DAX: Verhandlungs-Marathon im Brüssel: Hoffnung auf Einigung
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DAX
Am vergangenen Freitag erteilten die Anleger am deutschen Aktienmarkt bereits Vorschlusslorbeeren im Hinblick auf eine Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland und ließen den DAX mit einem Aufschlag von 2,90 Prozent ins Wochenende gehen. Über die gesamte Woche gewann der deutsche Leitindex trotz der dramatischen Rahmenbedingungen immerhin noch 2,33 Prozent.
Trotz langwieriger Verhandlungen, die sich über das ganze Wochenende hinzogen, konnte sich Griechenland bis Montagmorgen mit den anderen Ländern der Eurozone nicht auf neue Spar- und Reformmaßnahmen einigen, die Grundlage für Verhandlungen für ein drittes Hilfspaket sein könnten. Nach Angaben der EU-Ratspräsidentschaft liegt seit dem frühen Morgen auch ein Kompromissvorschlag vor. Offenbar hat der griechische Premier aber weiter Vorbehalte gegen bestimmten Kernforderungen der Euro-Partner. So ist für Tsipras etwa die von den Geldgebern angestrebte Höhe der Privatisierungseinnahmen mit 50 Milliarden Euro viel zu hoch. Auch die finanzielle Einbeziehung des Internationalen Währungsfonds wird von Athen weiter kritisiert, aber mittlerweile offenbar akzeptiert. Tsipras wolle aber, dass der IWF beim möglichen dritten Hilfspaket eine kleinere Rolle einnehme, heißt es in Medien.
Zuvor hatte ein Vorschlag des Bundesfinanzministeriums für massive Kritik gesorgt: Dieser legte gewisse Reformbedingungen fest, unter denen die Eurogruppe bereit ist, Verhandlungen über ein drittes Hilfsprogramm für Griechenland zu beginnen. Geben die Griechen diesen Forderungen nicht nach, dann müsse man eine Auszeit Griechenlands aus der Euro-Zone erwägen, ein Grexit auf Zeit!
EU-Parlamentspräsident Schulz hat derweil an die Mitglieder der Eurogruppe appelliert, endlich einen Kompromiss zu finden. Das Europäische Projekt stehe „Spitz auf Knopf“, sagte der SPD-Politiker in einem Radio-Interview am Montag. „Wenn es nicht zu einer Einigung kommt, droht die Eurozone auseinanderzufliegen“, so Schulz. Der SPD-Politiker wies auch darauf hin, dass Athen bereits viele Forderungen der Gläubiger akzeptiert habe.
Drastische Worte kamen von Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman: Das Vorgehen der Eurogruppe in der Griechenland-Krise gehe über Strenge hinaus „in schiere Rachsucht, in kompletter Zerstörung nationaler Souveränität, ohne Hoffnung auf Abhilfe“, schrieb der Ökonom in seinem Blog. Die Liste der Forderungen der Eurogruppe nennt Krugman „verrückt".
Trotz des nach wie vor ungelösten Dramas um die Rettung Griechenland werden am deutschen Aktienmarkt vorerst weitere Kursgewinne erwartet. Banker und Broker txieren den DAX eine Viertelstunde vor Börsenstart 1 Prozent höher auf 11.427 Punkte.
Deutsche Bank erneut im Visier der US-Justizbehörden
Das US-Justizministerium bereitet offenbar Klagen gegen ehemalige Händler der Deutschen Bank vor. Noch vor Jahresende könnte ein Strafverfahren wegen Manipulation der Libor-Zinssätze eingeleitet werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Nintendo-Chef verstirbt an Krebs
Der Präsident des Spieleherstelelrs Nintendo, Satoru Iwata ist im Alter von 55 Jahren an Leberkrebs gestorben. Er war letztes Jahr deswegen operiert worden. Nintendo soll nun von Shigeru Miyamoto und Genyo Takeda gemeinsam geführt werden.
Steigender Außenhandel in China: Na also, geht doch!
Die Exporte Chinas konnten im Juni um 2,1 Prozent zulegen, wie die Zollverwaltung am Montag mitteilte. Das war der erste Anstieg seit Anfang des Jahres. Die Einfuhren waren mit 6,7 Prozent erneut rückläufig. Volkswirte hatten indes mit einem noch höheren Minus gerechnet.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|