Kommentar
08:20 Uhr, 19.09.2023

DAX verliert an Dynamik – In den USA droht mal wieder ein Shutdown

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der erneute Fehlversuch des Deutschen Aktienindex, die 16.000 zu knacken, war ein Dämpfer für die Anleger, die nach der indirekt angekündigten Zinspause durch die Europäische Zentralbank eingestiegen sind. Hinzu kommt, dass vor der Sitzung der US-Notenbank die Dynamik und Überzeugungskraft weiterer Käufer fehlt. Die konjunkturellen Bremsen sind durch den steigenden Ölpreis und die hohen Zinsen gleich doppelt angezogen. Außerdem droht in den USA ein Shutdown, der zusätzlich Wachstum kosten könnte.

Die Sitzung der Federal Reserve am Mittwoch wird überschattet von der Abstimmung über einen Fortsetzungsbeschluss im Kongress am Donnerstag. Ohne diesen sähe es düster aus mit der Finanzierung der US-Regierung. Scheitert die Abstimmung, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ende kommender Woche die Lichter in Washington ausgehen. Während ein bis zwei Wochen noch als verträglich gelten, wäre alles, was auf eine längere Hängepartie hindeutet, Gift für die Börse.

Die Nervosität in Richtung einer erneuten Abstufung der Bonitätsnote der USA nähme wieder zu. Die Abstufung von Moody’s vor wenigen Wochen war vor allem mit dem anhaltenden Streit um die Anhebung der Schuldengrenze begründet worden. Nun sind wir wieder in so einer Situation. Auf der anderen Seite könnte ein mehrere Wochen andauernder Shutdown ironischerweise die Wachstumsverlangsamung bringen, die die Notenbank bislang nicht so richtig hinbekommen hat.

Ohne eine Einigung im Kongress über die Anhebung der Schuldengrenze könnte auch die Ukraine auf dem Trockenen sitzen bleiben. Selenskis Besuch in Washington ist also auch innenpolitisch motiviert. Die Regierung Biden versucht damit, die Republikaner zu einer Anhebung der Schuldengrenze zu bewegen.

Die Bestreikung der drei großen Autobauer in den USA hält an. Eine Ausweitung ist möglich, wenn die Verhandlungen kein Ergebnis bringen. Die Fronten sind verhärtet. An der Börse halten sich die Aktien von Stellantis, Ford und GM aber noch relativ stabil. Hier geht man wohl von einer gütlichen Einigung und nicht von einer Ausweitung der Streiks aus.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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