DAX will weiter nach oben – Diskussionen über Schuldenabbau dürften bald starten
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Der Deutsche Aktienindex wird derzeit getrieben von der Hoffnung auf wieder bessere Wirtschaftsdaten, nachdem der Lockdown weltweit nun schrittweise beendet wird. Zudem setzen die größten Optimisten darauf, dass vielleicht schon im Herbst Impfstoffe gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen.
Gleichzeitig aber dürfte schon bald die Diskussion darüber starten, wie die rasant gestiegenen Schulden zur Überbrückung der wirtschaftlichen Eiszeit bezahlt werden sollen. Höhere Steuern und Abgaben, dauerhaft noch tiefere Zinsen, langsameres Wirtschaftswachstum über Jahre hinweg und wachsende geopolitische Spannungen unter anderem im Handelskonflikt zwischen China und den USA stehen auf der Preisliste zur Kompensation der Rettungsaktionen ganz oben. Allesamt sind das wenig erbauliche Zukunftsperspektiven. Und von einer Normalisierung der Geldpolitik haben sich die Volkswirtschaften der Welt durch das Coronavirus noch weiter entfernt als je zuvor.
Im Deutschen Aktienindex setzt sich die Schaukelbörse seit Anfang Mai übergeordnet fort. Dabei besteht jederzeit die Möglichkeit eines Ausbruchs nach oben. Erneut waren vor gut einer Woche bei Kursschwäche überzeugte Käufer eingestiegen. Eine zweite Verkaufswelle, wie sie von vielen erwartet wurde, ist durch das beherzte Eingreifen von Investoren immer wieder zum richtigen Zeitpunkt vereitelt worden. Die Märkte wollen offenbar weiter nach oben – Hinweise auf eine große zweite Infektionswelle bleiben bislang ebenso aus. Das sorgt für gute Stimmung.
Im saisonalen Verlauf der vergangenen fünf Jahre sind neue temporäre Hochs im DAX zwar denkbar, diese wären aber nicht von Nachhaltigkeit geprägt. Eine satte Rally-Fortsetzung nach oben ist saisonal nicht zu erwarten, kann aber aufgrund anderer Zyklen – etwa durch eine kraftvoller als erwartete konjunkturelle Erholung überdeckt werden.
Heute wird an der Wall Street nicht gehandelt. An solchen Tagen kann es zu kurzzeitigen dynamischen Kursbewegungen im DAX kommen, da das Handelsvolumen geringer ist und die Auswirkung einzelner Handelsaufträge mehr ins Gewicht fällt. Insgesamt dürfte es aber eher ein ruhiger Handelstag werden.