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18:27 Uhr, 03.07.2009

DAX trudelt antriebslos ins Minus

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach einem recht orientierungslosen Handel hat sich der deutsche Aktienmarkt mit leichten Kursverlusten ins Wochenende verabschiedet. Der Leitindex DAX gab am Freitag bei niedrigen Umsätzen um 0,22 Prozent auf 4.708,21 Zähler nach. Viele Anleger müssen wohl erst noch den gestrigen Absturz verdauen. Impulse von der Wall Street fehlten heute völlig, da die US-Börsen vor dem morgigen Unabhängigkeitstag geschlossen bleiben. Entsprechend ruhig verlief der Handelstag in Europa.

Mit einiger Zufriedenheit dürfte die Frankfurter Bankenwelt unterdessen nach Berlin blicken. Der Bundestag hat am Freitag mit den Stimmen der großen Koalition den Weg für die Einrichtung sogenannter Bad Banks freigemacht. Das Gesetz ermöglicht es den deutschen Kreditinstituten, ihre riskanten und oft unverkäuflichen Wertpapiere in Zweckgesellschaften, die sogenannten Bad Banks, auszulagern. Besonders gut für die Banken: Sie dürfen, anders als ursprünglich geplant, ihre riskanten Wertpapiere mit den Preisen bewerten, die zum 30. Juni 2008, und damit noch vor der Pleite von Lehman Brothers und dem nachfolgenden Kursverfall, in den Bilanzen standen. Das schont das Eigenkapital der Institute und dürfte so manche weitere Abschreibung verhindern. Der Bundesrat muss noch zustimmen.

Angesichts des Bad-Bank-Gesetzes ist es kein Wunder, dass sich die Finanzwerte am Freitag wieder an die Spitze des DAX setzen konnten. Die Aktien der Commerzbank legten um 2,85 Prozent auf 5,06 Euro zu. Wie am Freitag mitgeteilt wurde, hat sich die Commerzbank mit den Arbeitnehmervertretern über die Integration der Mitarbeiter und der regionalen Standorte der Dresdner Bank geeinigt. Die jetzt getroffenen Vereinbarungen sehen vor, dass der ursprünglich bis Ende 2011 vereinbarte Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen bei Erreichen vereinbarter Ziele bis 2013 verlängert wird. Im Zuge der Integration will die Commerzbank rund 6.500 Vollzeitstellen abbauen.

Die Papiere der Deutschen Bank verteuerten sich am Freitag um 1,74 Prozent auf 42,70 Euro, während die Aktien des Börsenbetreibers Deutsche Börse AG um 0,83 Prozent auf 52,19 Euro anzogen. Der Parketthandel an der Frankfurter Börse bleibt vorerst bestehen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Dies dürfte sich aber kaum auf den Kurs ausgewirkt haben. Der computergestützte XETRA-Handel ist schon seit Jahren wichtiger als der Parketthandel.

Der Volkswagen-Konzern hat im Juni 2009 weltweit rund 6 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft als im Vorjahresmonat. Dies sagte VW-Chef Martin Winterkorn laut verschiedenen Presseberichten am Freitag. Damit schlug sich der Autobauer dank der Abwrackprämie wohl deutlich besser als die Konkurrenz. Die VW-Stammaktien verzeichneten ein Plus von 2,11 Prozent auf 233,69 Euro.

Schlusslicht im DAX waren die Metro-Aktien, die um 2,52 Prozent auf 34,83 Euro nachgaben. Der Düngemittelhersteller K+S notiert 2,14 Prozent schwächer auf 40,16 Euro. Nach unten ging es auch mit ThyssenKrupp. Der Stahlkonzern vermeldete heute einen U-Boot-Auftrag für ein Tochterunternehmen. Die Aktien gaben trotzdem um 1,79 Prozent auf 16,99 Euro ab.

In der zweiten Reihe ging es mit den Arcandor-Aktien zeitweise tief nach unten. Die Versandhandelstochter Quelle hat trotz Massekredit offenbar keine liquiden Mittel mehr, weswegen der Druck des neuen Katalogs vorerst auf Eis liegt.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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