Analyse
09:30 Uhr, 02.11.2015

DAX - Draghi hat die QE-Bombe hochgehen lassen!

Draghi hat die FED in Zugzwang gebracht. Sie kann gar nicht mehr die Zinsen anheben, weil dies sonst den US-Dollar durch die Decke schießen lassen würde ...

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.850,14 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1027 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.850,14 Punkte (XETRA)
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,1027 $ (FOREX)

Draghis Hinweis auf eine mögliche Ausweitung des EZB QEs bereits im Dezember brachte den Euro umgehend unter Druck und den US-Dollar relativ gesehen, nach oben. Wenn die FED unter Janet Yellen den US Leitzins tatsächlich, wie von ihr behauptet, im Dezember anheben würde, gäbe dies dem US-Dollar noch mehr Auftrieb. Das Währungspaar Euro vs. US-Dollar (EUR/USD) würde noch stärker fallen. Der starke US-Dollar ist der FED jedoch ein Dorn im Auge. Die zuletzt schwächeren Unternehmensgewinne von Corporate America sind auf den starken Greenback und die Ölpreisschwäche zurückzuführen.

Egal, wie man es dreht und wendet: Das Währungspaar Euro vs. US-Dollar dürfte mittelfristig fallen.

Was bedeutet dies für die Aktienmärkte ?

Anbei eine direkte Gegenüberstellung der Kursverläufe von DAX (gelb) und Euro (türkisfarben). Der Intermarket-Zusammenhang ist klar: Fällt der Euro gegenüber dem US-Dollar, steigt der DAX. Steigt der Euro, fällt der DAX zeitgleich. Es ist davon auszugehen, dass dieser Intermarketkorrelationstrend anhalten dürfte.

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Also sollten wir eine Meinung zum Euro haben, wenn wir den DAX prognostisch eingrenzen wollen.

Anbei der Kursverlauf des Währungspaares Euro vs. US-Dollar (EUR/USD) seit 11.01.2015.

Seit 2 Wochen fällt der Euro, er wertet gegenüber dem US-Dollar ab. Die mehrmonatige bärische Flagge wurde regelkonform nach unten verlassen. Eine Fortsetzung derselben mit einer temporären Euro-Aufwertung bis 1,1850 $ wurde durch die Aussagen Draghis während des letzten EZB Leitzinsentscheids abgewendet. Bei 1,08xx $ liegt eine wichtige Unterstützung im Markt. Ein Bruch dieser Unterstützung würde ein Veraufssignal in Richtung Parität auslösen. Bis jetzt hat Mario Draghi seit seiner Inthronisation als Chef der EZB in Hinblick auf Beeinflußung der großen Trends in Euro-Dollar alles erreicht.

2012 rettete Draghi mit seiner Aussage, dass er alles tun werde, um den Euro zu verteidigen, unsere europäische Einheitswährung. Der weltgrößte Devisen Hedgefonds FX Concept aus UK ging insolvent, er hatte auf ein Auseinanderbrechen des Euros gewettet. Nach Draghis Machtwort konnte der Euro 2 Jahre lang ansteigen. 2014 meldete sich Draghi erneut mit einer Ansage. Der Euro sei ihm zu stark geworden, er wolle ihn nicht über 1,4000 $ sehen, man bereite ein EZB QE vor. Infolgedessen begann der Euro abzuwerten, und zwar deutlich. Bis Anfang 2015 gab der Euro gegenüber dem US-Dollar um rund 20% ab. Im ersten Quartal dieses Jahres sagte Draghi beiläufig, dass er den Euro nicht shorten würde. Über diese Aussage wurde geschmunzelt, auch ich schmunzelte. Das Schmunzeln verging vielen Marktteilnehmern, weil der Euro dann tatsächlich im Verlauf dieses Jahres aufwertete.

Der Status quo seiner Aussagen ist der, der zu Beginn dieses Artikels erläutert wurde. Er denkt laut und konkret über eine QE Ausweitung nach. Ich gehe davon aus, dass er sein Ziel erreichen wird.

Dazu paßt auch die folgende Einschätzung des US-Dollar Indexfutures.

27.10.2015 - 22:00 Uhr US-DOLLAR: Kampf der Giganten EZB (Draghi) vs FED (Yellen)

EURUSD
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Ein mittelfristig fallender Euro, dürfte insbesondere dem europäischen Aktienmarkt auf die Sprünge helfen.

DAX - Eigentlich eine gute Ausgangslage

Seit Anfang Oktober kann sich der DAX erholen. Diese Erholung verläuft innerhalb des Korrekturtrendkanals seit April ab, es ist eine Erholung im Abwärtstrend. Die Erholung lief zuerst an das 38,2% Retracement der Korrektur heran, bei 10.500 Punkten. Mit einem Gap Up ging es da drüber. Seit einigen Handelstagen staut sich das Kursgeschehen an dem 50 % Retracement (ebenfalls türkisfarben) bei 10.859 Punkten. Ein Pullback zurück auf den EMA200 bei 10.614 Punkten muß einkalkuliert werden. Danach ist ein Folgeanstieg in den 11.200er Bereich wahrscheinlich. Dabei dürfte die Abwärtstrendlinie seit April (rot gestrichelt) leicht nach oben gebrochen werden können.

Bei der technischen Bewertung des DAX spielt neben EUR/USD auch der Eurostoxx50 eine wichtige Rolle. Letzterer hat bei 3.650 Punkten einen diamantharten Widerstand, an dem er sich zumindest zunächst die Zähne ausbeißen dürfte. Lesen hierzu die folgende Analyse.

