DAX® - Verfallstermin als „game changer“?
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Verfallstermin als „game changer“?
Über zu wenig Schwankungsintensität zum Verfallstermin am vergangenen Freitag können sich Anleger nicht beschweren. Schließlich lagen über 330 Punkte zwischen dem Tageshoch und dem entsprechenden DAX®-Tief. Die „stabile Seitenlage“ der Vortage ist also passé. Dadurch entsteht eine bemerkenswerte Tageskerze, denn der „rote Block“ vom Wochenausklang umschließt gleichzeitig die Körper der sieben vorangegangenen Tageskerzen. Mit anderen Worten: Es liegt gleichzeitig ein negatives Candlestickmuster in Form eines „bearish engulfing“ vor – keine guten Vorzeichen für den Start in die neue Woche. Apropos: Heute umfasst die 1. Deutsche Börsenliga erstmals 40 Mitglieder. Deshalb erinnern wir nochmals an den saisonalen Belastungsfaktor „Indexanpassung“ (siehe "Daily Trading“ vom 9.9.). Negativ hervorsticht dabei der Tag der Umsetzung, der nur in 26,3 % aller Fälle Kursgewinne brachte und Investoren ein durchschnittliches Minus von 0,70 % bescherte. Da auch das untere Bollinger Band (akt. bei 15.520 Punkten) verletzt wurde, könnte nun tatsächlich der erwartete Vola-Impuls ins Rollen kommen. Ein Unterschreiten des Verlaufstiefs (15.454 Punkte) wäre zusätzliches Wasser auf die Mühlen der Bären und rückt das Julitief (15.049 Punkte) in den Fokus.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Dauerbrenner mit Rückschlaggefahr
Die DAX®-Erweiterung von 30 auf 40 Indexmitglieder hat auch Auswirkungen auf dem MDAX®. Da das midcap-Barometer in Zukunft nur noch 50 Titel umfassen wird, kommt die 2. deutsche Börsenreihe in Zukunft fokussierter daher. Charttechnisch präsentiert sich der MDAX® durchaus angeschlagen: Nach dem Pendeln um die Marke von 36.000 Punkten in den letzten Wochen setzten sich zuletzt Gewinnmitnahmen durch. Besonders die Kursschwäche am vergangenen Freitag hinterlässt Spuren. So steht auf Wochenbasis ein Schlusskurs nahezu auf Wochentief (35.293 Punkte) zu Buche. Die Indikatoren quittieren die jüngsten Kursabschläge mit negativen Weichenstellungen: Zu der negativen Divergenz der letzten Monate kommt beim MACD seit letzter Woche ein handfestes Ausstiegssignal. Im Verlauf des RSI liegt zudem eine Topbildung und der Bruch des Aufwärtstrends seit März 2020 vor. Vor diesem Hintergrund dürfte der steilen Haussetrend seit Herbst vergangenen Jahres im eigentlichen Chartverlauf nicht zu halten sein. Das Julitief (33.647 Punkte) sowie die 38-Wochen-Linie (akt. bei 33.302 Punkten) bilden danach die nächsten Unterstützungen.
MDAX® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart MDAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Das große Bild
Nach der erfolgreichen Bodenbildung der letzten Jahre und einer dynamischen Rally bis 30 USD befindet sich der Silberpreis seit gut 14 Monaten in einer Seitwärtsphase. Charttechnisch vollzieht sich die beschriebene Tradingrange zusätzlich in Form eines symmetrischen Dreiecks bzw. die Korrektur seit dem Februarhoch bei 30,03 USD trägt immer noch die Züge einer klassischen Flaggenkonsolidierung (siehe Chart). In diesem Kontext bildet die untere Dreiecksbegrenzung (akt. bei 22,62 USD) zusammen mit dem Augusttief (22,50 USD) eine wichtige Kreuzunterstützung. Danach geht es unterstützungstechnisch Schlag auf Schlag: Über das Tief vom September vergangenen Jahres (21,64 USD) führt der Weg zum Hoch von 2016 bei 21,11 USD, welches gleichzeitig als Nackenlinie der eingangs erwähnten, unteren Umkehr fungiert. Das Rebreak dieses Levels gilt es unter strategischen Aspekten unbedingt zu verhindern! Dagegen würde sich das Chartbild oberhalb des jüngsten Verlaufshochs bei 24,90 USD – dank einer kleinen Bodenbildung – stabilisieren. Für eine „bullishe“ Auflösung der o. g. Flagge ist indes ein Spurt über deren obere Begrenzung (akt. bei 27,26 USD) notwendig. Für einen Fingerzeig könnten dabei RSI und MACD sorgen, wo jeweils auch Flaggenmuster vorliegen.
Silber (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Silber
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer