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13:05 Uhr, 07.05.2015

DAX: Wiedererstarkter Euro bereitet Anlegern Sorgen

Der wieder etwas erstarkte Euro belastet exportorientierte Firmen, da deren Produkte im Ausland teurer werden. Vor allem ausländische Anleger werden dadurch zu Gewinnmitnahmen verleitet.

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Die Marktteilnehmer blicken sehr genau auf den EUR/USD-Wechselkurs. Der jüngste Aufwärtstrend des Euro bereitet jedoch mehr Sorgenfalten als Freudensprünge - belastet eine starke europäische Währung doch exportorientierte Firmen, da deren Produkte im Ausland teurer werden. Dieser Umstand wiederum verleitet ausländische Anleger am deutschen Aktienmarkt zu Gewinnmitnahmen, was beim DAX auch heute sichtbar wurde. Der deutsche Leitindex lag zuletzt mit einem knappen Prozent im Minus bei 11.246 Punkten. Die Anleger werfen zudem einen skeptischen Blick auf die laufende Parlamentswahl in Großbritannien. Der Ausgang ist noch völlig offen.

Thema des Tages

In Großbritannien haben seit dem Vormittag die Wahllokale geöffnet. Mehr als 45 Millionen Bürger auf der Insel sind aufgerufen, über die Vergabe der 650 Sitze im britischen Unterhaus zu entscheiden. In Umfragen liegen die konservativen Tories von Premierminister Cameron und die Labour-Partei von Oppositionsführer Miliband gleichauf.

Ob Cameron seine Regierungskoalition mit den Liberaldemokraten weiterführen kann, ist zweifelhaft. Experten befürchten nach der Wahl eine Hängepartie, sollten keine klaren Mehrheiten zustande kommen. Erste Prognosen werden nach Schließung der Wahllokale um 23 Uhr erwartet.

Die britische Wahl wird in ganz Europa mit großem Interesse verfolgt. Im Falle seiner Wiederwahl hat Amtsinhaber David Cameron bereits mehrfach angekündigt, ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union abhalten zu wollen.

Aktien im Blick

Siemens streicht weltweit 4.500 Arbeitsplätze, 2.200 davon in Deutschland. Hintergrund sind die Probleme in der Energiesparte. Aber auch andere ertragsschwache Bereiche sollen saniert werden. Siemens-Aktien sanken zuletzt um 2,13 %.

Beiersdorf profitierte zum Jahresstart vom schwachen Euro und einer guten Nachfrage. Die Aktie legt akt. um 2,06 % zu.

Metro-Papiere rutschen um 5,57 % ab. Großaktionär Haniel hat seine Beteiligung um 16,25 Mio. Aktien auf rund 25 Prozent gesenkt.

Konjunktur

Griechenland wird bis zum Auslaufen des zweiten Rettungspakets offenbar zahlungsfähig bleiben. Man gehe davon aus, dass sich das Land vermutlich den gesamten Juni finanziell über Wasser halten könne, erfuhr die „Welt“ aus Verhandlungskreisen.

US-Notenbankchefin Yellen warnt vor einer Überhitzung an den Börsen. Die Aktienbewertungen seien derzeit „ziemlich hoch“, sagte sie bei einer IWF-Konferenz in Washington.

Im März erhielt die deutsche Industrie mehr Aufträge, der Zuwachs blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück. Den Zahlen zufolge gingen 0,9 Prozent mehr Aufträge ein als im Vormonat. Die Prognose der Experten lag bei einem Plus von 1,6 Prozent.

Währungen

Der US-Dollar setzt nach erneut enttäuschenden US-Wirtschaftsdaten und den weiter eingetrübten US-Zinsaussichten seine Talfahrt gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des britischen Pfunds) fort. EUR/USD hat bei bislang 1,1392 im Hoch ein frisches Zweimonatshoch erreicht. USD/JPY notierte im Tief bislang bei 119,09, während USD/CHF mit bislang zutiefst 0,9075 ein frisches Dreimonatstief erreicht hat.

GBP/USD gibt hingegen aufgrund der Unsicherheit über den Ausgang der heutigen Parlamentswahlen in Großbritannien nach und notierte bislang bei 1,5160 im Tief.

Rohstoffe

Der Goldpreis kommt kaum vom Fleck. Im Mittagshandel am Mittwoch verbilligt sich die Notierung um etwas mehr als 0,6 Prozent. Händler erklärten die Zurückhaltung der Investoren vor allem mit den bevorstehenden Zahlen zum Arbeitsmarkt in den USA. Am Freitag veröffentlicht das Arbeitsministerium in Washington die offiziellen Statistiken für April.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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