29.10.2015 - 07:00 Uhr DAX - Nur eines kann die Rally noch AUFHALTEN

Wenn der Eurostoxx50 die 3.650er Marke erreichen sollte, müßte im Eurostoxx50 und zeitgleich auch im DAX mit nach unten abprallenden Kursen gerechnet werden.

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27 Kommentare

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  • Der Steuerzahler
    Der Steuerzahler

    Hallo Herr Weygand,

    Sie schreiben: "Der starke US-Dollar ist der FED jedoch ein Dorn im Auge."
    Ich habe bisher immer noch keine Aussage eines FED Mitglieds gelesen, das den Euro gegen den Dollar aufwerten würde. Weiß nur Draghi wie man eine Währung herunterredet?

    21:51 Uhr, 02.11. 2015
  • Marco Soda
    Marco Soda

    und er lebt noch der alte Holzmichel er lebt noch !!!!!!!!

    21:37 Uhr, 02.11. 2015
  • 1 Antwort anzeigen
  • Marco Soda
    Marco Soda

    Aufgaben[Bearbeiten]

    Die Deutsche Bundesbank besteht auch nach dem Maastricht-Vertrag weiter. Ihre neuen Aufgaben wurden mit dem 7. Gesetz zur Änderung des „Gesetzes über die Deutsche Bundesbank“ vom 30. April 2002 neu festgelegt. Sie sind im § 3 des Bundesbankgesetzes definiert. Dort heißt es: „Die Deutsche Bundesbank ist als Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland integraler Bestandteil des Europäischen Systems der Zentralbanken. Sie wirkt an der Erfüllung seiner Aufgaben mit dem vorrangigen Ziel mit, die Preisstabilität zu gewährleisten, hält und verwaltet die Währungsreserven der Bundesrepublik Deutschland, sorgt für die bankmäßige Abwicklung des Zahlungsverkehrs im Inland und mit dem Ausland und trägt zur Stabilität der Zahlungs- und Verrechnungssysteme bei.“

    Aus dem Bundesbankgesetz und der EZB-Satzung leiten sich vier Tätigkeitsfelder der Bundesbank ab, die sie meist zusammen mit der EZB bearbeitet.

    Die Deutsche Bundesbank unterstützt im Finanzplanungsrat die Koordination zwischen Haushaltsplanung und mehrjähriger Finanzplanung der Gebietskörperschaften.

    12:35 Uhr, 02.11. 2015
  • Morningstar
    Morningstar

    Bei dem zweifelhaften Versuch jede noch so kleine Konjunkturdelle mittels geldpolitischer Massnahmen sofort glattzubügeln, haben sich die Notenbanken selbst ins Abseits gestellt und versuchen jetzt krampfhaft sich gegenseitig mit Liquiditätsspritzen zu überbieten. Allerdings hätten alle am Negativbeispiel Japan erkennen können, dass es nicht funktioniert. Notenbanken sind nicht die Helfer der Weltwirtschaft sondern Hauptverantwortliche des Problems der monetären Fehlallokation. Aber das passiert eben wenn die Unabhängikeit der Zentralbanken nur noch ein Relikt aus alten Zeiten ist.

    12:29 Uhr, 02.11. 2015
  • Morningstar
    Morningstar

    Aha, jetzt hat er die QE-Bombe hochgehen lassen. Nach der Bazooka und noch einer Bazooka, dann die historische Negativ-Zins Bombe etc etc. Aber hat sich einer mal gefragt, warum trotz anhaltender weltweiter Niedgrigzins-Politik aller Notenbanken, niedrigem Eurokurs, billigen Rohstoffen und monatlichen Anleihekäufe - weltweit (EZB 60Mrd€ - BoE 375M GBP - BoJ 50Mrd€ - FED QE4 !!! beendet) sich dennoch nur mäßiges Wachstum einstellt? Was kommt als Nächstes - ETF Käufe oder bekommt jeder einen Einmalscheck über 5.000€ zum konsumieren?

    12:20 Uhr, 02.11. 2015
  • whynot
    whynot

    Immer dieses Geschrei um Draghi. Die Dauerüberflutung mit Liquidität löst die Probleme nicht, sie wird zum Problem. Wenn erst einmal das Vertauen in Steuerungsfähigkeit der Zentralbanken verloren ist, dann gibt es doch kein Halten mehr. Ich kann gar nicht verstehen, warum man Draghi und Yellen dermaßen huldigt und vertraut.

    12:12 Uhr, 02.11. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • moneymaker22
    moneymaker22

    "Draghis Hinweis auf eine mögliche Ausweitung des EZB QEs bereits im Dezember" wo hat er das bitte gesagt ? Habe mir grade die Rede nochmal durchgelesen: Im Dezember liegen neue Projektionen der Experten vor, und diese werden dann überprüft !!! der Rest der Rede war das übliche Bla Bla von Draghi, wir können wenn wir wollen, in der Vergangenheit hat er das auch schon mal 6 Monate oder länger gespielt

    08:49 Uhr, 02.11. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Harley78
    Harley78

    Wann ist die Sitzung im Dezember wegen dem QE-Programm zur möglichen Ausweitung?

    08:38 Uhr, 02.11. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    Draghi hält morgen, übermorgen und Donnerstag Reden

    Die Uhrzeiten könnt ihr in unserem Wirtschafts-Terminkalender nachschauen ...

    www.godmode-trader.de/wirtschaftsdaten-kalender

    08:37 Uhr, 02.11. 2015

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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