DAX: Stimmung bleibt angeschlagen
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Erwähnte Instrumente
DAX
Eine Börsenweisheit besagt: Der erste Handelstag gibt die Tendenz für das ganze Jahr vor. Man darf nur hoffen, dass diese Regel dieses Mal nicht zum Tragen kommt. Am ersten Handelstag des neuen Jahres musste der DAX wegen der Entwicklungen an Chinas Aktienmärkten über 4 Prozent Einbußen verkraften. Heute morgen sah es zunächst nach einer Stabilisierung aus, doch im Laufe des Vormittags versagten den Anlegern die Kräfte. Der Deutsche Aktienindex gibt zur Stunde ein weiteres halbes Prozent ab und setzt auf 10.230 Punkte zurück. Investoren stellten sich angesichts des ungewissen Ausblicks für die Weltwirtschaft auf weitere starke Kursschwankungen ein, sagte David Papier vom Broker ETX Capital. Ebenfalls belastend wirkten sich die neuesten Inflationsdaten aus der Eurozone aus, die etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Arbeitslosenzahlen aus Deutschland bewegten hingegen kaum.
Charttechnik
Die anfänglichen Gewinne im DAX zur heutigen Eröffnung wurden schnell aufgezehrt und der Index fiel auf ein bisheriges Tagestief bei 10.173 Punkten zurück. Gewisse Stabilisierungsversuche sind zwar zu erkennen, von neuen prozyklischen Kaufsignalen ist der Index auf Stundenebene aber noch weit entfernt. Ab 10.250 Punkten warten erste Widerstände. Kursbereiche, in denen Erholungsversuche beendet werden können und den DAX weiter in Richtung 10.120 Punkte tendieren lassen.
Thema des Tages
Im Dezember nahm die Zahl der Arbeitslosen um saisonbereinigt 14.000 ab. Damit bleibt die Arbeitslosenquote mit 6,3 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die nicht-saisonbereinigte Arbeitslosenzahl ist Ende des vergangenen Jahres auf 2,681 Millionen gesunken. Das sind 82.000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag mitteilte. Die entsprechende Quote erhöhte sich jahreszeitlich bedingt leicht auf 6,1 Prozent. „Die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt hält auch zum Jahresende an: Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember allein aus jahreszeitlichen Gründen gestiegen. Arbeitskräftenachfrage und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung entwickeln sich weiter positiv“, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise.
Im Gesamtjahr 2015 waren nach den weitern Angaben zufolge durchschnittlich 2,795 Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos gemeldet und damit 104.000 weniger als im Jahr zuvor. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote sank um 0,3 Punkte auf 6,4 Prozent.
Aktien im Blick
Volkswagen Vorzüge verzeichnen heute herbe Verluste (akt.: -6,57 %). Das US-Justizministerium hat Klage gegen den Konzern wegen der Abgasmanipulationen eingereicht. Der Hersteller hätte in fast 600.000 Dieselfahrzeugen eine illegale Software ("Defeat Device“) eingesetzt, um bei Emissionstests zu betrügen, hieß es zur Begründung. „Nachdem die Nachrichtenlage rund um VW im Dezember eher positiv gewesen ist, erinnert der Schritt der US-Regierung die Anleger an die ungelösten Probleme“, schrieb Goldman Sachs in einer Studie.
Eine gestrichene Kaufempfehlung durch JPMorgan lässt die Aktie von Morphosys abtauchen (-7,78 %).
Konjunktur
Die Inflation in der Eurozone zeigt sich im Dezember schwächer als erwartet. Wie das Statistikamt Eurostat mitteilte, verharrte die Inflationsrate bei 0,2 Prozent. Volkswirte hatten eine höhere Rate von 0,4 Prozent erwartet. Die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) verblieb bei 0,9 Prozent.
Die griechische Regierung hat ein neues Rentensystem ausgearbeitet. Der Vorschlag beinhaltet weitere Einschnitte von im Durchschnitt 15 Prozent, wie die griechische Finanzpresse berichtete.
Währungen
Der US-Dollar legt im europäischen Handel am Dienstag auf breiter Basis weiter zu. EUR/USD fiel nach den enttäuschenden Inflationsdaten aus der Eurozone und trotz der starken deutschen Arbeitsmarktdaten auf ein frisches Vierwochentief bei 1,0763, während GBP/USD trotz eines überraschend deutlichen Anstiegs des britischen Einkaufsmanagerindex für den Bausektor im Dezember bislang bei 1,4657 im Tief notierte. USD/JPY fiel entgegen dem Trend bislang bis 118,79 im Tief.
USD/CAD notiert nach einem schwachen kanadischen Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe mit 1,3944 im Hoch weiterhin in der Nähe seines am 18. Dezember 2015 bei 1,3999 erreichten Elfjahreshochs. USD/NOK hat ein frisches Allzeithoch bei 8,9472 erreicht. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Norwegen tauchte ebenfalls weiter in kontrastiven Bereich unter der 50-Punkte-Marke ab.
Rohstoffe
Gold wird in den ersten Handelstagen des neuen Jahres seiner Eigenschaft als „Save Haven“ gerecht und profitiert weiter von den geopolitischen Spannungen im Mittleren Osten. Gestern verteuerte es sich zeitweise auf 1.084 US-Dollar je Feinunze, der höchste Stand seit fast vier Wochen, und handelt heute Mittag nur vier Dollar tiefer.
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