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08:15 Uhr, 26.10.2015

DAX: „who is buying next“?

Heute dürfte der Deutsche Aktienindex mit moderaten Kursgewinnen in den Handel starten. Einige Experten erwarten nach der starken Rally in der vergangenen Woche erst einmal eine Zwischenkorrektur beim DAX.

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Nachdem der DAX bereits am Donnerstag dank der Aussicht auf billiges Notenbankgeld beachtlich zulegen konnte, setzte die chinesische Notenbank mit einer Zinssenkung vor dem Wochenende noch eins drauf. An den Aktienmärkten weltweit herrschte daraufhin Jubelstimmung, auch der DAX startete eine Erholungsrally und landete knapp unterhalb der 10.800-Punkte-Marke. Damit wurde eine außergewöhnliche Handelswoche mit einem DAX-Plus von 7 Prozent abgeschlossen - die stärkste Performance seit dem Jahr 2011. „Die Aktienampel ist von sanftem Grün Ende September auf sattes Grün gesprungen“, kommentiert Daniel Saurenz von Feingold Research.

Alles in allem Grund zur Freude? Helaba-Ökonom Ralf Umlauf stellt sich die Frage: „who is buying next“? Der Experte hält eine Zwischenkorrektur für notwendig, zumindest „um Luft und neue Kraft zu holen“. Immerhin müssten die rund 600 Punkte Zugewinn innerhalb von zwei Tagen erst einmal verdaut werden, so Umlauf. Heute dürfte das Marktbarometer mit moderaten Kursgewinnen in den Handel starten. Der Broker IG taxiert den DAX eine Stunde vor Handelsbeginn leicht höher bei 10.802 Punkten. An den asiatischen Märkten ging es am Montag bereits überwiegend aufwärts. Den japanischen Nikkei trieben neben der Notenbankpolitik zudem erneute Spekulationen über ein Konjunkturstimuli im Land.

Die jüngsten Signale einer möglicherweise weiteren geldpolitischen Lockerung der EZB sowie die Zinssenkung in China drücken auf den Euro-Kurs. Die Gemeinschaftswährung notiert zurzeit wenig verändert zum Freitagsschlusskurs bei 1,1031 Dollar.

Die Ölpreise bewegen sich am Morgen nur wenig. Ein Barrel Brent kostete 48,08 US-Dollar. Das waren 9 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass WTI stieg um 12 Cent auf 44,72 Dollar. Nach einer kurzen Erholung Anfang Oktober sind die Notierungen zuletzt wieder gefallen. An dem aktuell hohen Angebot bei zugleich gedämpfter Nachfrage dürfte sich damit zunächst wenig ändern, so Experten.

Volkswagen nur noch die Nummer 2

Der japanische Autobauer Toyota hat in den ersten neun Monaten des Jahres knapp 7,5 Millionen Fahrzeuge verkauft, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Damit stoßen die Japaner den von der Abgasaffäre gebeutelten Volkswagen-Konzern vom Thron des weltgrößten Autoproduzenten. Der VW-Absatz ging im gleichen Zeitraum ebenfalls um 1,5 Prozent auf 7,43 Millionen Einheiten zurück. Im ersten Halbjahr hatte Volkswagen noch mehr Fahrzeuge verkauft als die Japaner.

Laut Kreisen will Volkswagen-Chef Matthias Müller Bundeskanzlerin Angela Merkel kommende Woche auf einer China-Reise begleiten und zum Stand der Ermittlungen im Abgasskandal informieren, wie Reuters und die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichteten.

Credit Suisse legt Kaufpreis für Aktienplatzierung fest

Die Schweizer Credit Suisse gibt nach der Bekanntgabe der neuen Strategie und verschiedener Kapitalmaßnahmen in der vergangenen Woche nun die Bedingungen der Aktienplatzierung bekannt. Der Preis für die Aktienplatzierung der 58 Mio. neuen Namenaktien liegt bei 22,75 CHF je Aktie, wie die Bank am Montag mitteilte. Der Bruttoerlös beträgt damit 1,32 Mrd. Franken.

Conti-Chef bleibt gelassen

Nach Einschätzung von Continental-Chef Elmar Degenhart will der Technologiekonzern Google nicht selbst Autos produzieren. „Ich glaube nicht, dass Google ernsthaft die Intention hat, jemals Autos selbst zu bauen“, sagte Degenhart der Deutschen Presse-Agentur. Vielmehr sehe er bei dem US-Konzern einen anderen Antrieb. „Google versucht, auf andere Geschäftsfelder zu expandieren - auch, weil sie weiteres Wachstumspotenzial aufzeigen müssen. Und Google ist interessiert daran, das Auto als zusätzliche Informations- und Datenquelle zu erschließen“, sagte Degenhart. Denn: „Der größte weiße Fleck der Internetnutzung heute ist das Auto.“

RWE: Stellenabbau angekündigt

Die Abschaltung von fünf Braunkohle-Kraftwerksblöcken des Essener Energieversorgers RWE wird den Abbau von 800 bis 1.000 Arbeitsplätzen zur Folge haben. Das erklärte eine Konzernsprecherin gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Die Stellen sollen zwischen 2017 und 2023 wegfallen

Flüchtlingskrise: Investitionspaket von 20 Mrd. Euro gefordert

Nach Ansicht von Wirtschaftsprofessor Oliver Holtemöller kann Deutschland die aktuelle Flüchtlingskrise ohne Steuererhöhungen stemmen. SPD-Vize Ralf Stegner forderte hingegen ein Investitionspaket in Höhe von 20 Mrd. Euro zur Bewältigung der Krise.

Airbus-Chef Tom Enders fordert die Bundesregierung auf die Regeln am Arbeitsmarkt zu lockern, um Flüchtlinge schneller ins Erwerbsleben zu integrieren. Enders fordert unter anderem Ausnahmen vom Mindestlohn und mehr Flexibilität bei zeitlich befristeten Arbeitsverhältnissen.

UK: Abstimmung über Brexit wie geplant

In Großbritanniens soll die Volksabstimmung über die weitere EU-Mitgliedschaft des Landes endgültig wie geplant stattfinden. „Stimmt das britische Volk für einen Austritt, dann bedeutet es einen Austritt", betonte ein hochrangiger Berater von Premierminister David Cameron gegenüber Reuters.

Philips überrascht positiv

Der Elektronikkonzern Philips bleibt operativ erfolgreich. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (Ebita) sei um ein Fünftel auf 570 Millionen Euro geklettert, teilte der Konzern mit. Experten hatten mit einem deutlich geringeren Gewinn gerechnet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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