Analyse
08:01 Uhr, 27.10.2017

DAX - Tagesausblick: Hochmut kommt vor dem Fall

Vor Handelsbeginn bestand ein "Coin-Flip"-Setup - Es steig oder fällt. Ohne neue Tiefs sollten aber moderate Erholungen gen 13.000 einsetzen und sich das Chartbild darüber auch stärker aufhellen. Es entstand ein super Trendtag mit ausschließlich weißen Stundenkerzen, eine technische Rarität.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.133,28 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.133,28 Pkt (XETRA)

Close: 13.133 

Dax-Widerstände: 13.140/160 + 13.190 + 13.235 

Dax-Unterstützungen: 13.115 + 13.070 + 13.040 + 12.999 

Rückblick:

  • Der Index sollte bei neuen Verlaufstiefs gen 12.910/886 fallen, alternativ war es ohne neue Lows technisch aber auch möglich, seine Korrektur temporär oder gar komplett zu beenden. Dann gab es Kursziele von zunächst 13.000 oder 13.040/070.
  • Oberhalb 13.000 sollten sowohl der Bias generell auf bullisch gehen als auch neue Allzeit-Hochs (13.140/160) möglich sein. Neue Verlaufs-Tiefs entstanden nicht, somit orientierte sich der Index zu Handelsbeginn erst einmal gen Norden.
  • Dabei prallte er an allen benannten Kursziel-Marken (13.000/040/070) zunächst jeweils kurz ab, um im Anschluss die Folgemarke direkt im Sturm zu nehmen, nach Bruch 13.070 setzte ein Squeeze bis 13.144,65 ein. Es wurden also neue ATH erreicht.

Ausblick (intraday /1h-Chart):

  • Die technischen Unterstrukturen der Chartbewegungen seit Monatsanfang erwecken noch immer einen eher korrektiven als impulsiven Anschein, daran ändert auch der dynamische Anstieg gestern zunächst einmal nichts.
  • Der Index schloss in unmittelbarer Nähe seines ATHs somit sind stärkere Widerstände im oberen Chartbereich Mangelware und lediglich via Projektionen und Trendlinien zu erfassen.
  • Verbleibt der Index in seinen korrektiven Strukturen bzw. bestätigt diese letztlich, dann fällt er morgen entweder nachdem er zuvor noch ca. 13.190 oder auch ca. 13.215/250 Punkte erreicht hatte oder gar auch ohne weitere direkte ATHs zu bauen.
  • Korrekturen, egal von welcher Basis aus, bleiben harmlos sofern sie oberhalb 13.100 oder spätestens 13.060/070 enden. Dann blieben weitere neue ATHs zu präferieren.
  • Kurse, die deutlich über den Bereich 13.280 hinausgehen würden, lassen in der Folge weiteres Potenzial gen 13.315/345 bis knapp an/über 13.400 zu. Spätestens da oben wird der Index aber zurück auf den Boden der Tatsachen geholt und dürfte in eine ausgeprägtere Korrektur übergehen.
  • Oberhalb 13.000 bleibt der Index zunächst übergeordnet bullisch zu betrachten, oberhalb 13.070 sogar als stark bullisch. Dennoch ließen bereits Brüche von 13.070/060 (egal wie hoch es zuvor noch lief) vermuten, dass sich die Bullen etwas verhoben haben könnten.
  • Einen bärischen Status erhält der Index nun erst wieder unterhalb von 12.931 Punkten.

Ausblick (übergeordnet / Tages-Chart u. a.):

  • Der Tages-MACD hat am 16. Oktober 2017 bärisch gekreuzt, solange dies Bestand hat, ist in den nächsten ca. 1-4 Wochen mit dem Ausbilden von mittleren-stärkeren Korrekturen zu rechnen.
  • Der Tages-CCI (20) läuft seit Monatsanfang zudem bärisch divergent. Somit sind beide wichtigen Trendfolge-Indikatoren aus Bullensicht eher kritisch zu betrachten. Daran ändern auch weitere neue ATH nichts.
  • Daraus resultierende Korrekturbewegungen enden bei lediglich moderater Ausprägung aber bereits im Bereich um ca. 12.700 Punkte oder gar schon ca. 12.856/829 bzw. rund um 12.900.
  • Nur bei stärkerer Abwärts-Dynamik dürfen hierbei auch Kurs-Niveaus von ca. 12.360 bis 12.500 Punkten oder tiefer erreicht werden.
  • Nach oben wirken die Kursbereiche um ca. 13.150 bis 13.235 als das kurzfristig maximal Erreichbare, einzig ein "Short-Squeeze" könnte noch Kurse bis 13.315 oder gar ca. 13.400 mit sich bringen.
  • Die letzten beiden Wochenkerzen deuten bestehende Unsicherheit und eine etwaige Ermüdung der Aufwärtsdynamik an.

Ich wünsche allen Zuschauern einen erfolgreichen Handelstag und würde mich freuen, Sie als Follower auf meinem Guidants-Desktop begrüßen zu dürfen.

Michael Borgmann, Technischer Analyst und Journalist bei der Börse Go AG

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7 Kommentare

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  • rktrader
    rktrader

    @Hellseherin

    Ihre Einstellung ist für den Aktienhandel absolut die richtige.

    Möchte in dem Zusammenhang ein Zitat von Jim Rogers erwähnen:

    I've never met a rich technician ... unless you count the ones who sell their services.

    ... und Warren Buffett ist nicht über Nacht reich geworden, seine Aussage in etwa:

    We are not buying shares, we're buying businesses, and if the price is right it makes it easier.


    Aus o.g. Aussagen lässt sich viel schlussfolgern. 😀

    17:44 Uhr, 27.10.2017
  • Michael Borgmann
    Michael Borgmann Technischer Analyst und Trader

    https://www.godmode-trader.de/...

    ;)

    14:57 Uhr, 27.10.2017
  • Hellseherin
    Hellseherin

    Wenn die hier Abos verkaufenden Analysten und Trader wirklich gut bei der Vorhersage von Wahrscheinlichkeiten liegen sollten, warum konzentrieren sie sich nicht ausschließlich auf die eigene Zockerei? Wenn ich mir an deren Stelle wirklich sicher wäre, warum sollte ich mich dann noch mit Abos überhaupt belasten?

    Wenn man sich jedoch die Abo-Preise ansieht, warum hier die Zocker-Gurus so großes Interesse daran haben, dass ihnen eine möglichst große Anzahl von Jüngern folgt. Auch wenn viele Jünger abspringen, so kommen offensichtlich immer wieder neue dazu, die diese Lücke füllen.

    Wer Abos verkauft, hat dies wohl nötig, weil man den eigenen Prognosen nicht traut und sich ein zweites Standbein sucht. Wär mal interessant zu wissen, wie die Fluktuation bei den Abos aussieht.

    Ich nehme das Geschehen hier nur aus der Perspektive des Beobachters war, da ich nicht gierig Zocke, sondern langfristig orientiert investiert bin.

    Dass die Zockerei und das Anbeten von irgendwelchen Gurus aus der Perspektive ihrer Jünger nicht nachhaltig funktioniert, ist auch dadurch erkennbar, dass hier immer wieder neue User auftauchen und andere dafür verschwinden. Haben letztere sich etwa verzockt oder erkannt, dass man mal eben nebenbei durch hoch spekulative Zockerei so leicht durch den Einsatz auf Portokassen-Level kein Millionär wird? Das ständige Kommen und Gehen scheint jedenfalls ein geeignetes Indiz dafür zu sein.

    Wer mit hoch spekulativen Produkten gegen professionelle Marktteilnehmer eine Chance haben will, muss sich selbst entsprechend qualifizieren, daraus einen Fulltime-Job machen und auch mit entsprechender, professioneller Software einsteigen. Klingt einfacher als es ist, denn sonst hätten wir nicht so viele Gurus, die vermutlich schwerpunktmäßig mit Abos ihr Geld verdienen bzw. das Spekulationsrisiko damit deutlich minimieren.

    Mit Zockerei nachhaltig Erfolg zu haben, ist sicher nicht so einfach, wenn man bedenkt, auf welches professionell aufgestellte Gegenüber sich man dabei einlässt.

    Da picke ich mir doch lieber in aller Ruhe Papiere raus, die langfristig besser laufen als der Markt. Der langfristig erzielbare Profit ist die Höhe betreffend dann neben der Marktentwicklung eigentlich in der Hauptsache nur noch vom Kapitaleinsatz abhängig. Der wichtigste Faktor ist jedoch, Geduld über viele Jahre zu haben. Dann läuft dieses Geschäftsmodell von alleine.

    Nur die Absicherungen gegen vorübergehende deutliche Marktschwächen, wie z.B. 2008, sollte man dabei nicht aus dem Blickfeld verlieren.

    10:22 Uhr, 27.10.2017
    1 Antwort anzeigen
  • meteosat
    meteosat

    @ Bigdogg
    Was erwartest du ?
    Herr Bormann ist technischer Analyst und Trader und mehr ist das Geschriebene auch nicht, das Aufzeigen von Wahrscheinlichkeiten - technisch.
    Niemand von Godemode hier weiss wo es hin geht, weil niemand an den Schaltknüppeln sitzt.
    Du willst Gewissheit haben, die einzige Gewissheit hier ist, kaufe ein virtuelles Produkt eines Analysten, respektiv Schreiber's, und dein Konto wird etwas leerer. :-)

    09:21 Uhr, 27.10.2017
  • Bigdogg
    Bigdogg

    Jetzt mal ganz ehrlich....was soll irgendjemand mit solchen Ausführungen anfangen?? Da ist alles drin von: geht hoch oder seitwärts, wenns nicht runtergeht oder auch andersrum......sinnlos und Verschwendung von Lebenszeit.

    08:55 Uhr, 27.10.2017
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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