Analyse
08:30 Uhr, 28.04.2022

DAX® - Stimmung als Hoffnungsschimmer

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Stimmung als Hoffnungsschimmer

Der DAX® verharrt innerhalb des Anfang Januar etablierten Abwärtstrends (akt. bei 14.331 Punkten). Gleichzeitig fallen die Glättungslinien der letzten 50 bzw. 200 Tage (akt. bei 14.232/15.295 Punkten). Jüngst kam mit dem Abgleiten unter die Verlaufstiefs bei 13.887/13.863 Punkten eine weitere negative Weichenstellung hinzu. Mit anderen Worten: Die charttechnische Situation der deutschen Standardwerte ist angeschlagen. Das gestrige Bewegungstief bei 13.566 Punkten macht die Ausgangslage nicht besser, zumal sich damit das jüngste MACD-Verkaufssignal weiter verfestigt hat. Übergeordnet kann die Kursentwicklung seit Mitte März sogar als obere Umkehr interpretiert werden. Das rechnerische Abschlagspotential aus der beschriebenen Topformation lässt sich auf gut 1.000 Punkte taxieren. Ein Gegengewicht zur herausfordernden Chartsituation stellt weiterhin das Sentiment dar. Gemäß der aktuellen Sentimenterhebung der American Association of Individual Investors (AAII) verharrt der Bullenanteil unter den US-Privatanlegern mit 16,4 % auf historisch niedrigem Niveau. Gleichzeitig ist der Prozentsatz der Pessimisten auf 59,4 % angestiegen – der höchste Wert seit März 2009! Per Saldo stellt die schlechte Stimmung einen unterstützenden Faktor dar.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Wieder dreistellig

Gestern hatten wir an dieser Stelle das Währungspaar EUR/USD analysiert. Der Blick auf den USD-Index bringt derzeit einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn – also wie sich der Greenback im Vergleich zu den Haupthandelswährungen EUR, GBP, CHF, JPY, CAD und SEK entwickelt hat. Charttechnisch gelang hier zuletzt die Rückkehr in den alten Aufwärtstrend seit 2011 (akt. bei 98 Punkten; siehe Chart). Zuvor hatte der USD-Index bereits die Glättungslinien der letzten 38 bzw. 90 Monate (akt. jeweils bei 96 Punkten) überwinden können. Die diskutierten Ausbruchsignale werden durch diverse Indikatoren bestätigt. Hervorheben möchten wir die Trendfolger MACD und Aroon, die derzeit jeweils „long“ positioniert sind, sowie das positive Schnittmuster zwischen den beiden o. g. langfristigen Durchschnitten. In dieser Gemengelage definiert das Hoch vom März 2020 bzw. das Mehrdekadenhoch vom Januar 2017 bei 103/104 Punkten das nächste Anlaufziel. Dieses absolute Schlüssellevel besitzt noch eine weitere Dimension: Seit Ende 2014 pendelt der USD-Index zwischen 88 und 104 Punkten seitwärts. Ein Sprung über die o. g. Hürden würde deshalb auch die langjährige Schiebezone zu den Akten legen und für ein prozyklisches Investmentkaufsignal sorgen.

USD-Index (Monthly)

Chart USD-Index

Quelle: Refinitiv, tradesigna² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart USD-Index

Chart USD-Index

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Spiel mit dem Feuer

Auf das Wiedersehen mit dem bisherigen Allzeithoch vom August 2020 bei 2.072 USD folgte beim Goldpreis ein scharfer Korrekturimpuls und ein anschließendes „Echohoch“ bei 1.998 USD. Aktuell steht beim Edelmetall einiges auf dem Spiel, denn die jüngsten Kursverluste haben charttechnische Spuren hinterlassen. Schließlich steht die Schlüsselhaltezone bei knapp 1.900 USD gehörig unter Druck. Dieses Level ist deshalb so wichtig, weil bei einem nachhaltigen Abgleiten unter dieses Level eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation komplettiert wäre (siehe Chart). Aus der Höhe der drohenden Trendwendeformation ergibt sich ein kalkulatorisches Abschlagspotential von knapp 200 USD. Letzteres unterstreicht nicht nur die Bedeutung der aktuellen Gratwanderung, sondern sollte Anlegerinnen und Anleger auch doppelt hellhörig machen. Gemessen am typischen Verlaufsmuster des US-Zwischenwahljahres beginnt nämlich Anfang Mai bis zum Halbjahresultimo eine saisonal herausfordernde Phase. Um den Goldpreis zu stabilisieren, gilt es dagegen zumindest, die charttechnischen Barrieren in Form des Hochs vom Juni 2021 bzw. des alten Allzeithochs vom September 2011 bei 1.916/1.920 USD schnellstmöglich zurückzuerobern.

Goldpreis (Daily)

Chart Goldpreis

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Goldpreis

Chart Goldpreis

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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