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08:55 Uhr, 27.04.2015

DAX: Versöhnlicher Wochenauftakt

Weitere Rekorde an den New Yorker Börsen stützen den deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart. Überspringt der DAX diese Woche wieder die 12.000-Punkte-Marke?

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Am deutschen Aktienmarkt hat sich zuletzt die Bereitschaft der Anleger zu Gewinnmitnahmen verstärkt, besonders die Diskussion über einen „Grexit“, einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone, bleibt ein Belastungsfaktor. Allerdings fand der Ausverkauf gegen Ende der vergangenen Woche sein vorläufiges Ende. Der deutsche Leitindex fand im Verlauf zu altbekannter Stärke zurück und legte auf Wochensicht um rund ein Prozent zu.

Zum Auftakt der neuen Handelswoche zeigt sich der DAX weiter freundlich. L&S taxiert das deutsche Marktbarometer vorbörslich mit 0,37 Prozent höher bei 11.854 Punkten. Als Unterstützung dienen starke US-Märkte. An der Wall Street konnten große Tech-Werte mit Quartalsbilanzen punkten und schwächere Konjunkturdaten vergessen machen. Der marktbreite S&P-500-Index und der Nasdaq-Composite-Index schlossen jeweils auf Rekordhöhen.

Deutsche Bank will Universalbank bleiben, verschlankt sich aber

Trotz hoher Belastungen aus juristischen Auseinandersetzungen hat Deutschlands größtes Finanzinstitut im ersten Quartal Gewinne erzielt. Die Deutsche Bank verzeichnet im Auftaktquartal aber beim Gewinn vor Steuern einen Rückgang von 12 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro. Der Überschuss halbiert sich auf 559 Millionen Euro.

Neben dem angekündigten Verkauf der Postbank, plant der Vorstand, auch das Investmentbanking zu verkleinern. Geplant ist eine Verringerung der Bilanz um 200 Milliarden Euro. Gleichzeitig soll das kundenbezogene Geschäft gestärkt werden. Dafür sollen 50 bis 70 Milliarden Euro bereit gestellt werden. Im Privatkundengeschäft sollen bis zum Jahr 2017 bis zu 200 der derzeit bestehenden 700 Filialen geschlossen werden.

Auch will die Bank massiv sparen. Das Geldhaus plant zusätzliche Sparmaßnahmen im Volumen von 3,5 Milliarden Euro und will die Aufwand-Ertrags-Quote damit auf rund 65 Prozent senken. Die Einmalaufwendungen für das Programm werden mit 3,7 Milliarden Euro veranschlagt. Die vollen Einsparungen sollen 2020 erreicht werden.

Den Anlegern verspricht das Management, künftig mindestens 50 Prozent in Form von Dividenden und möglicherweise Aktienrückkäufen auszuschütten. Das Renditenziel wurde derweil gekappt. Dauerhaft sei eine Rendite auf das Eigenkapital von mehr als 10 Prozent möglich, teilte das Unternehmen mit. Bisher hatte der Vorstand noch eine Eigenkapitalrendite von 12 Prozent in Aussicht gestellt.

EU kappt Prognosen für Griechenland

Die EU-Kommission will die Wachstumsprognose für Griechenland deutlich nach unten korrigieren. „Im Winter haben wir 2,5 Prozent Wachstum in Griechenland für dieses Jahr erwartet. Unsere Frühjahrsprognose für Griechenland wird pessimistischer ausfallen“, sagte der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, dem „Handelsblatt“.

VW: Piëch-Rückzug birgt Chancen

Der Rückzug Piëchs bietet nach Ansicht von Aktionärsschützern die Chance für einen Generationswechsel im Vorstand. „Jetzt wäre es an der Zeit, dass Martin Winterkorn den Aufsichtsratsvorsitz übernimmt und in der Geschäftsführung ein Generationswechsel stattfindet“, sagte der Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, der Deutschen Presse-Agentur. Winterkorn passe zu VW. Er besitze mit seinen Erfahrungen und seinem Ansehen über die nötigen Voraussetzungen, um Chefkontrolleur zu werden.

Ford startet Massen-Rückruf

Der US-Autobauer Ford hat in Nordamerika wegen Problemen mit der Türverriegelung rund 390.000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurückgerufen.

HSBC: Rückzug aus London?

Europas größtes Geldhaus, die HSBC, erwägt eine Abspaltung des britischen Privatkundengeschäfts. Die Transaktion könnte ein Volumen von rund 20 Milliarden Pfund aufweisen. Die in London ansässige Großbank droht laut Reuters angesichts steigender Steuern in Großbritannien zudem mit einer Verlegung ihrer Konzernzentrale. Aus Verärgerung über die wachsenden Abgaben hätten Aktionäre einen Umzug ins Gespräch gebracht, berichtet die Nachrichtenagentur. Das Institut macht den Großteil seiner Geschäfte in Asien.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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