DAX: Störfeuer - VW zieht die Autowerte mit nach unten
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DAX
Trotz positiver Vorgaben aus Übersee kommt der Deutsche Aktienmarkt heute nicht voran. Zuletzt lag das Marktbarometer DAX um 0,36 Prozent tiefer bei 10.912 Punkten. Stützend wirkten zum Handelsstart noch die überraschend guten Zahlen von BMW, der sich möglicherweise ausweitende Abgasskandal um Volkswagen belastet hingegen. Die neuen Anschuldigungen gegenüber Volkswagen hätten leichte Gewinnmitnahmen ausgelöst, sagte Aktienhändler Markus Huber vom Handelshaus Peregrine & Black. Auf der Suche nach neuen Impulsen könnte der Aktienmarkt heute auf EZB-Präsident Draghi stoßen. Er hält eine Rede in Frankfurt.
Charttechnik
Die Tagestendenz im DAX ist heute abwärts gerichtet. Hierbei kann jedoch nicht von einem echten Trend gesprochen werden. Vielmehr wird es als Korrektur auf die gestrigen Gewinne gesehen. Die erste größere Unterstützung beginnt ab ca. 10.885 Punkten und alles darüber eröffnet die Chance einer direkten Wiederaufnahme der Rally inklusive neuen Hochs oberhalb von 10.977 Punkten.
Thema des Tages
Die Deutsche Industrie hat an die Politik appelliert, in der Flüchtlingskrise an einem Strang zu ziehen. Er habe kein Verständnis für Streit und Wahlkampf, sagte Ulrich Grillo, Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Industrie BDI, im Deutschlandfunk. „Diese Situation wird dauern und eine gewaltige Kraftanstrengung für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Deshalb ist mehr Einigkeit in der Koalition unabdingbar."
Deutschland müsse für lange Zeit große Summen aufbringen, um der Lage Herr zu werden. Diese Aufwendungen brächten bei einem Gelingen aber langfristig Nutzen, sagte Grillo. Angesichts der demographischen Entwicklung und drohendem Facharbeitermangel stellten die Flüchtlinge eine Chance für Deutschland dar. Wichtig sei dabei, dass sie rasch die deutsche Sprache lernten.
Das gegenwärtige Wirtschaftswachstum in Deutschland sei kein Selbstläufer, der Aufschwung sei noch nicht nachhaltig genug, sagte Grillo weiter. Für dieses Jahr erwartet der BDI jedoch weiter ein BIP-Wachstum von bis zu zwei Prozent. In Berlin beraten heute rund 1.200 Manager beim "Tag der Industrie" über die Folgen der Migration für den Arbeitsmarkt.
Aktien im Blick
Volkswagen sieht sich im Abgasskandal mit neuen Vorwürfen konfrontiert. Die US-Umweltbehörde EPA teilte mit, VW habe auch bei den großen 3-Liter-Motoren manipuliert. VW dementierte, doch die neuen Anschuldigungen werfen ein schlechtes Licht auf CEO Müller. Nun stehen offenbar auch Porsche-Modelle im Visier. Müller war zuvor Chef des Sportwagenbauers. Die Vorzugsaktien von Volkswagen sacken aktuell im DAX um 2,97 % ab.
BMW berichtete über ein überraschend deutliches Gewinnwachstum im dritten Quartal. Allerdings zeigen sich Autowerte wg. VW heute schwach, so auch die Bayern, die zur Stunde um 1,14 % einknicken.
Dürr hebt nach einem starken Quartal die Jahresziele an, was die Aktie heute um 4,65 % verteuert.
Konjunktur
Die deutsche Chemieindustrie hat wegen einer schwachen Inlandsnachfrage und der Wachstumsschwäche in den Schwellenländern die Umsatzprognose gesenkt. Der Branchenumsatz dürfte 2015 nicht wie bisher angenommen um 1 Prozent steigen, sondern stagnieren.
Steuerprognosen sind nach Einschätzung des Vorsitzenden des Arbeitskreises Steuerschätzungen, Hüsges, wegen des Flüchtlingszustroms derzeit mit Unsicherheiten verbunden. „Es wird sehr schwierig, abzuschätzen, welche gesamtwirtschaftlichen Effekte da zu Buche schlagen“.
Chinas Staatspräsident Xi Jinping erwartet in den nächsten fünf Jahren ein Wirtschaftswachstum von „nicht weniger“ als 6,5 Prozent.
Währungen
EUR/USD notierte am Dienstag bislang bei 1,0975 im Tief. Unterstützung bekommt der Greenback dabei von den gestrigen robusten US-Wirtschaftsdaten, die die Hoffnung auf eine US-Zinsanhebung im Dezember aufrechterhalten.
GBP/USD erreichte bislang zutiefst 1,5400, nachdem der britische Einkaufsmanagerindex für den Bausektor im Oktober leicht enttäuschend ausgefallen ist.
AUD/USD erholt sich weiterhin von dem am 29. Oktober 2015 erreichten Dreiwochentief bei 0,7065 und erreichte bislang 0,7218 im Hoch. Die RBA hat ihren Leitzins unverändert bei 2,00 Prozent belassen, sich aber die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen offen gelassen.
Rohstoffe
Platin ist diese Woche wieder unter die 1.000-Dollar-Marke gerutscht und notiert derzeit bei etwas über 970 Dollar pro Unze. Commitments of Traders-Daten zufolge lagen die Netto-Long-Positionen in der Woche zum 27. Oktober mit über 22.300 Kontrakten auf einem Neun-Monatshoch. Doch mittlerweile ist es verstärkt zu Abflüssen aus den ETFs gekommen, was den Platinpreis offenbar belastet.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|