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08:25 Uhr, 04.11.2015

DAX: VW-Krise bleibt Belastungsfaktor Nummer 1

Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart deuten auf eine nahezu unveränderte Eröffnung hin. Die Aussagen von EZB-Präsident Draghi zur Handlungsbereitschaft der EZB stützen. Auf der anderen Seite wird der Markt weiter von den Autowerten belastet.

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Kurz vor der Marke von 11.000 Punkten hat den Deutschen Aktienindex am gestrigen Dienstag die Kraft für weitere Kursgewinne verlassen. Der Index drehte gen Süden und tendierte in Richtung der 10.900-er Marke. Letztlich - auch dank der Rede von EZB-Chef Draghi am Nachmittag in Frankfurt - ergab sich eine Pattsituation, aus dem Handel ging der DAX ohne Veränderung. Draghi wiederholte gestern Aussagen, die er nach der Zinsentscheidung am 22. Oktober gemacht hatte. Er machte erneut deutlich, dass die EZB bereit und fähig sei alle Instrumente einzusetzen. Der Grad der geldpolitischen Lockerung werde im Dezember überprüft.


Auch zur Wochenmitte deutet sich ein kaum bewegter Handelsauftakt am Deutschen Aktienmarkt an. Vorbörslich tendiert der Deutsche Leitindex mit 0,03 % im Minus bei 10.952 Punkten. Bei insgesamt positiven Vorgaben aus Übersee könnte erneut der Abgasskandel von Volkswagen den deutschen Leitindex belasten.

Nach dem kräftigen Anstieg vom Vortag präsentieren sich die Ölpreise im frühen Handel kaum verändert. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet am Morgen 50,56 Dollar, ein leichtes Plus von 2 US-Cent. Die amerikanische Referenzsorte WTI notiert bei 47,92 Dollar und damit ebenfalls leicht teurer. Am Vorabend hatte das US-Energieministerium von einer gestiegenen Auslastung der Raffinerien gesprochen.

VW steht vor einem weiteren Problem

Bei internen Untersuchungen sei festgestellt worden, dass bei der Typ-Zulassung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2-Werte und damit auch falsche Verbrauchsangaben festgelegt worden seien, teilte der Volkswagen-Konzern. Davon könnten nach derzeitiger Kenntnis rund 800.000 Fahrzeuge betroffen sein. Die wirtschaftlichen Risiken bezifferte VW mit rund zwei Milliarden Euro.

Beiersdorf bleibt in der Spur

Neue Produkte rund um die Marke Nivea sowie Preiserhöhungen haben den Konsumgüterkonzern Beiersdorf im dritten Quartal auf Kurs gehalten. Der DAX-Konzern steigerte den Umsatz in Sommer von 1,55 im Vorjahr auf 1,63 Milliarden Euro. Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter lag bei 159 Millionen Euro, nach 111 Millionen Euro vor Jahresfrist.

Deutsche Bank zahlt Millionenstrafe in den USA

Die Deutsche Bank zahlt nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP in den USA eine Strafe in Höhe von mindestens 200 Millionen Dollar wegen der Missachtung von Sanktionen. Demnach hat sich das Geldhaus mit den US-Behörden auf einen Vergleich geeinigt.

Hannover Rück steigert trotz hoher Belastungen den Gewinn

Trotz Belastungen von knapp 140 Millionen Euro durch Katastrophenfälle verdiente der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück im dritten Quartal 254 Millionen Euro und damit gut ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit schnitt das Unternehmen besser ab als von Analysten erwartet. Die Nettoprämien im dritten Quartal wurden auf 3,811 Milliarden Euro gesteigert.

Axel Springer: Neuausrichtung auf ein stärkeres Geschäft im Internet macht sich bezahlt

Der Medienkonzern Axel Springer profitiert weiter vom Ausbau des Digitalgeschäfts. In den ersten neun Monaten steigert der Konzern den Umsatz von zuvor 2,18 auf 2,37 Milliarden Euro. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wurde ein Anstieg auf 397 Millionen Euro erzielt (zuvor: 364 Mio.).

Tesla erwartet Auslieferungsrekord

Der Elektroautopionier Tesla hat im dritten Quartal 11.603 Autos ausgeliefert und einen Verlust von 230 Millionen Dollar gemacht. Dennoch stieg die Tesla-Aktie nachbörslich deutlich an. Denn im laufenden Quartal rechnet Tesla mit der Auslieferung von bis zu 19.000 Fahrzeugen


Evonik steigert operatives Ergebnis beträchtlich

Der Spezialchemiekonzern Evonik hat von Juli bis September von einer boomenden Nachfrage und höheren Preisen profitiert. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 31 Prozent auf 653 Millionen Euro zu. „Evonik bleibt auf einem erfolgreichen Weg", sagte Konzernchef Klaus Engel. Im Gesamtjahr soll der Umsatz weiterhin um knapp fünf Prozent auf etwa 13,5 Milliarden Euro erhöhen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte auf etwa 2,4 Milliarden Euro klettern.

MorphoSys bestätigt Prognose für 2015

Das Biotechunternehmen Morphosys hat im dritten Quartal seinen Nettoverlust auf 8,3 Millionen Euro im Jahresvergleich mehr als verdreifacht. im Gesamtjahr erwartet das Unternehmen weiterhin einen Konzernumsatz von 101 bis 106 Millionen Euro sowie ein positives EBIT von 9 bis 16 Millionen Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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