DAX verliert rund 1% – Schwache Daten aus China und Europa – Fed-Protokoll belastet
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Erwähnte Instrumente
DAX
Schwache Wirtschaftsdaten aus China und der Eurozone belasten die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Die heute veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes (siehe „Konjunktur“) liegen überwiegend unter den Erwartungen, was auf eine Konjunktureintrübung im Februar hindeutet. Außerdem dürfte die US-Notenbank ihre Anleihekäufe weiter reduzieren, wie aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Fed-Protokoll (siehe „Thema des Tages“) hervorgeht. Der DAX verliert 1,22% auf 9.542,55 Punkte. Am Nachmittag stehen mit den Verbraucherpreisen und dem Philadelphia-Fed-Index noch wichtige US-Wirtschaftsdaten auf dem Programm. Wie jeden Donnerstag werden außerdem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht.
Charttechnik
Mit einem kleinen Gap nach unten startete heute der DAX nach schwachen Vorgaben. Die Unterstützungs-Zone an der 9.500er-Marke wurde getestet, aber nicht ernsthaft attackiert. So kann sich der Markt zwischen einer Unterstützungs-Zone im Bereich 9.500 bis 9.478 Punkten und einer Widerstands-Zone im Bereich 9.600/9.590 Punkten stabil halten. Die Grundtendenz ist zudem bullish. Ein Anstieg über ca. 9.620 wäre kurzfristig positiv, ein Fall unter 9.460 dagegen würde Gewinnmitnahmen in Richtung 9.410/00 Punkte auslösen.
Thema des Tages
Die US-Notenbank wird das Volumen ihrer Anleihekäufe wahrscheinlich weiter im Tempo von 10 Milliarden Dollar pro Monat verringern. Das geht aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der letzten Zinssitzung hervor. Die Hürden für eine vorübergehende Aussetzung des sogenannten Taperings scheinen relativ hoch zu liegen. Außerdem zeichnet sich eine Überarbeitung des Niedrigzinsversprechens (Forward Guidance) ab, da die Arbeitslosenquote inzwischen nur noch knapp über der Marke von 6,5% liegt, ab der die Fed ursprünglich wieder Leitzinserhöhungen in Erwägung ziehen wollte. Inzwischen sprechen sich einige FOMC-Mitglieder dafür aus, niedrige Zinsen zu versprechen, so lange die Inflationsrate weiterhin unter 2% bleibt.
Aktien im Blick
Mit RWE und E.ON liegen die traditionell defensiven Aktien der Energiekonzerne an der DAX-Spitze.
Nach schwachen Quartalszahlen brechen die Vorzugsaktien des Konsumgüterkonzerns Henkel um 5,58% ein und sind damit das Schlusslicht im DAX.
Im MDAX sind die TUI-Aktien mit einem Minus von 5,45% der größte Verlierer. Großaktionär Fredriksen platziert rund 40 Millionen Aktien.
Hochtief setzen sich nach Quartalszahlen mit einem Plus von 1,27% an die MDAX-Spitze.
Konjunktur
In der Eurozone hat sich die wirtschaftliche Stimmung im Februar eingetrübt. Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und für den Dienstleistungssektor gingen nach vorläufigen Angaben unerwartet zurück, liegen allerdings weiter über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. In Frankreich hingegen weisen die Einkaufsmanagerindizes sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor weiter auf eine Kontraktion hin.
In Deutschland sank der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe nach vorläufigen Angaben von 56,5 Punkten im Vormonat auf 54,7 Punkte im Februar. Die Volkswirte hatten nur mit einem leichten Rückgang auf 56,4 Zähler gerechnet. Der Index für den Dienstleistungssektor verbesserte sich unerwartet deutlich von 53,1 Punkten auf 55,4 Zähler.
In der chinesischen Industrie bleibt die Stimmung angeschlagen. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex sank nach vorläufigen Angaben von 49,5 Punkten auf 48,3 Zähler und liegt damit weiter unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Durch die Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest könnten die Daten aber verfälscht worden sein.
Währungen
Der US-Dollar legt am Donnerstag auf breiter Basis zu, wobei den Greenback nach dem gestrigen Fed-Protokoll die gestiegene Risikoaversion infolge der schwachen Wirtschaftsdaten zugutekommt. EUR/USD weitet seine gestrigen Verluste nach Erreichen eines frischen 2014er-Hochs bei 1,3773 aus und notierte bislang bei 1,3684 im Tief.
Rohstoff- und Emerging-Markets-Währungen müssen gleichfalls Federn lassen, wobei EUR/HUF auf ein frisches Zweijahreshoch bei 314,76 geklettert ist. Dabei belastet den Forint auch die anhaltende Ausrichtung der ungarischen Notenbank auf weitere Zinssenkungen.
Rohstoffe
Gold und Silber notieren nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls wenig verändert. Brent Crude verliert nach den schwachen Wirtschaftsdaten rund 0,45%.
Hinweis: Der Abschnitt „Charttechnik“ stammt von Stefan Salomon. Der Abschnitt „Rohstoffe“ wurde von Tomke Hansmann verfasst.
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