Analyse
16:30 Uhr, 28.01.2014

DAX und Erwartungen - Jahresausblick 2014 - Teil 2

Der DAX und die Erwartungen in 2014. Aus Sicht der Durchschnitts-Erwartung der Banken darf als gutes Unterstützungs-Niveau im DAX ein Bereich zwischen bei ca. 9.180 betrachtet werden.

Erwähnte Instrumente

Der DAX – in 2013 konnte der Deutsche Aktienindex kräftig klettern und im übergeordneten Bild aus einem langfristigen Dreieck nach oben ausbrechen. Zudem verläuft der DAX in einem langfristigen Aufwärtstrend. So ist auch die Fortsetzung des aktuellen und Bildung eines langjährigen Bullenmarktes möglich. Bevor ich Ihnen jedoch die Charttechnik und deren Perspektiven in Teil 3 präsentiere, einmal ein Blick auf die Erwartungshaltung der Banken und einiger privater Anleger zu Jahresbeginn:

Banken überwiegend optimistisch

Die DAX-Prognosen der Banken und Aktien-Profis waren zum Ende 2013/Anfang 2014 mehrheitlich für 2014 positiv gestimmt. So wurden von einigen Banken Kursziele zum Ende 2014 für den DAX von über 11.000 Punkten genannt. „Aktien klar Übergewichten“ ist der Tenor der meisten Einschätzungen für 2014. Denn sowohl die hohe Liquidität an den Märkten verbunden mit einem steigenden Wirtschaftswachstum als auch dauerhaft niedrige Zinsen und eine verbesserte Lage in Europa wurden als Begründung für steigende Aktienkurse genannt.

Nur wenige Pessimisten

Nur einige wenige Pessimisten halten dagegen und sehen den DAX in 2014 unter der 9.000er-Marke. Nach Ansicht der Pessimisten ist das Wirtschaftswachstum schon eingepreist und Aktien hinsichtlich der zu erwartenden Gewinne zu teuer. Zudem wird ins Feld für sinkende Aktienkurse das Argument geführt, dass die US-Notenbank FED schon in 2014 ihre Anleihenkäufe deutlicher zurücknimmt als bislang vom Markt erwartet.

Die Durchschnittliche Erwartungshaltung der Banken für den DAX zum Jahresende 2014 liegt laut einer Umfrage der Welt bei 10.200 Punkten.

Auch einige Private Anleger beteiligten sich an einer Umfrage zum DAX-Stand Jahresende 2014 in meinem Stream http://go.guidants.com/#c/stefan_salomon. Der Durchschnittswert lag hier bei 9.676 Punkten.

Letztlich sind die oben angeführten „Jahresschlussstände“ und Durchschnittswerte der Banken keine Prognosen, die unbedingt zu 100% eintreffen sollten. Sie stellen eher eine Erwartungshaltung dar. Und ein Blick zurück zeigt, dass die Profis und Institute in den Vorjahren meist völlig daneben lagen. So hatte keine einzige Bank für 2013 einen DAX-Schlussstand oberhalb der 9.000er-Marke auf dem Plan.

Und auch in den Vorjahren bekleckerten sich die Fundis nicht mit Ruhm. So stieg der DAX von 2005 bis 2007 jeweils deutlich kräftiger an als allgemein erwartet – im Durchschnitt lagen die Erwartungen fast 1.000 Punkte zu niedrig in diesem Zeitraum. Und für 2008, dem Jahr der Finanzkrise, rutschte der DAX gut 3.500 Punkte tiefer als von den meisten Akteuren im Durchschnitt erwartet (Quelle Handelsblatt-Umfragen).

Auch für die Folgejahre lassen sich deutliche Abweichungen zwischen Erwartung und Wirklichkeit feststellen. Trotz der Imponderabilien in den Bankaussagen sind diese in ihrer Gesamtheit aber ein interessantes Stimmungsbild. Denn weicht der DAX zu Beginn eines Jahres deutlich von der Konsens-Schätzung ab, entsteht in der Regel auch Handlungsbedarf.

Ein Index-Stand am für das Jahresende erwarteten Niveau lässt allerdings Kaufzurückhaltung entstehen. Ebenso, wenn der DAX in der ersten Jahreshälfte leicht über dem Jahresendziel notiert. Bei einem positiven Ausblick werden Rücksetzer hingegen bis ca. -10% Abweichung gekauft. Erst unter diesem Niveau setzen kräftige Absicherungsgeschäfte und ein Stimmungsumschwung ein, die zu einer Beschleunigung einer Abwärtsbewegung führen.

So gesehen ist der DAX in Anlehnung auf ein Durchschnitts-Jahresendziel von ca. 10.200 Punkten in den aktuellen Umfragen für 2014 bis in den Bereich 9.180 Punkten in den kommenden Monaten gut unterstützt. Das aktuelle Niveau im DAX stellt damit noch nicht unbedingt ein nachhaltiges Käuferniveau dar.

DAX – Linienchart

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10.200 als Durchschnittswert der Bank-Erwartungen – Unterstützungs-Zone im Bereich 9.180 bis 8.950 Punkten (in Verbindung mit der Charttechnik).

Bei einer deutlich festeren Marktstimmung und einem Anstieg von ca. 10% über der Konsensschätzung dagegen treten auch Panikkäufe ein, die den Markt eher in eine Phase der Euphorie und Übertreibung hinein zwingen. Ein kräftiger Run in 2014 deutlich über die 11.000er-Marke hinaus könnte so eine Aufwärtsbewegung gar noch beschleunigen.

Charttechnisch präsentiert sich der DAX grundsätzlich positiv. Der DAX ist in 2013 aus einem sehr langfristigen Dreieck nach oben ausgebrochen. Die im unteren Chart abgebildeten Jahreskerzen zeigen ein potenziell sehr positives Szenario für die kommende Jahre an.

Jahreskerzen DAX

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Nach Ausbruch aus dem Dreieck in 2013 lassen sich zwei Kursziele ableiten. Erstens kann die Schwankungsbreite des Dreiecks an das Ausbruchsniveau nach oben abgetragen werden und zweitens bestimmt die obere Trendkanal-Begrenzung das Kursziel. So kann für die folgenden Jahre ein Kursziel in Richtung 30.000 Punkte prognostiziert werden (Datenfeed für die Jahreskerzen: BSB-Software GmbH).

Lesen Sie hierzu auch meine Analyse: DAX – 30.000 Punkte vom März 2013!

Zu beachten ist allerdings, dass ein solches Kursziel statistisch nicht untermauert wird. Denn Technische Analyse und hier die Formationsanalyse beruht auf der Annahme, dass ich im Kursverlauf Verhaltensmuster einer Masse von Marktteilnehmern als Chartmuster widerspiegeln und deren Folgen sich wiederholen. Diese Folgen können statistisch untersucht werden – je nach Definition eines Kursmusters. Statistisch auswertbar sind jedoch derart langfristige Kursmuster nicht, da keine genügend hohe Anzahl von sehr langfristigen Kursmustern vorliegt. Trotzdem gilt aus empirischen Erwägungen: Solange der DAX nicht in das Dreieck zurückkehrt und unter das Tief von 2013 bei 7.418 Punkten fällt, darf der langfristige Anleger Rücksetzer getreulich auffangen und für die kommenden Jahre eine Börsenhausse erwarten. Soweit die langfristige Perspektive.

Aus Sicht der Monats- und Wochenkerzen der japanischen Chartanalyse-Methode, den Candlesticks, bestand wie auch schon in Teil 1 des Jahresausblicks dargelegt, eher die Aussicht auf eine schwankungsanfällige Börse zu Beginn des Jahres 2014.

DOW– Monatskerzen

dow monthly
Statischer Chart
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So bildeten sich im Dow Jones drei weiße Monatskerzen von Oktober bis Dezember. Dieses Muster kann auch als drei Soldaten bezeichnet werden. Ein Kerzenmuster in den Monatskerzen, dass darauf hinweist, dass sich die Bullen kurzfristig verausgabt haben.

Der DAX notierte zudem zum Jahresanfang im überkauften Bereich. Der aktuelle Rücksetzer damit durchaus zu erwarten. Mein Musterdepot in meinem Analyse- und Ausbildungs-Service, welches als konservatives Aktien-Musterdepot konzipiert ist, wartet daher derzeit geduldig auf nachhaltige Einstiegssignale.

In Teil 3 des Jahresausblicks untersuche ich für Sie die lang- und mittelfristigen Perspektiven des DAX.

DAX-Jahresausblick - Teil 1 und 3:

DAX und Co. - Jahresausblick 2014 - Teil 1

DAX - Candlesticks - Jahresausblick 2014 - Teil 3

Ihr Stefan Salomon

Chartanalyst GodmodeTrader.de

Testen Sie meinen Analyse- und Ausbildungs-Service: Salomons Candlestick-Service. Seit 01.01.2014 mit "konservativem" Aktien-Musterdepot. Aktuelle Performce: 0%. Da ich eine Korrektur im DAX erwartet habe, ist bislang keine Transaktion getätigt worden. Infos zu meinem Service finden Sie hier.

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1 Kommentar

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  • Investor
    Investor

    Herr Salomon,

    ich hätte es gut gefunden, den die einzelnen Teile verlinkt gewesen wären.

    19:11 Uhr, 28.01. 2014