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08:55 Uhr, 27.07.2015

DAX: Triste Stimmung an den Weltbörsen sorgt für Kursverluste

Die Weltwirtschaft wankt und die Fed erhöht die Zinsen? Vor der Sitzung der US-Notenbank in dieser Woche sprießen die teils diffusen Ängste an den Finanzmärkten ins Kraut und sorgen für Kursverluste weltweit.

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Der deutsche Leitindex blick auf eine schwache Wochenbilanz zurück. Nachdem der DAX am Freitag nochmals um 1,43 Prozent nachgab, lag das Minus auf Wochensicht dann bei fast drei Prozent. Auch zu Beginn der neuen Woche ist am Aktienmarkt Zurückhaltung spürbar. Banker und Broker taxieren den Leitindex vorbörslich um weitere 0,43 Prozent tiefer bei 11.300 Punkten. Grund der schlechten Stimmung sind die tristen Vorgaben von der Wall Street. Dort haben die großen Indizes am Freitag ihre Kursverluste nach Handelsschluss hierzulande nochmals ausgebaut. An den asiatischen Aktienmärkten ging es zu Wochenbeginn bereits schwer bergab.

Heute dürfte der ifo-Geschäftsklimaindex von Interesse sein. Das Highlight der Woche ist die an diesem Mittwoch stattfindende Juli-Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed. Es ist die letzte Zusammenkunft vor der September-Sitzung, bei der viele Ökonomen bereits mit der Zinswende rechnen.

Athen erwartet die Vertreter der Institutionen

Die Verhandlungen mit den Experten der Geldgeber über ein neues Hilfsprogramm sollen nach Angaben aus Kreisen der Regierung in Athen am Dienstag beginnen, meldet die Nachrichtagentur dpa. Bis zum 12. August soll es eine Einigung geben. Danach muss die Eurogruppe das Ergebnis absegnen, bevor die Parlamente einiger Staaten der Eurozone die Vereinbarung zu billigen haben. Die Kapitalverkehrskontrollen im Land werden laut Reuters wohl noch für Monate bestehen bleiben. „Die Kontrollen werden erst aufgehoben, wenn frisches Geld ankommt“, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur. Der griechische Aktienmarkt soll auch am heutigen Montag geschlossen bleiben. Am Dienstag wird der Handel möglicherweise wieder aufgenommen.

IWF verstärkt Druck auf Japan

Im jüngsten Länderbericht der Internationalen Währungsfonds verlangt der IWF von der japanischen Regierung, die Ausgaben streng zu kürzen, um den Haushalt bis 2020 zu sanieren. Die Schulden seien nicht tragbar und könnte bis 2030 auf knapp 300 Prozent des BIP steigen (derzeit etwa 240 %), maßregelt der Währungsfonds.

Neuer Machtkampf in Wolfsburg?

Die Parteien positionieren sich: Bei Volkswagen droht ein erneuter Machtkampf um die Nachfolge des Konzernchefs Martin Winterkorn. Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh hat den neuen Markenvorstand Herbert Diess den Rücken gestärkt. „Ich bin sehr davon angetan, wie er bestimmte Dinge einschätzt“, sagte Osterloh dem „Handelsblatt“. Bei den Themen Komplexität, Einhalten von Prozessen und Kostenbewusstsein hätten beide viele Gemeinsamkeiten festgestellt.

Deutsche Börse meldet größte Übernahme seit 2007

Die Deutsche Börse will für 725 Millionen Euro die Devisenhandelsplattform 360T übernehmen und dadurch mittelfristig Synergien im zweistelligen Millionenbereich realisieren. Die Transaktion soll durch Eigen- und Fremdkapital finanziert werden.

Autoindustrie erwartet Milliardenumsätze mit selbstfahrenden Autos

„Allein in den kommenden fünf Jahren könnten in Europa rund 90 Millionen 'Connected Cars' verkauft werden", so Volkswagen-Chef Winterkorn gegenüber der "Welt am Sonntag". Continental-Chef Elmar Degenhart sieht ebenfalls großes Wachstumspotenzial. „Allein die für das automatisierte Fahren nötigen Sensoren dürften 2020 ein Marktvolumen von 10 Milliarden Euro ausmachen.“

Morphosys nach Zahlen im Fokus

Die Biotechfirma Morphosys hat im zweiten Quartal ihr operatives Minus auf 6,7 Millionen Euro ausgeweitet, konnte damit aber noch den Marktkonsens übertreffen. Grund der Verluste sind höhere Forschungskosten.

Philips kommt wieder auf die Beine

Der niederländische Industriekonzern Philips übertrifft im zweiten Quartal mit einem bereinigten EBITA von 501 Millionen Euro den Marktkonsens um knapp 100 Millionen. Das Wachstum auf vergleichbarer Basis beträgt 3 Prozent. Der Nettogewinn erhöhte sich von 243 Millionen Euro vor Jahresfrist auf 274 Millionen Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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