DAX® - Unter Druck: Charttechnische Breitseite
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Erwähnte Instrumente
Unter Druck: Charttechnische Breitseite
Die letzten drei Handelstage stehen beim DAX® unter keinem guten Stern. Nach dem Rückfall unter die 50-Tages-Linie (akt. bei 13.226 Punkten) und dem Schließen der Aufwärtskurslücke vom Wochenbeginn, musste das Aktienbarometer gestern auch die alten Ausbruchsmarken bei 13.050 Punkten preisgeben. Damit haben die deutschen Standardwerte die zuvor ausgeprägte, kurzfristige Bodenbildung negiert. Auf Wochenbasis steht (bisher) ein sog. „shooting star“ – also eine Kerze mit markantem Docht – zu Buche. Per Saldo befindet sich der DAX® deshalb weiterhin in schwierigen charttechnischen Ausgangslage. Diese Einschätzung wird durch den Blick über den großen Teich untermauert. Während beim S&P 500® der Erholungstrend seit Juni gebrochen wurde, stellt der Nasdaq-100® die 12.000er-Unterstützung aktuell zur Disposition (siehe Analyse unten). Hierzulande definieren die jüngsten Verlaufstiefs bei 12.617/12.604 Punkten den nächsten Rückzugsbereich. Um die angeschlagene Chartlage zu verbessern, müsste der DAX® dagegen zumindest die o. g. Marke von 13.050 Punkten zurückerobern.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Diese Schlüsselmarken sollten Sie kennen!
Die Sommererholung der amerikanischen Technologiewerte lief Mitte August im Bereich des zu Jahresbeginn etablierten Abwärtstrends (akt. bei 13.067 Punkten) aus und auch die technische Reaktion von Anfang September droht bereits wieder zu verpuffen. In der Konsequenz befindet sich der Nasdaq-100® weiter in charttechnisch schwierigem Fahrwasser. Um diese Einschätzung zu revidieren, ist unverändert ein Spurt über den Kreuzwiderstand bei rund 13.000 Punkten vonnöten. Auf diesem Niveau fallen verschiedene alte Hoch- und Tiefpunkte mit dem eingangs erwähnten Baissetrend zusammen. Auf der Unterseite stechen dagegen die letzten beiden Wochentiefs ins Auge, die allesamt in einem engen Kursband zwischen 12.013 und 11.929 Punkten ausgeprägt wurden. Vor diesem Hintergrund würde ein nachhaltiger Rutsch unter die runde 12.000er-Marke – per Wochenschlusskurs – für einen weiteren Nackenschlag sorgen. Im Fall einer negativen Weichenstellung definiert der langfristige Durchschnitt der letzten 200 Wochen (akt. bei 11.135 Punkten) im Zusammenspiel mit dem bisherigen Jahrestief (11.037 Punkte) den nächsten charttechnisch bedeutsamen Rückzugsbereich.
Nasdaq-100 Index® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Nasdaq-100 Index®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Langfristtrend im Fokus
Wie ein Phoenix aus der Asche konnte sich die Shell-Aktie seit dem zyklischen Tief vom Oktober 2020 bei 9,86 EUR erholen. Die dynamische Rally seither brachte eine Rückeroberung der 200-Monats-Linie (akt. bei 24,06 EUR) und stellt nun eine ganz entscheidende Chartmarke zur Disposition. Gemeint ist der langfristige Abwärtstrend seit Beginn des Jahrtausends (akt. bei 27,94 EUR; siehe Chart). Zuletzt hatte die Bullen in diesem Dunstkreis der Mut verlassen. Dennoch sollten Anlegerinnen und Anleger derart lange Trends auf dem Radarschirm haben und beachten. Schließlich würde ein erfolgreicher Ausbruch für ein bemerkenswertes prozyklisches Investmentkaufsignal sorgen. Letzteres gilt umso mehr, da im Erfolgsfall die Kursentwicklung der letzten gut zweieinhalb Jahre darüber hinaus als sog. „V-Muster“ interpretiert werden kann. Gelingt der Befreiungsschlag, definiert das 2018er-Hoch bei 31,38 EUR ein erstes Anlaufziel, ehe im Anschluss das Allzeithoch aus dem Jahr 2000 bei 37,95 EUR sogar wieder in den Fokus rückt. Auf der Unterseite bestehen dagegen Unterstützungen in Form der o. g. langfristigen Glättung bzw. des jüngsten Verlaufstiefs vom Juli (22,55 EUR).
Shell plc (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Shell plc
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer