DAX: US-Verbrauchervertrauen verhagelt die Stimmung
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Schwache Daten von der US-Konjunktur haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt am Nachmittag die Stimmung verhagelt. Das US-Verbrauchervertrauen der Uni-Michigan war mit einem unerwartet deutlichen Rückgang auf 63,2 Punkte enttäuschend ausgefallen. Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg von 66,0 auf 68,5 Punkte erwartet. Im Einklang mit den Kursen an der Wall Street hat auch der DAX an Boden verloren. Bis zum Xetra-Schluss büßte der Leitindex 1,70 Prozent auf 5.309,11 Punkte ein.
Ein Teil davon ist allerdings auf die Kursverluste bei den Stammaktien von VW zurückzuführen. Die Titel brachen um 15,62 Prozent auf 190,70 Euro ein. Offenbar wird darauf spekuliert, dass sich der hohe Kurs der Stammaktien, zu dem es im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme durch Porsche gekommen war, mit dem Zusammenschluss mit Porsche nun wieder in Richtung des fairen Werts bewegen könnte. Belastend dürfte auch die Meldung gewirkt haben, wonach VW eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von 4 Milliarden Euro plant. Am Vorabend hatten die Aufsichtsräte der beiden Autokonzerne dem Zusammenschluss zu einem integrierten Autokonzern zugestimmt. Die Aktien von Porsche konnten davon profitieren und um 8,74 Prozent auf 48,50 Euro zulegen.
Im Blickfeld standen heute auch die Aktien von ThyssenKrupp. Der Industriekonzern zeigt sich nach einem unerwartet hohen Verlust im dritten Quartal erneut etwas pessimistischer bezüglich der Geschäftsentwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2008/2009. "Wir gehen davon aus, das laufende Geschäftsjahr mit einem negativen Ergebnis vor Steuern und vor wesentlichen Sondereffekten in höherer dreistelliger Millionen-Euro-Größe abzuschließen", sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Ekkehard Schulz am Freitag. Mitte Mai war noch von einem "mittleren bis höheren dreistelligen Millionenbereich" die Rede. Die Anleger scheint dies aber nicht weiter zu stören. Unbeeindruckt von den schwachen Zahlen legten die Papiere um 2,07 Prozent auf 23,15 Euro zu.
In der zweiten Reihe konnte die Aktien von Hochtief um 3,70 Prozent auf 45,96 Euro zulegen. Der Baukonzern wurde im zweiten Quartal nicht so stark von der Wirtschaftskrise getroffen wie erwartet.
An der Spitze der Gewinnerliste stehen aber die Papiere des insolventen Handelskonzerns Arcandor mit einem Plus von 24,00 Prozent auf 0,31 Euro. Es ist davon auszugehen, dass es abhängig vom Verlauf des Insolvenzverfahren noch häufiger zu größeren Kursbewegungen kommen wird.
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