DAX testet Unterstützung – Zwei Sätze starten Ausverkauf an der Wall Street
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„Wenn wir sehen, dass die Inflation weiter nur seitwärts verläuft, stellt sich die Frage, ob wir die Zinssenkungen überhaupt brauchen.“ Als dem Präsidenten der Minneapolis-Fed Kashkari diese Worte gestern Abend über die Lippen gingen, startete an der Wall Street ein breiter Ausverkauf. Hinzu kam noch ein zweiter bemerkenswerter Satz um fast die gleiche Zeit: „Die Ukraine wird Mitglied der NATO.“ Die Idee von US-Außenminister Blinken ist zwar nicht wirklich neu, in ihrer Prägnanz kam die Äußerung aber gestern zur Unzeit in einen bereits schwächer werdenden Aktienmarkt hinein.
So ging es mit dem Gesamtmarkt nach unten und mit Rüstungsaktien und Öl nach oben. Neben der Ukraine sind spätestens mit den jüngsten Vorfällen im Iran auch die geopolitischen Sorgen um eine Eskalation in Nahost zurück auf dem Tisch. Höhere Ölpreise schüren die Inflation und bekräftigen, was Fed-Mitglied Kashkari gestern als Besorgnis äußerte, nämlich dass die Inflation gar nicht weiter abnehmen könnte. Der Aktienmarkt hat jetzt kurzfristig eine Reihe von negativen Nachrichten zu verkraften. Die schnellen Kursgewinne seit Jahresbeginn werden von den Anlegern mehr und mehr hinterfragt.
Der Deutsche Aktienindex erreichte im Sog der Wall Street außerbörslich bereits die 18.156 Punkte, das charttechnische Ziel aus dem Boden von Oktober, nachdem das übergeordnete Jahresziel mit knapp 18.600 zuvor quasi ebenfalls erreicht wurde. In solchen charttechnischen Zielbereichen muss mit Gewinnmitnahmen und Korrekturen gerechnet werden.
Unter 18.200 Punkten ist aus technischer Sicht nun ein kurzfristiges Top im DAX aktiv. Die Börsenampel springt kurzfristig auf Rot. Risiko besteht jetzt bis in den Bereich der 17.000er Marke. Eine Entspannung würde erst mit einem neuen Allzeithoch eintreten, wobei eine Rückeroberung der 18.250 Punkte bereits erste Fragezeichen hinter den Korrekturambitionen setzen würde. Bleibt diese allerdings zeitnah aus, dürfte sich die Stimmung der Anleger weiter eintrüben.