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22:33 Uhr, 05.06.2019

DAX - Video-Ausblick und Analyse für die Rest-Woche

Bereits bis Mittwoch hat der Index seine für diese Woche erwartete Pullback-Strecke auf den Punkt zurücklegen können. Die beiden restlichen Handelstage der Woche werden nun die Entscheidung bringen müssen, ob die Bullen den Bären gänzlich den Schneid abkaufen oder die Bären mit den Bullen womöglich nur gespielt haben.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.980,81 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX Index Future
    ISIN: DE0008469594Kopiert
    Kursstand: 11.992,00 € (EUREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.980,81 Pkt (XETRA)
  • DAX Index Future - WKN: 846959 - ISIN: DE0008469594 - Kurs: 11.992,00 € (EUREX)

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DAX - Kursstand bei Erstellung der Analyse = 11.980,81

Rückblick auf den letzten Handelstag und die letzte Prognose:

Was gab es für charttechnische Optionen? Für 11.970-12.000 und 12.015/12.040 reichten gestern Kraft und Zeit nicht mehr. Anstiege bis dorthin waren eh eine legitime Option und charttechnisch ohne Relevanz. Verstärkt zurück kommen würden die Bullen erst ab ca. 12.060, um dann 12.130/150 zu suchen. Alle Bewegungen nach Norden, die nur ca. 12.000/12.100 erreichen (oder weniger) bleiben zwingend nur als Aufwärtskorrektur einzustufen, was letztlich weitere fehlende Tiefs bedeutet. Scheitert der Dax letztlich daran, 12.000/12.040 nachhaltig zu überwinden, wären kleinere Rückläufe technisch zwar legitim, könnten aber auch bereits wieder das Ende des Upmoves bedeuten, Kurse bis an 11.860/11.900 wären dann das so gerade noch Zulässige.

Was geschah tatsächlich? Der Index holte das nach, was er am Vortag nicht mehr geschafft hatte und orientierte sich nach kurzem Zögern gen 12.040 und erreichte die Zone noch in der ersten Handelsstunde. Später gab es noch ein Tageshoch bei knapp 12.058 Punkten, somit fehlten ganze 2 Punkte, um die Bullen-Verstärkung herbei zu rufen. Diesen Mangel an Initiative machten sich die Bären zunutze und drückten die Kurse zurück an die alte Gapkante des am Morgen geschlossenen Downgaps vom 29.05.2019. Zum Handelsschluss hin bauten die Bullen sogar noch einen kleinen Morning Star und schafften es dadurch, dass der Tag mit rund 10 Punkten plus gegenüber dem Vortag beendet werden konnte.

Ausblick und charttechnische Optionen für den o. g. Handelstag:

  • Einleitung:

    Was das da heute letztlich gewesen ist und wie es einzuordnen sein wird, werden wohl die beiden letzten Handelstage der Woche zeigen müssen. Die Theorie seit Wochenbeginn war es, via 11.875 gen ca. 12.040/060 zu steigen und dort eine Entscheidung zu suchen. Den ersten Entscheid haben die Bären gewonnen, die punktgenau an der 12.060 den Bullen in die Hufe grätschten. Andererseits sind in dem folgenden Rücklauf um über 100 Punkte keinerlei relevante Zonen erreicht oder gar unterschritten worden, im Gegenteil, charttechnisch muss man den Pullback an 11.930 als Rücklauf durch die zuvor komplett durchlaufene Widerstands-Zone 11.930/12.030 werten, solche Rückläufe braucht es, um einen vormaligen Widerstand in einen Support umformen zu können. Somit ist die Gesamt-Ausgangslage am morgigen Handelstag zunächst einmal eine technische Patt-Situation. Allerdings ist nicht zu vergessen, dass die Bären unter 12.060 im Zweifel das Heft in der Hand halten, denn sie bestimmen darunter noch immer, was die Bullen dürfen und was nicht.

