DAX von geopolitischer Unsicherheit gebremst – China wird zum kranken Mann Asiens
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Die Situation im Nahen Osten hat die Anleger in einen Zustand ständiger Wachsamkeit versetzt. Es wird höchstwahrscheinlich so schnell keinen Waffenstillstand in Gaza geben – diese Botschaft hängt wie ein Damoklesschwert über dem Börsenparkett in Frankfurt. So wie die Lage im Nahen Osten jede Sekunde eskalieren kann, so können auch die Kurse jede Sekunde unvermittelt einbrechen. Dass sich Anleger in dieser Situation nicht aus der Deckung trauen, ist verständlich.
Selbst für einen Short-Squeeze reicht es im Moment nicht. Als der Deutsche Aktienindex am Freitag in Tuchfühlung zur wichtigen charttechnischen Unterstützung bei 14.600 Punkten handelte, lag die Put-Call-Ratio bei den entsprechenden Optionen gerade einmal bei 1,56. Es gab also nur einen leichten Überhang an Absicherungspositionen, die hätten aus dem Markt gedrängt werden können. Die Lethargie am deutschen Aktienmarkt der vergangenen Tage fühlt sich bereits sehr nach einem Bärenmarkt an. Die Erholung gestern reicht bei weitem nicht, um den Anstoß für eine Bodenbildung im DAX zu geben. Dazu braucht es noch mehr Dynamik in den Kursen, die sich aber nicht aufbauen will.
Dazu trägt auch China bei. Für Anleger ist die Ankündigung neuer Stimuli aus China kein Garant mehr für steigende Kurse. Der Einkaufsmanagerindex ist wieder unter die Schwelle von 50 gerutscht, trotz hunderter Maßnahmen, die die Regierung in Peking in den vergangenen Monaten verabschiedet hat, um eine solche Entwicklung zu verhindern. Die Zweifel an der Stärke der chinesischen Wirtschaftserholung bekommen wieder Aufwind. China entwickelt sich klammheimlich zum kranken Mann Asiens.
Japans Notenbank tut in den Augen der Anleger nicht genug gegen die Yen-Abwertung und belässt ihren Zins-Cap bei einem Prozent, auch wenn sie ihn in Zukunft flexibler handhaben möchte. Die Reaktion im Währungspaar USD/JPY deutet darauf hin, dass sich Investoren hier mehr erwartet hatten. Japans Notenbank will ihren lockeren geldpolitischen Kurs fortsetzen und riskiert damit eine weitere Abwertung ihrer eigenen Währung.
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