Kommentar
09:40 Uhr, 15.03.2021

DAX von steigenden Zinsen unbeeindruckt – Technologieaktien bleiben angeschlagen

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Wer als Anleger in diesen Tagen auf positive Konjunkturdaten hofft, wird nicht enttäuscht. Sowohl die Daten zur Industrieproduktion als auch zum Einzelhandel in China haben im Januar und Februar die ohnehin schon optimistischen Erwartungen noch einmal übertroffen. Negative Nebenwirkungen dieser positiven Entwicklung sind allerdings die weiter steigenden Renditen am US-Anleihemarkt, auf denen auch in der neuen Handelswoche das Augenmerk der Anleger liegen dürfte.

Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie darauf hoffen, dass sich die US-Notenbank auf ihrer Sitzung am Mittwoch klar positionieren wird, was Maßnahmen angeht, um den Aufwärtsdrall bei den Zinsen zu revidieren oder zumindest zu stoppen. Ob die Worte von Jerome Powell allerdings genügen werden, um angesichts des neuen, großen Konjunkturpakets der amerikanischen Regierung die Sorge vor einer steigenden Inflation zu mildern, bleibt abzuwarten.

Es ist davon auszugehen, dass an der Börse die Sektor-Rotation in Value-Aktien angesichts der Erwartung einer Beschleunigung des Wirtschaftswachstums noch nicht abgeschlossen ist. Bei entsprechend beruhigenden Worten der US-Notenbank kann deshalb der Effekt eintreten, dass die Zinsen zwar weiter steigen, dies aber den Deutschen Aktienindex nicht weiter belastet, da hier das Verhältnis von Value- zu Wachstumsaktien eindeutig zu Gunsten der Zykliker entschieden wird.

Ob allerdings die Technologieaktien das Zinsthema in den kommenden Tagen und Wochen abschütteln können, ist mehr als fraglich. Die teils kräftigen Gegenbewegungen haben aus technischer Sicht noch nicht zu sauberen Bodenbildungen geführt. Die Erholung der vergangenen Tage steht damit auf einem nur sehr wackligen Fundament.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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