Kommentar
08:32 Uhr, 02.02.2022

DAX® - Widerstandsbündel im Fokus

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Widerstandsbündel im Fokus

Erwartungsgemäß hat der DAX® gestern die 200-Tages-Linie (akt. bei 15.613 Punkten) ins Visier genommen. Unter dem Strich hat das Aktienbarometer eine Tageskerze mit kleinem Körper genau im Dunstkreis dieser langfristigen Glättung ausgeprägt. Zusammen mit dem kurzfristigen Korrekturtrend seit dem 5. Januar (akt. bei 15.644 Punkten) und dem Durchschnitt der letzten 50 Tage (akt. bei 15.669 Punkten) entsteht auf diesem Niveau ein markantes Widerstandsbündel. Abgerundet wird die beschriebene Kumulationszone durch den bereits des Öfteren angeführten Aufwärtstrend seit Mai 2020 (auf Wochenbasis akt. bei 15.681 Punkten). Ein erfolgreicher Sprung über die angeführten Hürden legt den Grundstein für eine Fortsetzung der laufenden Erholungsbewegung. Das Abwärtsgap vom 21. Januar bei 15.728/15.737 Punkten definiert im Erfolgsfall ein erstes Erholungsziel, ehe die Hochpunkte bei rund 16.000 Punkten wieder ins Blickfeld rücken. Unterstützungen bestehen derzeit bei den deutschen Standardwerten in Form des Hochs von Ende Januar (15.582 Punkte) und danach in Form des gestern beschriebenen „swing lows“ vom vergangenen Freitag (15.122 Punkte).

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Wieder positiv: Bodenbildung abgeschlossen!

Mitte Januar hatte sich die 10-jährige Rendite Deutschland schon einmal an einer Rückkehr in den positiven Zinsbereich versucht. Per Monatsultimo ist dieses Kunststück nun gelungen. Charttechnisch wesentlich wichtiger ist allerdings, dass damit der „ultimative Deckel“ der letzten Jahre gelüftet wurde. Als solchen hatten wir in unserem Jahresausblick die Schlüsselzone bei -0,17 %/-0,06 % definiert. Entsprechend vervollständigt die eingangs beschriebene Rückkehr in positives (Zins-)Territorium die Bodenbildung der letzten Jahre. Im Zusammenspiel mit dem bereits zuvor abgeschlossenen Keil seit 2008 liegt somit nun ein zweites Trendwendemuster vor (siehe Chart). Die Zinstiefs vom 2017/18 zwischen 0,15 % und 0,19 % definieren derzeit ein erstes konkretes Anlaufziel. Das kalkulatorische Mindestkursziel aus der unteren Umkehr lässt sich sogar auf rund 0,60 % taxieren und harmoniert gut mit den Hochpunkten vom Oktober 2018 und Juli 2017 bei 0,58 %/0,64 %. Per Saldo müssen sich Anlegerinnen und Anleger in den nächsten Monaten auf weiter steigende Zinsen einstellen. Um die aktuelle charttechnische Steilvorlage nicht zu gefährden, sollte die 10-jährige Rendite Deutschland in Zukunft nicht mehr unter das Januartief bei -0,19 % zurückfallen.

10-jährige Rendite Deutschland (Monthly)

Chart 10-jährige Rendite Deutschland

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart 10-jährige Rendite Deutschland

Chart 10-jährige Rendite Deutschland

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Erholungsmodus eingeläutet

Innerhalb eines Jahres musste die Palantir-Aktie Kursverluste von 45 USD auf unter 12 USD hinnehmen. Der Technologietitel befindet sich also charttechnisch in einem Baissetrend. Doch kurzfristig könnte das Papier zu schnell, zu stark gefallen sein. Schließlich notiert der MACD auf sehr niedrigem Niveau. Einen Schritt weiter ist da bereits der RSI: Nach einem Abtauchen in überverkauftes Terrain hat der Oszillator gerade ein neues Einstiegssignal generiert. Vor dem Hintergrund der beschriebenen Indikatorenlage sollten Anlegerinnen und Anleger die aktuellen Stabilisierungsansätze der Aktie genau verfolgen. Besonders der Anstieg über das Hoch vom 26. Januar bei 13,82 USD schließt eine kleine Bodenbildung ab. Dank dieses Befreiungsschlags definiert das Abwärtsgap vom 21. Januar bei 14,48/14,57 USD ein erstes Erholungsziel. Perspektivisch markiert danach vor allem die Kombination aus der 38-Tages-Linie (akt. bei 16,77 USD) und dem Tief vom Mai vergangenen Jahres (17,06 USD) eine markante Widerstandszone. Aufgrund des antizyklischen Charakters möglicher Longpositionen gilt es, die jüngsten Verlaufstiefs bei 11,89/11,75 USD nicht mehr zu unterschreiten.

Palantir Technologies (Daily)

Chart Palantir Technologies

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Palantir Technologies

Chart Palantir Technologies

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

200-Tages-Linie als Bestätigung

Mit einem zwischenzeitlichen Kursminus von 18 % seit Ende November musste der Nasdaq-100® zuletzt deutlich Federn lassen. Aufgrund des zu Wochenbeginn ausgeprägten Handelstages mit einem 90 %ige Aufwärtsvolumen sollten Anlegerinnen und Anleger der Stabilisierung auf Basis der horizontalen Haltezone bei rund 14.000 Punkten eine besondere Beachtung schenken, zumal das Technologiebarometer auf dieser Basis einen kleinen Doppelboden ausgebildet hat (siehe Chart). Hilfreich ist in diesem Kontext auch ein Blick auf den MACD, der derzeit extrem niedrig notiert. Genau genommen arbeitet der Trendfolger auf einem ähnlich tiefen Level wie während des Corona-Einbruchs vom Frühjahr 2020 derzeit an einem positiven Schnittmuster. Was aktuell aus charttechnischer Sicht noch fehlt, ist ein Spurt über die Barrieren aus der 38,2 %-Korrektur des jüngsten Einbruchs (14.886 Punkte), verschiedenen horizontalen Marken und vor allem der 200-Tages-Linie (akt. bei 15.022 Punkten). Diese Schlüsselzone stellt einen wesentlichen Katalysator für eine Fortsetzung der eingeleiteten Erholungsbewegung dar. Der o. g. Doppelboden beinhaltet ein kalkulatorisches (Mindest-)Kursziel von 15.500 Punkten.

Nasdaq-100 Index® (Daily)

Chart Nasdaq-100 Index®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Nasdaq-100 Index®

Chart Nasdaq-100 Index®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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