Analyse
09:41 Uhr, 07.07.2015

DAX: Verhalten bei Ansteckungsgefahren

Auch wenn in den Medien immer wieder neue Fristen für diese oder jene Entscheidung rund um Griechenland genannt werden, bleibt - egal wie die Verhandlungen ausgehen - das Thema ein Dauerbrenner, der nicht schnell von heute auf morgen gelöst werden kann. Wie sollte man sich jetzt im DAX verhalten?

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.930,48 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.930,48 Punkte (XETRA)

Die Spanne der Reaktionen auf das Referendums-Nein aus Griechenland reichte gestern von „es ist am fallenden Goldpreis abzulesen dass die Märkte das Ansteckungsrisiko aus Griechenland für überschaubar halten“ bis zu „jetzt beginnt ein 48 stündiger Countdown, bis es wegen geschlossenen Banken und der Ausweglosigkeit der Situation zu sozialen Unruhen in Griechenland kommen wird.“

Ansteckungsgefahr

Bei der Ansteckungsgefahr muss man unterscheiden zwischen politischer Ansteckungsgefahr und der Ansteckungsgefahr der Märkte.

Die Ansteckungsgefahr der Märkte dürfte wegen der EZB, die Gewehr, oder besser Bazooka bei Fuß steht, begrenzt sein.

Wie hoch allerdings die politische Ansteckungsgefahr ist, bleibt weiterhin unüberschaubar. Griechenland will weitere Zusagen, diese würden aber andere Eurozone-Mitglieder motivieren, sich für ähnliche Zusagen in der einen oder anderen Form zu bewerben. Das bewog zahlreiche große Adressen wie die BNP Paribas oder den Anleiheguru Bill Gross dazu, die Chance für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone auf 70-80% zu beziffern. Bill Gross meinte etwa, die Ruhe der Märkte sei nur dadurch zu erklären, da wir uns gerade im Auge des Hurrikans befinden.

Es ist daher umso wichtiger, finde ich, Ruhe zu bewahren. Blickt man auf den DAX, dann sieht man die 200-Tage-Linie bei 10830 Punkten.

DAX: 200-Tage-Linie bietet Halt, für den Moment
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Schließt der DAX unter seiner 200-Tage-Linie - was er gestern nicht tat, er schloss 60 Punkte darüber - droht ein Ausverkauf, da viele Stopp-Loss-Orders da drunter sitzen dürften, die bei Erreichen zu automatischen Verkäufen führen werden. Und wenn es da zu schnellen Rückgängen kommt, dann kann man sich wieder einkaufen, nicht mit dem Ziel, eine Woche nach dem Kauf Geld gemacht zu haben, sondern für mittelfristige bis langfristige Positionen. Denken Sie daran: Viele von Ihnen wollten auch bei 12000 Punkten kaufen. Warum dann nicht 20% tiefer zugreifen? Bewahren Sie sich also durch Barbestände die Möglichkeit, im Chaos zugreifen zu können.

1 Kommentar

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    Herr Stranzl

    Das klingt ein bisschen, wie das "die Einlagen sind sicher"-Bekenntnis. Sollte der Dax unter SMA200 fallen & dannach sieht es ja aktuell aus, dann müsste man doch neu bewerten. Was sind die Gründe? Grexit oder China? Gehts noch 500 oder 2000 Punkte runter?

    Aber ja, Ruhe bewahren ist nie verkehrt.

    14:08 Uhr, 07.07.2015

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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