    Fazit für den o. g. Handelstag:

    1) Untere noch mögliche Kursziele in den Sektoren 11.570/550 und 11.490/470 bleiben weiterhin wie zuletzt als Option noch erhalten, rücken aber erst mit Kursen unter ca. 11.800 frühestens wieder in den Vordergrund. Dasselbe gilt unten für das mögliche "worst case"-Kursziel, welches sich bei ca. 11.360/390 befindet und sowieso für den bei 11.090/170 liegenden Extrem-Bereich, der in einem Crash angesteuert werden könnte.
    2) Oberhalb ca. 11.930 darf man moderat wieder steigende Kurse erwarten, mit der Einschränkung, dass bereits ein Bruch 11.950 dazu führen dürfte, eben diese 11.930 in der Folge auch noch einmal anzutesten, was sogar zu Rückläufen gen 11.890/870 bis 11.850 führen könnte, spätestens dort müssten dann die Bullen entweder aus dem Nichts erscheinen oder kapitulieren und den Kurs bis an 11.800/770 freigeben.
    3) Alles unter ca. 11.770 könnte 11.714 erreichen und weitere Abgaben gen 11.675 auslösen, was wohl bis Ende der Woche gen 11.570 oder tiefer führen dürfte.
    4) Solange 11.950 nicht unterschritten werden, sind die Bullen bekanntlich leicht im Vorteil und könnten zumindest Rückläufe gen 12.000/025 versuchen und schaffen, sollte dann aus diesem Bereich letztlich 11.950 doch noch brechen, wäre das kein zwingender Beinbruch mehr, ein später folgender Bruch 11.930 hätte eine gute Wahrscheinlichkeit, dann wohl nur bis maximal an ca. 11.875 zu führen.
    5) Weiterhin sind drei "Game-Changer" oben im Chart zu finden: ca. 12.060, ca. 12.130 und die 12.168.
    6) Ein Bruch durch 12.060 müsste weitere Bullen anlocken können, die Kurse dürfen dann bis ca. 12.130 steigen, dort wäre dann die letzte Bären-Vollversammlung zu erwarten und es käme zu einer Entscheidungsschlacht.
    7) Brechen in der Folge 12.168 gilt wie gehabt die mögliche Squeeze-Option (12.230/270/320/350)

    Übergeordnetes Chartbild:

    Der seit Ende Dezember ausgebildete Aufwärts-Trend wurde zuletzt zu Beginn der 20. KW erneut weiteren Belastungstests unterzogen und hat diese zunächst bestanden. Aber 11.675/840 auf Tages-Basis war ja eh mit einer geballten Bullen-Versammlung zu rechnen. Entsprechend liegt hier weiterhin die kurzfristige "worst case scenario"-Kursziel-Zone, wobei der bereits hier und da angeklungene Sektor 11.550 da als Ergänzung nun temporär mit angefügt wird. Dieser wurde ja bereits seit geraumer Zeit als nächster sehr wichtiger Support-Bereich darunter auf horizontaler Ebene benannt (11.530/550), hier würde auch ein weiteres noch offenes Gap geschlossen. Darüber hinaus liegen auf Wochen-Basis eine Vielzahl wichtiger GDs in diesem Sektor. Der absolute Super-GAU, der sich derzeit ableiten lassen würde, wären Kurse im Sektor um 10.750 Punkte, solch eine Ziel-Zone könnte bis Ende Oktober/Anfang November 2019 erreicht werden, sofern solch ein Szenario denn überhaupt eintritt. Solange der Index oberhalb 11.300 verbleibt, kann und darf er später noch neue Jahres-Hochs folgen lassen. Wochen-Schlusskurse unter 11.360 könnten den Bullen dauerhaft das Genick brechen. Unter 12.300 bleibt der Index weiterhin mit temporären Risiken nach unten versehen.

Mögliche Interessenkonflikte: Ich bin bei Veröffentlichung dieser Analyse nicht im besprochenen Index investiert.

Verfasser des Analyse-Textes: Michael Borgmann, Technischer Analyst/Journalist bei der BörseGo AG

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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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