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08:55 Uhr, 20.01.2015

DAX: Weitere Rekorde in Aussicht

Dem Dax winken auch am Dienstag zunächst weitere Rekorde. Vor der EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag, an die hohe Erwartungen geknüpft sind, dürfte die Nervosität der Anleger aber zunehmen.

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DAX - Höhenflug dürfte zunächst anhalten

Der deutsche Leitindex wird nach seiner Rekordfahrt zu Wochenbeginn heute erneut höher erwartet. L&S taxiert den Dax vorbörslich mit 0,35 % im Plus bei 10.278 Punkten. Die Spekulationen über den möglichen Ankauf von Staatsanleihen seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) prägen weiterhin das Handelsgeschehen. Ansonsten stehen am Dienstag die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts im Blick. Bankvolkswirte gehen hier von weiteren Zuwächsen aus.

Der Euro zeigt sich am Dienstagmorgen stabil. Das Abwärtsszenario bleibt aber grundsätzlich intakt. EUR/USD notiert aktuell bei knapp unter 1,16 Dollar.

Die Ölpreise notieren im frühen Handel kaum verändert. Das Fass Brent-Öl kostet am Morgen 48,68 Dollar (-0,16 USD), das US-Pendant WTI notiert bei 47,51 Dollar. Nach der neuen Wachstumsprognose des IWF sind die Aussichten für die weltweite Ölnachfrage wenig schmeichelhaft.

Der Internationale Währungsfonds geht für die Weltwirtschaft in diesem und dem kommenden Jahr trotz der niedrigen Ölpreise von einem schwächeren Wachstum aus als noch im Herbst prognostiziert. Dies dürfte auch die Nachfrage nach dem Treibstoff weiter schmälern. Demnach rechnen die IWF-Experten in 2015 nur noch mit einem globalen Wachstum von 3,5 %, wie es im World Economic Outlook vom Dienstag hieß. Im Oktober hatte der IWF noch mit einer Zunahme um 3,8 % gerechnet. Während sich der IWF zur Entwicklung in den USA optimistischer zeigte, senkte der Währungsfonds die Erwartungen für die Eurozone und Japan.

China: Wachstum schwächt sich ab

Das Wirtschaftswachstum in China hat 2014 den niedrigsten Wert seit 24 Jahren verzeichnet. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, legte die Konjunktur im vergangenen Jahr um 7,4 % zu. Damit sei die Vorgabe der Regierung knapp verfehlt worden. Peking war von einem BIP-Plus von 7,5 % ausgegangen, während die meisten Ökonomen einen Zuwachs von 7,3 % erwartet hatten. In den beiden Vorjahren war Chinas Wirtschaft noch um 7,7 % gewachsen.

Merkel: Politische Reformen in den Schuldnerländern müssen anhalten

Die Geldpolitik der EZB kann nach den Worten von Bundeskanzlerin Merkel notwendige Reformen in weniger stabilen Euro-Ländern nicht ersetzen, die für mehr Wettbewerbsfähigkeit erforderlich seien. Merkel sagte auf einem Empfang der Deutschen Börse in Eschborn, es seien gerade hohe Staatsschulden und eine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in manchen Ländern der Währungsunion gewesen, die zur Euro-Krise geführt hätten.

Derzeit wird über eine erneute Lockerung des geldpolitischen Kurses der EZB spekuliert. Im Gespräch ist unter anderem ein groß angelegtes Programm zum Kauf von Staatsanleihen. Dies stößt vor allem bei Vertretern der Bundesbank auf Ablehnung. Aber auch DIHK-Hauptgeschäftsführer Wansleben warnt vor den EZB-Plänen: Es gehe dabei um „eine hochriskante Operation mit unsicherer Wirkung für die Preisentwicklung in der Eurozone", sagte er der „Passauer Neuen Presse“. „Die Gefahr ist groß, dass durch das billige Geld der Reformeifer für mehr Wettbewerbsfähigkeit erlahmt.“

SAP backt kleinere Brötchen

Der Softwarekonzern SAP macht aufgrund der hohen Investitionen in das Cloudgeschäft Abstriche beim Gewinnwachstum. Das ursprünglich für 2017 avisierte Ziel, beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie Sonderposten eine Marke von rund 35 % vom Umsatz zu erreichen, peilt das Management nun nicht mehr an. Im laufenden Jahr will das Unternehmen bereinigt vor Zinsen und Steuern 5,6 bis 5,9 Milliarden Euro an Gewinn erzielen.

Unilever: Umsatz schrumpft in 2014

Der Konsumgüterkonzern Unilever hat im vierten Quartal konzernweit um 2,4 % auf knapp 12,1 Milliarden Euro mehr umgesetzt. Ohne Berücksichtigung von Währungsschwankungen sowie Zu- oder Verkäufen stiegen die Erlöse aber lediglich um 2,1 %. Im Gesamtjahr sank der Umsatz insgesamt um 2,7 % auf 48,4 Milliarden US-Dollar, der Gewinn legte indes um 5 % auf 5,5 Milliarden Euro zu.

Herstellerpreise gehen 2014 deutlich zurück

Die Preise auf Erzeugerebene sind in Deutschland im vergangenen Jahr um 1,0 Prozent gefallen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit dem Jahr 2009. Energie war 3,1 Prozent günstiger als 2013 und trug damit am stärksten zum Preisrückgang bei.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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