Analyse
11:00 Uhr, 23.10.2018

DAX - Warum vor dem Bärenmarkt kein Hoch mehr kommt!

Erreichen wir nochmal neue Alltimehighs, bevor es richtig runter geht? Die Antwort lautet mit hoher Sicherheit: Nein. Dafür gibt es gute Gründe.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.524,34 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.524,34 Pkt (XETRA)

Für den US-Markt erwarte ich vor dem nächsten Bärenmarkt noch einmal ein neues Hoch. Ob es wirklich dazu kommt, wissen wir in einigen Monaten. Mein Hab und Gut verwette ich darauf nicht. Meine Nettolongpositionierung ist bescheiden. Das impliziert bereits, dass ich den Bullenmarkt am Ende sehe. Viele haben bereits umgeschaltet und trauen dem Markt nichts mehr zu. Das ist aus meiner Perspektive für den US-Aktienmarkt zu pessimistisch. Für europäische Indizes und gerade auch den Dax sind neue Hochs allerdings fast nicht vorstellbar. Das werde ich hier genau begründen.

Charttechniker schreiben das dem katastrophalen Kursmuster zu. Der DAX droht aus einer Schulter-Kopf-Schulter Formation nach unten durchzubrechen. Geschieht das, sieht es düster aus und mit jedem Tag wird eine nochmalige Aufnahme des Aufwärtstrends unwahrscheinlicher. Das sagt nicht nur der Chart, sondern das sagen auch die Fundamentaldaten.

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Deutschland ist eine Exportnation. Das wissen wir alle. Entsprechend wichtig ist die Entwicklung des Außenhandels für den Dax. Exportieren die Unternehmen weniger, steigen die Gewinne langsamer oder sinken. Kurssteigerungen sind da kaum denkbar.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat wachsen Exporte und Importe noch (Grafik 1). Die Dynamik lässt jedoch merklich nach. Die Dax Performance läuft mehr oder minder parallel zum Wachstum im Außenhandel. Es sind realwirtschaftliche Gegebenheiten, die dem Dax Gegenwind ins Gesicht blasen.

Die monatlichen Daten sind volatil. Es fällt schwer, da einen klaren Trend zu erkennen. Betrachtet man das rollierende 12-Monatswachstum (Grafik 2), wird die Sache deutlicher. Vor einem Jahr erreichte das Wachstum ein zyklisches Hoch. Seither geht es nach unten, wenn auch langsam.


Wichtig ist vor allem die Feststellung, dass diese Zyklen relativ lange dauern. Etabliert sich erst einmal ein Trend wie jetzt, kann man nicht davon ausgehen, dass es in zwei oder drei Monaten gleich wieder besser aussieht. Vielmehr sehen wir einen Abschwung, der gerade erst begonnen hat.

Für Anleger ist das immerhin die gute Nachricht. Sie können mit zeitlichem Vorlauf beginnen, ihr Depot zu sichern. Bevor es in großen Schritten bergab geht, braucht es noch mehr Bestätigung. Das verschafft etwas Zeit. Zu viel Zeit sollte man sich jedoch nicht lassen.

Die Dax-Performance und die Konjunkturerwartung verlaufen parallel (Grafik 3). Vieles deutet daraufhin, dass sich der Dax besser hält als die Erwartungen implizieren. Es ist praktisch ein Wunder, dass der Dax nicht schon 2.000 Punkte tiefer steht.

Der Markt wird derzeit noch von den guten US-Daten getragen. Dreht die Stimmung erst auch hier, wird es richtig ernst. Legt die US-Regierung nicht ein neues Konjunkturprogramm auf, wird es Anfang 2019 zu einer Abschwächung des Wachstums kommen. Das kann den Dax endgültig kippen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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