Kommentar
08:29 Uhr, 18.10.2022

DAX stößt die Tür nach oben auf – Die 12.675 Punkte müssen halten

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Börsen klettern an einer Wand der Zweifel und Sorgen empor. Umso stärker die Aktienkurse jetzt steigen, desto größer werden die Schmerzen jener, die aus Skepsis nicht eingestiegen sind. Aber desto größer wird auch die Zahl jener, die trotz dieser Skepsis dann doch einsteigen. Damit entsteht dann ein Aufwärtstrend in einem fundamentalen Umfeld, dass im Grunde genommen keine wirklichen Argumente für den Aktienkauf liefert.

„Fear of missing out (FOMO)“ – die Angst, etwas zu verpassen, drängt die Anleger in den Markt. Diese Kletterpartie kann solange andauern, bis die Skepsis in Euphorie umschlägt. Das Aktien-Argument „There is no alternative (TINA)“ gilt weiterhin. TINA und FOMO sind damit gerade die beiden Motoren, die auch den Deutschen Aktienindex antreiben.

Aus technischer Sicht ist es jetzt wichtig, dass der DAX die 12.675 Punkte überwinden und mit in den Handelsschluss nehmen kann, am besten auch zum nachbörslichen Schlusskurs um 23 Uhr. Erst wenn diese Bedingung erfüllt ist, kann man von einer charttechnischen Bodenbildung sprechen. Kommt es im Tagesverlauf allerdings zu Gewinnmitnahmen und der Index fällt wieder darunter, bliebe der Abwärtstrend intakt. Dann droht jederzeit ein neuer Rutsch in Richtung Jahrestief.

Das größte Risiko besteht derzeit für den Markt darin, dass wichtige Daten das Narrativ einer bevorstehenden Pause im aggressiven Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed gefährden. Das könnten etwa erneute Hinweise auf eine wieder dynamisch anziehende Inflation sein. Es könnten auch Daten zu den Inflationserwartungen sein, die plötzlich wieder steigen, weil die Menschen damit beginnen, die gerade hohe Inflation auch in Zukunft in dieser Form zu erwarten. Für den Moment gehen die Anleger aber davon aus, dass der Höhepunkt der Inflation überwunden sein könnte.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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