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16:08 Uhr, 14.03.2009

Dax-Vorstandsgehälter sinken erstmals seit sechs Jahren

Berlin (BoerseGo.de) - Aufgrund der Krise sind die Vorstandsgehälter im vergangenen Jahr erstmals seit sechs Jahren gesunken. Nach einer Auswertung der "Welt am Sonntag" lag die durchschnittliche Pro-Kopf-Vergütung eines Dax-Vorstands nach 22 ausgewerteten Unternehmen durchschnittlich bei 2,41 Millionen Euro. Im Jahr 2007 waren es noch 2,93 Millionen Euro. Dabei sei der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) im Jahr 2008 noch gar nicht einmal gefallen, sondern liege im Schnitt der 22 Unternehmen auf dem Niveau des Vorjahres. Dass die Vergütungen dennoch durchschnittlich fast sieben Prozent tiefer liegen, habe vor allem mit dem Einbruch am Aktienmarkt zu tun.

Bonusverzicht sei das Gebot der Stunde. Manchmal gezwungenermaßen wie bei der Commerzbank, manchmal aber auch freiwillig wie beim Dax-Neuling K+S. "Ich rechne damit, dass die Bezüge 2009 noch einmal deutlich geringer ausfallen werden", sagte Alexander von Preen, Vergütungsexperte der Personalberatung Kienbaum im Gespräch mit der Zeitung. Denn einige Branchen habe die Krise ja erst Ende des Jahres erfasst.

"Das finden wir wunderbar, dass die Bezüge der Vorstände sinken", kommentierte Marco Cabras von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. In den vergangenen Jahren seien die Saläre stets gestiegen. "Und wir haben immer gesagt: Es ist okay, dass sie steigen, solange die Gewinne auch steigen. Aber wir wussten, dass die Nagelprobe kommt, wenn die Gewinne einmal sinken."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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