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08:45 Uhr, 24.11.2015

DAX: Weitere Verluste bahnen sich an

Nach seiner jüngsten Rally dürfte der DAX am Dienstag an seinen kleinen Verlust vom Wochenstart anknüpfen. Von der Konjunkturseite könnten Impulse durch das ifo-Geschäftsklima in den Markt kommen.

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DAX

Der deutsche Aktienmarkt startete unentschlossen in die neue Woche. Der DAX konnte sich weiter nicht von der 200-Tage-Linie bei 11.070 Punkten absetzen, die als Maßstab für den langfristigen Trend gilt. Letztlich ging der deutsche Leitindex am Montag mit einem Minus von 0,25 Prozent aus dem Handel. Für heute zeichnen sich zunächst erneut kleinere Verluste ab. L&S taxiert den deutschen Leitindex eine halbe Stunde vor Handelsbeginn 0,22 Prozent tiefer auf 11.068 Punkte.

Der Euro hält sich am Dienstag knapp über seinem Siebenmonatstief. EUR/USD notiert am Morgen bei 1,0640 und damit 0,07 Prozent fester als zum Vortagesschlusskurs. Die Anleger hielten sich vor wichtigen Konjunkturdaten zurück, hieß es aus dem Handel. Am Vormittag wird das ifo-Geschäftsklima für November veröffentlicht. Dirk Gojny von der National-Bank in Essen rechnet wie die meisten Ökonomen damit, dass der ifo-Index leicht zugelegt hat. Überraschen hingegen könnte laut Gojny das BIP der Vereinigten Staaten am Nachmittag, denn "diese Daten wurden in der Vergangenheit doch recht häufig kräftig revidiert", schrieb er.

Die Ölpreise setzen Erholung im frühen Handel fort. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 45,04 US-Dollar. Das waren 21 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 29 Cent auf 42,04 Dollar. Das wichtigste Förderland der OPEC, Saudi-Arabien, ist nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Saudi Press Agency (SPA) offenbar bereit, mit allen Förder- und Exportländern zur Stabilisierung der Ölpreise zusammenzuarbeiten.

Deutsche Wirtschaft bleibt auf moderatem Wachstumskurs

Die deutsche Wirtschaft ist wie erwartet im Sommerquartal um 0,3 Prozent zum Vorquartal gestiegen, wie das Statistische Bundesamt nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit diesem Ergebnis gerechnet. Im zweiten Quartal hatte das Wachstum 0,4 Prozent betragen. Im Jahresvergleich stieg das BIP von Juli bis September kalenderbereinigt um 1,7 Prozent.

K+S muss womöglich Herstellung drosseln

Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S muss einen Teil seiner Herstellung ab Dezember unter Umständen zurückfahren. „Die Kaliproduktion in Hessen und Thüringen ist in Abhängigkeit von der Wasserführung der Werra in wenigen Tagen möglicherweise nur noch eingeschränkt gewährleistet“, sagt Ralf Diekmann, Geschäftsführer der K+S Kali GmbH laut einer Unternehmensmitteilung. K+S steht für die Entsorgung von Salzabwässern ab Dezember zunächst nur der Entsorgungsweg in den Werra-Fluss zur Verfügung. Bisher kann dafür auch die Versenkung im Boden genutzt werden. Derzeit werden Übergangsregeln bis zur endgültigen Entscheidung geprüft.

Allianz will nicht mehr in Kohle investieren

Der Versicherungs- und Finanzkonzern Allianz investiert laut Handelsblatt nicht mehr in Kohleunternehmen. Vier Milliarden Euro hat der Konzern bislang in diese Richtung investiert, davon den größten Teil in festverzinslichen Anlagen. Damit müssen auch Aktien des Energieversorgers RWE, der 60 Prozent des Stroms mit Kohle erzeugt, verkauft werden. Zudem kann E.ON beim Börsengang der Kraftwerksgesellschaft Uniper im kommenden Jahr nicht auf die Allianz hoffen.

Talanx will bis 2020 rund 600 Stellen streichen

Der Versicherungskonzern Talanx und der Konzernbetriebsrat haben Verhandlungen über einen Stellenabbau aufgenommen. Bis 2020 will Talanx 600 Stellen vor allem bei der HDI Kundenservice AG streichen. Erste konkrete Ergebnisse werden im Frühsommer 2016 erwartet.

Volkswagen I: 
Gute Nachrichten

Volkswagen-Chef Matthias Müller hat für Mitte Dezember einen Zwischenbericht über den Stand der Aufklärung im Zuge des Abgasskandals angekündigt. Abschließende Erkenntnisse würden erst in einigen Monaten vorliegen. Bis Ende des Monats will VW dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) die technische Umsetzung aller Maßnahmen zur Lösung im Zuge der Manipulationen an Diesel-Fahrzeugen vorlegen. Der Aufwand für die Nachrüstung sei technisch, handwerklich und finanziell überschaubar, so Müller.

Volkswagen II: Schlechte Nachrichten

Nun hat auch die Volkswagen-Tochter Audi im Skandal um manipulierte Abgaswerte die Nutzung einer nicht offengelegten Software eingeräumt. Die Ingolstädter gaben zu, insgesamt drei Softwareprogramme im Rahmen der US-Zulassungsdokumentation nicht offengelegt zu haben. Mindestens ein Programm wird demnach nach geltender US-Gesetzgebung als Defeat Device und damit als unzulässige Abgasnachbehandlung eingeordnet.

KWS Saat: Mehr Umsatz, dennoch hoher operativer Verlust

Wie der Saatguthersteller KWS Saat am Dienstag mitteilte, legte der Erlös im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2015716 deutlich um 11,2 Prozent auf 117,2 Millionen Euro zu. Gründe dafür seien die gute Entwicklung bei Mais in Südamerika und eine Steigerung im Segment Zuckerrüben. Wegen negativer Währungseinflüsse wuchs der Verlust vor Steuern und Zinsen jedoch gleichzeitig von 35,1 auf 47,0 Millionen Euro an.

EVA Airways erteilt Boeing Mega-Order

Die taiwanesische Fluggesellschaft EVA Airways hat ihre geplante milliardenschwere Bestellung beim US-Flugzeugbauer Boeing finalisiert. Demnach werden bis zu 24 Flugzeuge vom Typ 787-10 Dreamliner sowie zwei Langstrecken-Jets der Baureihe 777-300ER bestellt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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