DAX stößt bei 16.200 Punkten an – Fließen bald wieder Milch und Honig an der Börse?

Disinflation ist das Wort der Woche. Die Fed wird ab morgen keine Hinweise auf ihre geplante weitere Geldpolitik mehr geben, bevor sie in zwölf Tagen dann wahrscheinlich erneut die Leitzinsen anheben wird. Noch ist die US-Notenbank aber nicht von ihrer Absicht abgerückt, die Leitzinsen noch mehrere Male in diesem Jahr erhöhen zu wollen, auch wenn die Inflation weiter abgenommen hat.

Kurioserweise wähnen sich die Anleger trotzdem in der Sicherheit, dass mit der Leitzinsanhebung um 25 Basispunkte auf der Sitzung am 26. Juli Schluss sein wird. Offenbar ist die Versuchung zu verlockend, an ein Land zu glauben, in dem Milch und Honig fließen, also der Arbeitsmarkt stark bleibt, während der Preisdruck zurückgeht.

Der Trend im Deutschen Aktienindex gibt ihnen bislang Recht. Vor einer Woche noch unter 15.500 Punkten gewinnt der Index in fünf Tagen fast 700 Punkte zurück und nähert sich wieder dem Hoch vom Monatsanfang knapp über 16.200 Zählern. Darüber wäre der Weg zu einem neuen Allzeithoch wohl nur noch eine Frage der Zeit. Anleger, die auf ein Sommerloch mit günstiger Einstiegsgelegenheit gewartet haben, könnten dann erneut gezwungen sein, dem Markt hinterherzulaufen und den Trend noch einmal beschleunigen.

Auch der US-Regierung dürfte heimlich ein Ende der Zinswende passen, ist doch das Defizit im amerikanischen Haushalt in den ersten neun Monaten des Fiskaljahres (Oktober 2022 bis Juni 2023) fast dreimal so groß wie vor einem Jahr. Eine große Rolle spielt dabei der Schuldendienst aufgrund der stark gestiegenen Marktzinsen. Er wuchs um 131 auf 652 Milliarden US-Dollar.

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