DAX verliert 2,75% – Eskalation in der Ukraine belastet – Öl und Gold legen deutlich zu
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der deutsche Aktienmarkt ist mit deutlichen Kursverlusten in die neue Handelswoche gestartet. Der DAX steht gegen 12.30 Uhr bei 9.426 Punkten und damit 2,75% im Minus. In der Ukraine spitzt sich die Situation weiter zu (siehe Thema des Tages). Der russische Leitindex RTS brach heute um mehr als 10% ein. Gold und deutsche Bundesanleihen sind als "sichere Häfen" gesucht. Auch der Ölpreis steigt deutlich (siehe Rohstoffe).
Charttechnik
Mit einer extrem schwachen Eröffnung fiel der DAX heute unter die Unterstützung um 9.500 Punkte zurück und scheint damit die Range der letzten Tage doch noch bärisch beenden zu wollen. Dies ermöglicht in den nächsten Tagen weitere Verkäufe in Richtung der 9.000er Marke. Für heute jedoch muss damit gerechnet werden, dass die Volatilität bereits ausgeschöpft ist und der Index unter zwischenzeitlichen Erholungsversuchen eher schwach abwärts tendiert. Ein Test des bisherigen Tagestiefs wäre dabei möglich, welches unterstützend wirkt.
Thema des Tages
Die Krise in der Ukraine spitzt sich weiter zu. Russische Milizen haben sich auf der Halbinsel Krim an strategisch wichtigen Orten positioniert. An der Grenze wurden zudem gepanzerte Fahrzeuge gesichtet. Die russische Schwarzmeerflotte hat nach Angaben ukrainischer Grenzgruppen inzwischen mit Manövern vor Sewastopol begonnen. Auf der Halbinsel Krim wird offenbar das Mobilfunknetz teilweise durch Russland blockiert. Das russische Parlament hatte am Samstag eine Militärintervention genehmigt. Der Westen übte scharfe Kritik an Russland. "Die Regierung in Moskau darf die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine nicht verletzen", warnte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen. Die G7-Staaten haben ihre Vorbereitungen für eine Teilnahme am G8-Gipfel in Sotschi ausgesetzt. Der Rubel brach am Montag auf ein neues Rekordtief ein. Die russische Notenbank hat den Leitzins von 5,5% auf 7,0% angehoben, um den Absturz des Rubels zu bremsen.
Aktien im Blick
Schlusslicht im DAX mit einem Minus von 4,12% sind die Adidas-Aktien. Russland ist einer der wichtigsten Einzelmärkte des Sportartikelherstellers.
In der zweiten Reihe brechen die Stada-Aktien um 7,03% ein. Der Arzneimittelhersteller hatte am Freitag den Kauf eines russischen Markenproduktportfolios abgeschlossen.
Konjunktur
Die Industrie der Eurozone bleibt auf Erholungskurs. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg von 53,0 Punkten im Januar auf 53,2 Zähler im Februar, wie Markit Economics am Montag mitteilte. In der Erstschätzung für Februar war ebenfalls ein Wert von 53,2 Punkten ermittelt worden. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland sank nach endgültigen Angaben auf 54,8 Punkte (vorläufig: 54,7, Januar: 56,5 Punkte).
In China ist der offizielle CFLP-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe von 50,5 Punkten im Vormonat auf 50,2 Zähler im Februar gesunken, wie bereits am Samstag mitgeteilt wurde. Der Index notiert damit weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Volkswirte hatten ebenfalls mit einem Rückgang auf 50,2 Zähler gerechnet. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor konnte deutlich von 53,4 auf 55,0 Punkte zulegen. Der von der britischen Großbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China stieg im Februar nach endgültigen Daten um 0,2 Zähler auf 48,5 Punkte. Damit wurde die Vorabveröffentlichung der vergangenen Woche bestätigt.
Währungen
Der US-Dollar ist angesichts der gestiegenen Risikoaversion und Verlusten an den Aktienmärkten aufgrund des sich verschärfenden Ukraine-Konflikts gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Yen) fester in die neue Handelswoche gestartet. EUR/USD notierte bei 1,3765 im Tief. USD/JPY gibt gleichfalls weiter nach und hat bei 101,20 jüngst ein frisches Dreiwochentief erreicht, wobei der Yen als „sicherer Hafen“ gefragt ist.
Der Ukraine-Konflikt bringt neben der ukrainischen Hrwnja und dem russischen Rubel auch andere osteuropäische Währungen, wie den ungarischen Forint und den polnischen Zloty, unter Druck. Die russische Notenbank hat der auf ein Allzeittief gefallene Rubel dazu veranlasst, ihren Leitzins überraschend um 150 Basispunkte auf 7,00 Prozent zu erhöhen.
Rohstoffe
Der Ölpreis (Brent Crude) verteuert sich wegen der Zuspitzung in der Ukraine um 2,1% auf 111,38 Dollar. Der Goldpreis profitiert von der gesunkenen Risikoneigung der Investoren und legt um 1,36% auf 1.344 Dollar zu.
(Hinweis: Der Abschnitt "Charttechnik" stammt von Rene Berteit. Der Abschnitt "Währungen" wurde von Tomke Hansmann verfasst.)
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