DAX startet Tag sechs der Konsolidierung – Messlatte für Berichtssaison liegt (zu) hoch
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In dieser Woche startet in den USA die Berichtssaison, in der bis Anfang Mai vier von fünf Unternehmen aus dem S&P 500 ihre Bücher öffnen werden. Die Gefahr nach drei aufeinanderfolgenden starken Quartalen ist, dass die Messlatte dieses Mal zu hoch liegt und die an positive Überraschungen gewöhnten Anleger enttäuscht von Dannen ziehen könnten. Und selbst wenn die Unternehmen wie erwartet liefern, spricht auf dem hohen Kursniveau nicht viel dagegen, erst einmal ein paar Gewinne mitzunehmen. Außerdem dürften sich die Investoren angesichts der deutlich gestiegenen Inputkosten vor allem für die Ausblicke der Unternehmen interessieren, und hier könnten die Margen insgesamt unter Druck geraten.
Für eine Trendwende lassen sich im Deutschen Aktienindex allerdings technisch am heutigen Morgen noch keine Signale finden. Es beginnt der sechste Tag in einer trendlosen Konsolidierungszone, wenngleich der ZEW-Index und die Inflationsdaten aus den USA heute die Impulse dafür liefern könnten, den DAX aus seinem kurzen Dornröschenschlaf zu wecken.
Der Fed-Chef von St. Louis, James Bullard, hat sich gestern dahingehend geäußert, dass bei einer Impfquote von 75 Prozent eine Debatte über eine Straffung der Geldpolitik angestoßen werden könnte. Auf diese subtilen Hinweise sollten Anleger achten, zumal die Debatte in Asien bereits im Dezember begonnen wurde. Sie würde ihre Fortführung in den USA finden. Während in Asien die Furcht vor spekulativen Überhitzungen der Motivationsgrund dafür sein könnte, stellt in den USA die Angst vor einer zu schnell steigenden Inflation und damit einer Schieflage am Anleihemarkt den Kernpunkt der Sorge dar.
Der Anleihemarkt muss angesichts der hohen Verschuldungsquoten der USA weiterhin unter Kontrolle bleiben. Eine Wiederholung der dynamischen Zinssteigerungen am US-Rentenmarkt wie zu Anfang des Jahres kann sich die Fed nicht wünschen, sie kann diesen aber auch nicht ignorieren. Wenn sich der Markt für steigende Zinsen positioniert, wird es die Fed schwer haben, dauerhaft in eine ganz andere Richtung zu kommunizieren, ohne Gefahr zu laufen, Vertrauen zu verspielen.