DAX: US-Arbeitsmarktbericht mahnt Anleger zu Zurückhaltung
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Erwähnte Instrumente
DAX
Die Anleger zeigen sich vor Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten am frühen Nachmittag zugeknöpft, wie der aktuelle Stand im Dax signalisiert, der gegen Mittag fast mit einem Prozent unter dem Vortages-Schlusskurs liegt (bei 10.815 Punkten). Der deutsche Aktienindex kann damit die positiven Vorgaben von der Wall Street nicht ausnutzen. Griechenland bleibt ein Thema, rückt allerdings etwas in den Hintergrund.
Charttechnik
Die heutige Schwäche bringt die Käufer im Dax in weitere Bedrängnis, denn ein Rutsch unter 10.800 Punkte hinterließe auf Stundenebene ein Verkaufssignal, welches Abwärtspotenzial bis auf 10.685 und 10.589/55 freimachen würde. Kann diese Unterstützung aber gehalten werden, sind Gewinne bis auf 10.926 Punkte möglich, wo eine nächste Entscheidung anstünde. Für entsprechende Volatilität könnten zudem die am Nachmittag erwarteten Nonfarm Payrolls sorgen.
Thema des Tages
Der heute erwartete US-Arbeitsmarktbericht (ex Agrar) für Januar und stellt für die US-Notenbank einen wichtigen Maßstab zur Entscheidung über die weitere Geldpolitik dar. Die Markterwartung an eine Zinswende in den USA liegt nach wie vor etwa bei Mitte dieses Jahres. Sollten die Zahlen schwächer ausfallen als erwartet, dürften Anleger dies u. U. positiv bewerten. Denn es maue Konjunkturdaten könnten die US-Währungshüter davon abhalten, die Geldpolitik allzu schnell zu straffen. Die US-Notenbank hatte bereits auf ihrer letzten Sitzung im Januar bekräftigt, sich bei ihrer ersten Zinsanhebung Zeit zu lassen und nötigenfalls damit sogar länger zu warten, als das derzeit angenommen wird.
Im Durchschnitt erwarten Volkswirte nach dem robusten ADP-Report vom Mittwoch einen Aufbau in Höhe von 240.000 Stellen und eine Stagnation der Arbeitslosenquote bei 5,6 %.
Aktien im Blick
Fresenius geben akt. 2,24 % in Folge einer Abstufung durch Jefferies ab. Die Analysten sehen nach der geplanten Übernahme von Hospira durch Pfizer das in Aussicht gestellte starke Wachstum bei der Tochter Kabi in Gefahr.
Siemens büßt 0,99 % ein. Der Elektrokonzern streicht im Zuge seines tiefgreifenden Umbaus weltweit rund 7.800 Arbeitsplätze, davon etwa 3.300 in Deutschland.
Bechtle brechen um 6,07 % ein. Zwar legte der Vorsteuergewinn in 2014 um etwa 20 Prozent zu, doch hatten Analysten deutlich mehr erwartet.
Konjunktur
Für einen Stimmungsdämpfer sorgten am Morgen Zahlen aus der deutschen Industrie. Die Unternehmen hierzulande haben ihre Produktion im Dezember zwar den vierten Monat in Folge gesteigert. Industrie, Baubranche und Energieversorger stellten zusammen 0,1 % mehr her als im Vormonat. Volkswirte hatten allerdings mit einem kräftigeren Wachstum um 0,4 % gerechnet.
Nach dem Antritt der neuen griechischen Links-Rechts-Regierung ist in Deutschland die Furcht vor einer erneuten Wirtschafts- und Finanzkrise in der EU gewachsen. Im neuen ARD-Deutschlandtrend sorgten sich 69 % der Befragten, dass es zu einer Wiederholung der Finanz- und Wirtschaftskrise kommen könnte. Im Januar waren es noch 61 Prozent.
Währungen
Der US-Dollar tendiert zum Wochenschluss im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichtes für Januar in unterschiedliche Richtungen. EUR/USD notierte bislang bei 1,1439 im Tief, wobei den Euro schwache Daten aus der deutschen Industrie belasten. GBP/USD fällt nach der Meldung, dass das Defizit in der britischen Handelsbilanz im Dezember auf ein Vierjahreshoch gestiegen ist, von seinem gestrigen knappen Fünfwochenhoch bei 1,5343 zurück und erreichte bislang zutiefst 1,5300.
AUD/USD legt zu, nachdem die australische Notenbank ihre Inflations- und BIP-Prognosen für 2015 gesenkt hat und notierte bislang bei 0,7858 im Hoch. USD/NOK fällt nach guten Daten aus der norwegischen Industrie weiter zurück und hat bei bislang 7,4762 ein knappes Fünfwochentief erreicht.
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