DAX® - Vor ultimativem Lackmustest
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Vor ultimativem Lackmustest
Den zweiten Handelstag in Folge etabliert sich der DAX® oberhalb der Marke von 13.000 Punkten. Gestern konnte das Aktienbarometer dabei sogar die Erholungsgewinne der letzten Handelstage weiter ausbauen. Damit schlagen die deutschen Standardwerte weiter Kapital aus dem zuletzt vielfach angeführten Kurstreiber in Form des abgeschlossenen Doppelbodens. Rein rechnerisch ergibt sich aus der unteren Umkehr ein Anschlusspotenzial von 800 Punkten bzw. ein Kursziel von rund 13.400 Punkten. Im Zusammenspiel mit der Glättungslinie der letzten 200 Wochen und dem seit Jahresbeginn bestehenden Abwärtstrend (akt. bei 13.335/13.344 Punkten) entsteht in diesem Dunstkreis eine „große Schaltstelle“. Unterstützungen bestehen indes bei 12.931 Punkten (Hoch vom 18. Oktober) sowie in Form der Nackenzone des o. g. Doppelbodens bei 12.600 Punkten. Wie regelmäßig am Donnerstag noch der Blick über den großen Teich und die dortige Sentimenterhebung der American Association of Individual Investors (AAII). Die extrem negative Stimmung der letzten Wochen wurde inzwischen ein Stück weit abgebaut (26,6 % Bullen vs. 45,7 % Bären). Die Wirkung dieses unterstützenden Faktors lässt also nach.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Gegenbewegung eingeleitet
Das große Bild bleibt beim Euro-BUND-Future schwierig (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 12. September und 21. Oktober). Zuletzt untermauerte der Bruch des Basisaufwärtstrends seit 1991 (auf Quartalsbasis akt. bei 141,92) erneut diese Einschätzung. Dennoch ist das Rentenbarometer aus charttechnischer Sicht derzeit einen antizyklischen Blick wert. Dazu tragen vor allem diverse Indikatoren bei, denn der historische Kursverfall des Jahres 2022 schlägt sich in extrem überverkauften Indikatoren nieder. So notiert der Monats-RSI tief in seiner unteren Extremzone, während der trendfolgende MACD in diesem Zeitfenster sogar so tief wie niemals zuvor in der Historie seit Anfang der 1990er-Jahre abgestürzt ist. Charttechnisch weckt die Erholung der laufenden Woche zudem die Hoffnung, dass die Unterstützungszone aus dem Tief vom September 2013 bei 136,60 und dem 61,8 %-Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses seit 2008 (136,43) unter dem Strich halten wird (siehe Chart). Das Juni-Tief bei 140,67 definiert aktuell ein erstes Erholungsziel. Das Fazit lautet also: „Gegenbewegung ja – generelle Entwarnung nein!“
Euro-BUND-Future (Kontrakt Dez 22) (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Euro-BUND-Future (Kontrakt Dez 22)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Nächster Schritt in Sachen erfolgreiche Trendewende
Aufgrund der inversen S-K-S-Formation im Verlauf des RSI sowie einem auf historisch niedrigem Niveau erfolgten MACD-Kaufsignal sahen wir im Hochsommer Erholungschancen bei der PayPal-Aktie (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 3. August). Inzwischen notiert auch die Relative Stärke nach Levy wieder über dem Schwellenwert von 1, d. h. dieser langfristige Indikator signalisiert einen neuen Aufwärtstrend. Von der charttechnischen Seite kommt der Bruch des steilen Abwärtstrends seit Herbst vergangenen Jahres bzw. die Ausprägung einer Flaggenkonsolidierung hinzu. In diesem Kontext kommt dem Durchschnitt der letzten 38 Wochen (akt. bei 91,47 USD) eine Schlüsselrolle zu. Ein Spurt über diese Glättungslinie erhöht gleichzeitig die Chancen auf einen erfolgreichen Ausbruch aus der o. g. Flaggenkonsolidierung (obere Begrenzung akt. bei 93,10 USD). Ein erfolgreicher Ausbruch liefert wiederum den Startschuss für eine zweite Erholungsstufe, in deren Verlauf perspektivisch das Aprilhoch bei knapp 123 USD wieder in den Mittelpunkt rückt. Aber auch unter Risikogesichtspunkten liefert der aktuelle Kursverlauf eine wichtige Orientierungshilfe: So bietet sich die jüngste Aufwärtskurslücke im Tagesbereich (85,96 USD zu 84,60 USD) als Absicherung an.
PayPal (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart PayPal
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer