Kommentar
12:22 Uhr, 11.04.2018

DAX: Weltgrößter Hedgefonds fährt Short-Positionen zurück

Der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater Associates hat seine Short-Positionen bei zahlreichen DAX-Aktien der vergangenen Woche massiv abgebaut. Welche Aktien Bridgewater kauft, verrät dieser Artikel.

Der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater Associates hat seine milliardenschweren Short-Positionen bei zahlreichen Aktien aus dem DAX zuletzt abgebaut. Bridgewater Associates begann bereits in der letzten Woche damit, leerverkaufte Aktien am Markt zu erwerben und so seine Short-Wetten zu verringern, wie Daten aus dem Bundesanzeiger zeigen. Bei allen 13 DAX-Aktien, auf die Bridgewater größere Short-Positionen hielt, wurden diese Wetten auf fallende Kurse zuletzt verringert.

So fuhr Bridgewater Associates seine Short-Position bei den Aktien von Siemens in mehreren Schritten von 1,01 Prozent der ausstehenden Aktien am 23. März auf 0,75 Prozent der ausstehenden Aktien am 9. April zurück, wie die folgende Tabelle aus dem Bundesanzeiger zeigt. Das Volumen der Short-Positionen auf Siemens verringerte sich damit von rund 862 Mio. Euro auf rund 668 Mio. Euro.

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Bei Daimler reduzierte Bridgewater seine Short-Positionen von 0,91 Prozent der Aktien am 23. März auf 0,67 Prozent am 09. April.

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Neben den Short-Positionen bei 13 DAX-Aktien baute Bridgewater Associates auch seine Short-Wetten bei anderen europäischen Blue Chips ab. Um Short-Positionen abzubauen, muss Bridgewater die zuvor leerverkauften Aktien auf dem Markt erwerben. Da die Short-Positionen allein bei DAX-Aktien in der Spitze mehr als sieben Milliarden Euro wert waren und sich zuletzt noch auf rund 5,9 Milliarden Euro beliefen, kann dieser Rückkauf der Aktien für erheblichen Kaufdruck sorgen und so in einem engen Markt auch die Kurse beflügeln. In ganz Europa beliefen sich die Short-Positionen von Bridgewater Associates in der Spitze auf mehr als 18 Mrd. Euro.

Anleger müssen ihre Short-Positionen jeweils bis 15.30 Uhr des Folgetages im Bundesanzeiger veröffentlichen, wenn die Netto-Verkaufsposition mindestens 0,5 Prozent der ausstehenden Aktien beträgt. Die Daten für den gestrigen Tag müssen bis heute Nachmittag gemeldet werden.

Welchen Zweck die Short-Positionen von Bridgewater hatten, ist nicht ganz klar. Bridgewater Associates verfolgt normalerweise keinen Stockpicking-Ansatz, wettet also nicht auf unternehmensspezifische, sondern eher auf makroökonomische Entwicklungen. Bei Hedgefonds ist es allerdings üblich, dass zu jeder Zeit sowohl Long- als auch Short-Positionen gehalten werden. Um das tatsächliche Short-Exposure von Bridgewater bei europäischen Aktien zu bestimmen, müssten auch mögliche Long-Positionen bei europäischen Aktien berücksichtigt werden. Diese sind allerdings öffentlich nicht bekannt.

Bridgewater Associates verwaltet insgesamt rund 160 Milliarden Dollar für mehr als 350 institutionelle Anleger in verschiedenen Anlagevehikeln.

Die folgende Tabelle zeigt sämtliche veröffentlichungspflichtigen Short-Positionen auf DAX-Aktien, die Bridgewater zuletzt noch hielt.

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  • nairolf
    nairolf

    die Tabelle zeigt lediglich die leerverkäufe,
    die der Veröffentlichungspflicht unterliegen.
    also diejenigen ab 0,50% und höher.

    meldepflichtig sind Positionen ab 0,20%, müssen aber nicht veröffentlicht werden.
    ergo sind die Positionen ab 0,20% bis 0,49% nur den Insidern bekannt.

    insofern ist die aus-/ansage von herrn baron nicht korrekt.

    14:02 Uhr, 11.04.2018
    1 Antwort anzeigen
  • netzadler
    netzadler

    uuuuhhh, wenn dat ma nich zu früh war ?!

    13:37 Uhr, 11.04.2018
  • tschak
    tschak

    Neben meinem ehemaligen Idol Warren Buffet bröckelt der nächste ALTER langsam aber doch. Anyway TIME FOR SOME NEW girls & boys in town. Forget SHORTS !!

    13:02 Uhr, 11.04.2018

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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