DAX® - Trendlinie als Taktgeber
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Erwähnte Instrumente
Trendlinie als Taktgeber
Beim DAX® kam zum Wochenabschluss erwartungsgemäß die 200-Tages-Linie (akt. bei 15.610 Punkten) unter Druck. In diesem Dunstkreis verläuft auch das untere Bollinger Band (akt. bei 15.628 Punkten), sodass der Kampf um diese Bastion ein charttechnisch bedeutender ist. Allerdings betont derzeit auch die höhere Zeitebene die Risiken. So drohen sich die beiden Hochpunkte bei 16.290/16.285 Punkten als Spitzen eines möglichen Doppeltops zu erweisen. Neben der eingangs erwähnten Haltezone müssen Anlegerinnen und Anleger in diesem Kontext noch eine weitere wichtige Trendlinie auf der Agenda haben. Gemeint ist der Haussetrend seit Mai 2020 (akt. bei 15.606 Punkten; siehe Chart). Damit liefert der DAX® derzeit ein Lehrbuchbeispiel für den Mehrwert einer Verknüpfung unterschiedlicher Zeitebenen, denn der Wochenchart und die Tagesbetrachtung gehen aktuell Hand in Hand. Fällt die beschriebene Kumulationsunterstützung, müssen Sie ein Ausloten der unteren Begrenzung der Schiebezone der letzten Monate in Form der jüngsten Tiefs bei rund 15.000 Punkten einkalkulieren, zumal der trendfolgende MACD gerade an seiner Signallinie gescheitert ist.
DAX® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Charttechnische Schlagseite …
… so lässt sich derzeit die Ausgangslage für die amerikanischen Standardwerte am treffendsten zusammenfassen. Doch der Reihe nach: In unserem Jahresausblick hatten wir das Dezember-Low als eine Möglichkeit der objektiven Stop-Loss-Setzung vorgestellt. Mittlerweile musste der S&P 500® sein Tief vom Dezember bei 4.495 Punkten preisgeben. Dieser Schuss vor den Bug der Bullen wird durch verschiedene charttechnische Weichenstellungen untermauert. So ist inzwischen auch die seit März 2021 bestehende Aufwärtstrendlinie (akt. bei 4.556 Punkten) Geschichte. Damit droht dem Aktienbarometer eine Topbildung, insbesondere wenn nun auch noch die 38-Wochen-Linie (akt. bei 4.459 Punkten) nachhaltig unterschritten wird. Die oberen Umkehrformationen in verschiedenen Indikatoren liefern den Bären derzeit zusätzliche Argumente an die Hand (siehe Chart). Am schwersten wiegt aus charttechnischer Sicht aber möglicherweise, dass die amerikanischen „blue chips“ aufgrund der beschriebenen Entwicklung auf Monatsbasis in den 2011 etablierten Basishaussetrendkanal (obere Begrenzung akt. bei 4.589 Punkten) zurückgefallen sind. An solche „false breaks“ schließen sich oftmals dynamische Korrekturbewegungen an.
S&P 500® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart S&P 500®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Achtung: Doppeltop!
Die fallende Advance-/Decline-Linie und die dadurch signalisierte, abnehmende Marktbreite hatten wir als einen der großen Risikofaktoren für das Jahr 2022 in unserem technischen Jahresausblick angeführt. Die Schlüsselfrage ist derzeit, ob inzwischen selbst den lange Zeit noch gut aussehenden Technologie-Schwergewichten die Luft ausgeht. Mit Blick auf den Kursverlauf der Apple-Aktie ist diese Gefahr mehr als real, denn die Hochs von Mitte Dezember und Anfang Januar bei 182,09/ 182,90 USD bilden mittlerweile ein klassisches Doppeltop (siehe Chart). Der Rutsch unter die Nackenlinie der Trendwendeformation bei 167,47 USD wird dabei durch das gleichzeitige Abgleiten unter das untere Bollinger Band bestätigt. Letzteres Phänomen spricht ebenfalls für den laufenden Gezeitenwandel bzw. das Etablieren eines neuen (Abwärts-)Trendimpulses. Aus der Höhe der Formation ergibt sich kalkulatorisches Mindestkursziel von 152 USD. Perspektivisch dürfte deshalb auch die 200-Tages-Linie (akt. bei 147,39 USD) wieder in den Mittelpunkt rücken. Um die charttechnische Schlagseite zu negieren, ist indes eine schnelle Rückeroberung des Dezembertiefs bei 167,47 USD nötig.
Apple (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Apple
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Hohe Volatilitäten …
… ermöglichen regelmäßig attraktive Produktkonditionen bei strukturierten Produkten. Dieser Leitsatz ist eine gute Einleitung zur Analyse der BioNTech-Aktie. Charttechnisch muss die Kursentwicklung des Titels weiterhin als „fallendes Messer“ bezeichnet werden. Dazu tragen vor allem die vorliegende Topbildung sowie täglich neue Bewegungstiefs bei (siehe Chart). Andererseits musste das Papier inzwischen Kursverluste von 464 USD auf unter 150 USD verkraften. Der beschriebene Ausverkauf sorgt auf Tagesbasis für massiv überverkaufte Indikatoren. Hervorheben möchten wir in diesem Kontext den RSI, welcher auf den niedrigsten Stand der zugegebenermaßen noch überschaubaren Börsenhistorie der Aktie notiert. Unser Credo bei Auswahl strukturierter Produkte lautet, dass Anlegerinnen und Anleger dabei die wichtigsten charttechnischen Unterstützungen berücksichtigen sollten. Im konkreten Fall markiert das Maitief bei 145 USD eine erste Unterstützung. Wesentlich wichtiger ist aber die Kombination aus einem Fibonacci-Retracement (130,90 USD) und den Hochs bei rund 130 USD. Und dann sind da noch die horizontalen Rückzugslinien bei rund 105 USD zu nennen.
BioNTech (ADR) (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart BioNTech (ADR)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer