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08:55 Uhr, 04.08.2015

DAX: Verhaltene Stimmung an der Wall Street überträgt sich

Verluste an den US-Börsen dürften am Dienstag für zurückhaltende Stimmung am deutschen Aktienmarkt sorgen. Im Blick stehen heute zahlreiche Unternehmensbilanzen, vor allem aus der zweiten Reihe.

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Der deutsche Leitindex kämpfte sich am gestrigen Montag trotz schwierigen Umfelds deutlich nach oben. Mit einem Anstieg von 1,19 Prozent legte der DAX nun schon den fünften Tag in Folge zu. Am Nachmittag sorgten schwache Konjunkturdaten aus den USA allerdings für leichte Gewinnmitnahmen. Die US-Märkte kamen zeitweise kräftig unter Druck, was auch den heutigen Handelsauftakt in Frankfurt belasten dürfte. Banken und Broker taxieren den DAX vor Börsenstart 0,19 Prozent tiefer bei 11.422 Punkten.

Der Euro bewegt sich am Dienstag nur wenig. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0960 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Konjunkturdaten spielen heute nur eine untergeordnete Rolle. Im Euroraum stehen lediglich Preisdaten aus der zweiten Reihe an, also mit geringer Marktbedeutung. In den USA werden Auftragsdaten aus der Industrie veröffentlicht.

Die Ölpreise erholen sich am Morgen etwas von ihren deutlichen Verlusten vom Vortag. So kostete ein Barrel Brent 49,68 US-Dollar. Das waren 16 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass WTI stieg um 29 Cent auf 45,46 Dollar. Am Montag hatten die Ölpreise etwa vier Prozent nachgegeben.

Ratinagentur S&P wird mit Blick auf die EU skeptischer

Die Bonitätsnote der EU könnte sich verschlechtern. Die Ratingagentur Standard & Poor's senkte den langfristigen Ausblick für die Bonitätsbewertung der EU von "stabil" auf „negativ". Die Bonitätsnote bleibt vorerst unverändert bei „AA+“. Insgesamt seien die Risiken für die Finanzlage der EU gestiegen, hieß es. Zu diesen gehörten die neuen Hilfen für Griechenland. Zudem drohe Großbritannien, dem zweitgrößten Beitragszahler der EU, der Entzug der Spitzenbonitätsnote.

Continental legt Messlatte höher

Der Autozulieferer Continental bleibt dank anhaltend guter Geschäfte und niedrigerer Rohstoffkosten optimistisch gestimmt. Bei der Marge basierend auf dem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erwarten die Hannoveraner jetzt ein Wert von rund 11 Prozent (zuvor: 10,5 %). Beim Umsatz geht Continental weiter von einem Anstieg um rund 14 Prozent auf mehr als 39 Milliarden Euro aus.

Es ist amtlich: BMW verdiente im zweiten Quartal weniger

Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: Wegen der Probleme in China, der wiedererstarkten Konkurrenz aus Stuttgart sowie höheren Kosten für Forschung und Entwicklung verringerte sich der Gewinn vor Steuern von BMW um knapp 3 Prozent auf 2,58 Milliarden Euro. Der Umsatz legte dank des schwachen Euro indes um ein Fünftel auf 23,9 Milliarden Euro zu und fiel damit besser als von Experten erwartet aus.

Axel Springer profitiert erneut von Internetportalen

Der Medienkonzern Axel Springer kann mit seinen stark wachsenden Internetportalen die schrumpfenden Auflagen der Printmedien mehr als ausgleichen. Der Umsatz im zweiten Quartal stieg konzernweit um sieben Prozent auf 797 Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund bekräftigte der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr. Demnach sollen die Gesamterlöse im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Für das operative Ergebnis (EBITDA) rechnet der Vorstand mit einem Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich.

Pfeiffer Vacuum legt deutlich zu

Der Vakuumpumpenhersteller Pfeiffer Vacuum hat dank guter Nachfrage und dem schwachen Euro im zweiten Quartal den Umsatz im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um gut 18 Prozent auf 117,6 Millionen Euro gesteigert. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) gelang ein Sprung von 35 Prozent auf 14 Millionen Euro. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 38 Prozent auf 9,7 Millionen Euro.

US-Justiz ermittelt gegen Deutsche Bank wegen Verdachts auf verbotene Russland-Geschäfte

Nach Informationen von Bloomberg hat das US-Justizministerium ein strafrechtliches Untersuchungsverfahren gegen die Deutsche Bank wegen des Verdachts auf verbotene Russland-Geschäfte eingeleitet. Wie das manager magazin online bereits im Mai berichtete, sieht sich die Deutsche Bank in Russland mit dem Verdacht auf Geldwäsche konfrontiert. Bloomberg zufolge könnte es um Transaktionen in Höhe von sechs Milliarden Dollar gehen. Der Zeitraum der Untersuchung betreffe die Jahre 2011 bis Anfang 2015.

Evonik hebt seine Prognosen für 2015 erneut an

Der Spezialchemiekonzern Evonik hat nach einem robusten zweiten Quartal seine Prognosen ein weiteres Mal erhöht. Der Umsatz dürfte sich im laufenden Jahr von 12,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf etwa 13,5 Milliarden erhöhen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte auf etwa 2,4 (Vorjahr: 1,9) Milliarden Euro klettern. Bisher waren hier mindestens 2,2 Milliarden in Aussicht gestellt worden.

Fuchs Petrolub bestätigt Prognosen

Der Schmierstoff-Hersteller Fuchs Petrolub hat im zweiten Quartal sein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 18,9 Prozent auf 89,9 Millionen Euro gesteigert. Unter dem Strich blieb ein Gewinn in Höhe von 61,9 Millionen Euro. Im Gesamtjahr soll das EBIT sowie das Ergebnis nach Steuern bei anhaltender Euroschwäche um einen höheren einstelligen Prozentsatz steigen.

Unsichere deutsche Stromnetze

Die unregelmäßige Stromproduktion der deutschen Solar- und Windkraftanlagen sorgt in den Nachbarländern für erhebliche Unruhe. Denn die deutschen Netze reichen oft nicht aus, um die Energie zu transportieren – dann werden internationale Trassen genutzt. Nachbarländer wie Tschechien oder Polen haben aber Angst, dass der deutsche Strom ihre Netze zusammenbrechen lässt, wie die Zeitung "Welt" berichtet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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