicht so einfach aufgeben. Die Fakten sprechen also ganz klar gegen diese Aktion. Aber eine Vision ist es allemal und seien wir doch einmal realistisch. Auf Dauer wird es mit den Verbrennungsmotoren nicht mehr gehen. Irgendwann wird die Zeit reif sein für reine Solarfahrzeuge. Vielleicht mit einem anderen Unternehmen als Solarworld. Aber dann sollte man sich einmal an die Heerscharen von Spöttern erinnern, die aktuell erhobenen Hauptes und mit der Unfehlbarkeit des besseren Wissens durch die Gazetten eilen und nicht müde werden die Absurdität dieses Vorhabens herauszustellen. Vielleicht ist es wirklich noch zu früh, aber wenn das erste Fahrzeug erst einmal in Serie vom Band läuft, werden wir den Aktienkursen der beteiligten Firmen wieder einmal hektisch hinterher hecheln. Und dann wird vermutlich wieder eine Blase entstehen. Ich finde die Vision jedenfalls gut und werde für meinen Teil hier am Ball bleiben.

Der DAX ist von den Visionen, es könnte nun endlich zum Ende des Abwärtstrends kommen hingegen noch eine ganze Weile entfernt. Die Tiefs von Ende Oktober konnten zwar noch gehalten werden, überzeugend sieht das gleichwohl nicht aus. Der Freitag verlief anfangs noch recht viel versprechend. Gegen Ende gab der Markt jedoch deutlich ab, konnte aber die Marke von 4.000 erneut halten. Der Schlussspurt der US-Börse konnte dann im Markt nicht mehr verarbeitet werden. Der designierte US-Präsident Obama hat Timothy Geithner von der US-Notenbank zu seinem Finanzminister berufen. Dies ist eine vertrauensbildende Maßnahme, mehr nicht. Denn die Probleme wird auch er nicht über Nacht lösen können. Trotzdem hat die US-Börse diese Ernennung mit einem Kursfeuerwerk gefeiert. Wie nachhaltig das sein wird bleibt abzuwarten. Tatsache ist jedoch, dass die Marke von 4.000 Punkten im DAX dadurch wieder gehalten wird. Die Eröffnung am Montag wird mit deutlichen Gewinnen stattfinden. Ein Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends ist sehr wahrscheinlich. Es besteht sogar eine Chance, dass sich ein Doppel-Boden herausbildet. Dies wiederum würde dazu führen, dass es eine kräftige Jahresendrallye gibt. Das klingt aus meiner Feder sicher ausgesprochen bullish. Aber ich mache ja den Markt nicht, sondern der Markt macht meine Analysen. Und an den Zeichen komme ich nun einmal nicht vorbei. Aber es fehlt mir trotzdem der Glauben an eine nachhaltige Trendwende. Kurzfristig werden die Zinssenkungen und die Ernennung von Geithner sicher den Märkten helfen. Langfristig hat der Goldpreis am Freitag gezeigt wo die Reise hingeht. Ich schließe nicht aus, dass in den kommenden Tagen eine gute Chance für spekulative Kursgewinne auf der Long-Seite gegeben ist. Vielleicht ist es aber auch nur der Montag und ab Dienstag rücken dann wieder die Konjunkturdaten in den Vordergrund, die vermutlich wieder Negatives zu berichten haben. Bleiben Sie also am Ball und sichern Sie Ihr Vermögen.

Herzliche Grüße bis zur nächsten Woche

Ihr Martin Marquardt

Anmerkung der Redaktion: Bei dem Namen "Martin Marquardt" handelt es sich um ein Pseudonym. Unter diesem Pseudonym schreibt ein charttechnischer Analyst eines größeren Bankhauses, der anonym bleiben möchte.

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