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08:55 Uhr, 17.12.2014

DAX: Unruhe vor Fed-Sitzung und Präsidenten-Wahl in Athen

Zwei Termine stehen für die Marktteilnehmer heute im Blick. In Griechenland erfolgt der erste Wahlgang zur Wahl eines neuen Staatspräsidenten. Zudem tagt der geldpolitische Ausschuss der US-Notenbank um letzten Mal in diesem Jahr. Zwei Entscheidungen mit hoher Brisanz, die im Vorfeld für Unruhe sorgen könnten.

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DAX – Unruhiger Handelstag

Von vorweihnachtlicher Besinnlichkeit dürfte an den Märkten auch heute noch wenig zu spüren sein. Zwei brisante Termine stehen im Blick. In Griechenland erfolgt der erste Wahlgang zur Wahl eines neuen Staatspräsidenten. In diesem Wahlgang ist eine Zweidrittelmehrheit der Parlamentarier nötig. Die Regierung von Ministerpräsident Samaras verfügt lediglich über eine knappe Mehrheit. Bis spätestens 29. Dezember muss ein neuer Staatspräsident gewählt werden. Gelingt das nicht, sind vorgezogene Wahlen vorgeschrieben. Das Land könnte dann in eine lange lähmende Phase fallen. Die linke Oppositionspartei Syriza lehnt die derzeitige Konsolidierungspolitik ab. Derzeit hat Syriza gemäß Wahlumfragen die höchsten Zustimmungswerte.

Zudem tagt heute der geldpolitische Ausschuss der US-Notenbank (FOMC) zum letzten Mal in diesem Jahr. Geldpolitische Veränderungen sind nicht zu erwarten. Dennoch wird das Sitzungsergebnis mit Spannung erwartet. Fraglich ist, ob die Fed in ihrem Statement an der Formulierung festhält, den Leitzines noch für einen „bedeutsamen Zeitraum“ in der Spanne von 0 – 0,25 % zu belassen. Von einem Verzicht auf diese Formulierung würde ein Signal ausgehen, dass die Fed schon früher als erwartet zur Jahresmitte 2015 die erste Leitzinserhöhung in Angriff nehmen könnte.

Mit Kursgewinnen verabschiedete sich gestern der deutsche Leitindex aus dem Handel. Ein Teil der Erholungsbewegung dürfte zum Handelsstart wieder abgegeben werden. Der Dax wird vorbörslich mit 0,85 % im Minus gesehen.

DIHK – Exporte mit Russland brechen ein

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) geht davon aus, dass die deutschen Exporte nach Russland in diesem Jahr um rund 20 Prozent einbrechen. Grund seien die Sanktionen des Westens und die durch den Rubel-Verfall sinkende Kaufkraft, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Treier der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Geschäftsaussichten für das kommende Jahr hätten sich ebenfalls eingetrübt. Die Erlöse deutscher Firmen in Russland gingen zurück, weil sie in Euro nur noch die Hälfte dessen wert seien, was sie vor Jahresfrist einbrachten.

Milliardenschwerer Atomfonds im Gespräch

Die Bundesregierung plant laut der „Süddeutschen Zeitung“ einen milliardenschweren Fonds, um Rückbau und Entsorgung der deutschen Atomkraftwerke sicherzustellen. Stufenweise sollen die AKW-Betreiber etwa 17 Milliarden Euro einzahlen, um die „langfristigen Verpflichtungen der Entsorgun“" abzudecken, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf ein internes Papier von Wirtschafts- und Umweltministerium. Zusätzlich sollen 19 Milliarden Euro für den Rückbau der Atomkraftwerke aus Rückstellungen beglichen werden.

UBS beantragt Dekotierung ihrer Aktien

Die Schweizer Großbank UBS will die Rückgabe der Börsenzulassung (Aktien-Dekotierung) von der New York Stock Exchange und der SIX Swiss Exchange beantragen. Kürzlich wurden 96,68 % der Aktien der UBS AG in Aktien der UBS Group AG umgetauscht.

Philips kauft in den USA zu

Der niederländische Elektronikkonzern Philips stärkt sein Gesundheitsgeschäft mit einer Übernahme in den USA. Für eine Milliarde Euro inklusive Schulden wollen die Niederländer die US-Firma Volcano kaufen. Den Aktionären werden 18 Dollar je Aktie geboten, der Schlusskurs von Volcano lag am Dienstag bei 11,49 US-Dollar.

Hochtief-Tochter verschlankt sich

Die australische Hochtief-Tochter Leigthon verkauft die Hälfte ihrer Dienstleistungssparte an den Finanzinvestor Apollo. Das Geschäft wird mit rund 710 Millionen Euro bewertet, durch den Anteilsverkauf erlöst Leighton 460 Millionen Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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