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08:45 Uhr, 25.11.2015

DAX: Stabilisierungsversuch

Der DAX könnte am Mittwoch nach seinem Rückschlag seit Wochenbeginn einen kleinen Erholungsversuch starten. Vorbörsliche Taxen deuten einen freundlichen Start an.

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Der deutsche Aktienmarkt konnte am gestrigen Dienstag aus dem überraschend starken ifo-Geschäftsklimaindex, der weiteres Wachstum indiziert, keinen Nutzen ziehen. Die erhöhte geopolitische Verunsicherung nach dem Abschuss des russischen Kampfjets an der syrischen Grenze durch das türkische Militär trug das ihrige zu der mauen Kursentwicklung bei.

Nach den beiden schwächeren Handelstagen zu Wochenbeginn könnte der deutsche Leitindex DAX heute wieder Boden gutmachen, wie vorbörsliche Kurstaxen signalisieren. L&S sieht den DAX eine halbe Stunde vor Handelsbeginn um 0,16 Prozent fester bei 10.949 Punkte.

Heute liegt der Fokus auf den anstehenden US-Daten, die aufgrund des morgigen Feiertags Thanksgiving zum Teil vorgezogen werden. Vor allem die Angaben zum privaten Konsum und die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter sind wichtig. Mit Interesse werden auch die Preisentwicklungen verfolgt, insbesondere der PCE-Kerndeflator - das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß. Die Zahlen müssten schon deutlich enttäuschen, um an den Erwartungen einer Zinswende im Dezember noch etwas zu ändern.

Asyldebatte: Oettinger verlangt Grundgesetzänderung

EU-Kommissar Günter Oettinger wirkt ist das deutsche Asylrecht wie ein Magnet auf die Flüchtlinge, wie er dem Handelsblatt gegenüber betonte. Dauerhaft lasse sich die Zuwanderung nach Deutschland nur begrenzen, wenn es weniger Anreize gebe. „Eine Änderung des Grundgesetzes wäre geboten, um das Asylrecht neu zu ordnen", sagte Oettinger. Solange dies nicht angegangen werde, bleibe nur eine Alternative: Milliardenhilfen für die Flüchtlingslager in der Türkei und anderen Staaten. Die Flüchtlingskrise wird heute auch die Haushaltsdebatte im Bundestag bestimmen. Auch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig forderte eine Entlastung Deutschlands bei der Aufnahme von Flüchtlingen.

Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls hat sich derweil für einen generellen Aufnahmestopp von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten in Europa ausgesprochen. Statt weiterhin Tausende von Migranten unkontrolliert nach Europa zu lassen, müsse die EU mit Syriens Nachbarstaaten Lösungen entwickeln, um dort mehr Flüchtlinge aufzunehmen und zu erfassen, sagte Valls in mehreren Zeitungsinterviews. Sonst stelle Europa seine Fähigkeit in Frage, seine Grenzen wirksam zu kontrollieren.

Deutsche Bank: Tausende Jobs in Deutschland stehen zur Disposition.

Der angekündigte Stellenabbau bei der Deutschen Bank trifft vor allem das Privat- und Firmenkundengeschäft. Gut 3.200 Stellen sollen in der Sparte gestrichen werden, wie das Handelsblatt unter Berufung auf eine interne Information an die Betriebsräte des Instituts berichtete. Der Großteil der Kürzungen solle die Filialmitarbeiter betreffen. Da die Bank bereits im April die Schließung von 200 der 700 Filialen angekündigt hatte, sei die Größenordnung bei der Zahl der Stellenstreichungen keine Überraschung, heißt es in dem Bericht.

Metro plant höhere Ausschüttungsquote

Der Handelskonzern Metro will die Dividende erhöhen. Für das Geschäftsjahr 2014/15 plant der Vorstand der Hauptversammlung, eine Ausschüttung von 1,00 Euro je Metro-Stammaktie vorzuschlagen. Hintergrund für diesen Schritt seien die deutlich sichtbaren positiven Zeichen des eingeleiteten Umbau des Konzerns sowie die stark verbesserte Nettoverschuldung, heißt es in einer Unternehmensmitteilung von Mittwoch.

Brenntag: Ausgabe von Optionsschuldverschreibungen - Aktie unter Druck

Der Chemikalienhändler Brenntag beschließt die Ausgabe von nicht-nachrangigen und unbesicherten Optionsschuldverschreibungen mit Laufzeit bis zum Jahr 2022. Die Platzierung in Höhe von 500 Millionen US-Dollar ist an institutionelle Investoren gerichtet, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Bezugsrechte der Brenntag-Aktionäre wurden ausgeschlossen. Der erwartete Kupon liegt zwischen 1,125 und 1,875 Prozent p.a.

K+S: Greift Potash nochmals an?

Die K+S-Aktie profitiert heute von erneuten Übernahmefantasien. So berichtete der "Platow Brief" von einem möglichen zweiten Übernahmeversuch durch den kanadischen Wettbewerber Potash im Frühling 2016. Erst Anfang Oktober hatte der kanadische Kali-Hersteller nach dreimonatigem Bemühungen den Übernahmeversuch von K+S abgebrochen.

Amazon: Beschäftigte in Leipzig legen erneut die Arbeit nieder

Für Mittwoch sind in der Früh- und Spätschicht zum Streik aufgerufen worden, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. „Kein tarifliches Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld und 2016 wird sogar noch ein Urlaubstag gestrichen, mit fairen wertschätzendem Umgang mit den Beschäftigten hat dies nichts zu tun", sagte Verdi-Streikleiter Jörg Lauenroth-Mago am Mittwoch.

HP enttäuscht mit Quartalszahlen

Hewlett-Packard hat das letzte Quartal vor der Aufspaltung in zwei Unternehmen wenig erfreulich abgeschlossen. Die Erlöse sanken um 6,4 Prozent auf 24,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn im vierten Geschäftsquartal lag mit 1,3 Milliarden Dollar ebenfalls unter dem Vorjahreswert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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