DAX® - Stabilisierung bei 13.000 Punkten?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Stabilisierung bei 13.000 Punkten?
Aufgrund des US-Feiertages erlebte der DAX® gestern einen recht ruhigen Start in die neue Handelswoche. Die Hoch-Tief-Spanne der deutschen Standardwerte verblieb dabei an den letzten beiden Tagen innerhalb der Ausverkaufskerze vom vergangenen Donnerstag. Die dadurch entstehenden Innenstäbe dokumentieren den derzeit laufenden Stabilisierungsversuch im Bereich der runden 13.000er-Marke. Um dieses zarte Pflänzchen nicht zu gefährden, gilt es das jüngste Verlaufstief bei 13.008 Punkten kurzfristig nicht mehr zu unterschreiten. Ansonsten droht doch noch eine Belastungsprobe des bisherigen Jahrestiefs von Anfang März bei 12.439 Punkten. Auf der Oberseite definiert dagegen das Tief vom 9. Mai bei 13.381 Punkten ein erstes Erholungsziel, ehe der alte, Anfang Januar etablierte Abwärtstrend (akt. bei 13.477 Punkten) wieder in den Mittelpunkt rückt. Eine grundsätzliche Wende am Aktienmarkt ist ohne die amerikanischen „blue chips“ kaum vorstellbar. Deshalb nutzen wir den US-Feiertag zu einer Einordnung der charttechnischen Perspektiven von S&P 500® und Nasdaq-100® (siehe Analysen unten).
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
H1: Das Schwächste seit 1932?
Den gestrigen US-Feiertag möchten wir für eine größere Bestandsaufnahme der amerikanischen Standardwerte nutzen. Den Auftakt macht der S&P 500®, wo mit einem Minus von 23 % im bisherigen Jahresverlauf das schwächste erste Halbjahr seit 1932 droht. Seinerzeit brach das Aktienbarometer um 43 % ein, was gleichbedeutend mit dem größten Rückschlag der gesamten Historie seit 1928 ist. Nur die Jahre 1962, 1970 und 1940 starteten mit einem Minus von 22,8 %/21,8 %/20,9 % ähnlich schwach. Ein derart „verhageltes“ 1. Halbjahr ist somit alles andere als alltäglich. Die viel spannendere Frage ist nun allerdings, ob Anlegerinnen und Anleger im zweiten Halbjahr mit einer Fortsetzung der Durststrecke rechnen müssen oder ob der schwache Jahresauftakt möglicherweise sogar den Grundstein für eine Erholung in den kommenden sechs Monaten bis zum Jahresultimo legt. Der Blick in die Historie fördert Erstaunliches zu Tage: In allen fünf Vergleichsjahren konnte der S&P 500® im 2. Halbjahr zulegen – 1932 sogar um fast 50 %. Ohne diesen positiven Ausreißer beträgt das durchschnittliche Kursplus in der 2. Jahreshälften immerhin noch 15 %. So hat die schwierige Marktphase 2022 vielleicht doch noch etwas Gutes.
S&P 500® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart S&P 500®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Haltemarken und Befreiungsschläge
Die Kursverluste des Nasdaq-100® seit dem Allzeithoch vom November vergangenen Jahres bei 16.765 Punkten summieren sich inzwischen auf rund 5.500 Punkte. In der vergangenen Woche mussten die Technologietitel mit einem Abwärtsgap (11.825/11.751 Punkte) und einem neuen Bewegungstief (11.037 Punkte) weitere Hiobsbotschaften hinnehmen. Vor dem Hintergrund des absolut intakten Baissetrends sollten Anlegerinnen und Anleger derzeit vor allem nach den nächsten Rückzugslinien Ausschau halten. Die 200-Wochen-Linie (akt. bei 10.796 Punkten) bildet im Zusammenspiel mit dem Tief vom September 2020 (10.678 Punkte) einen massiven Rückzugsbereich. Kann die beschriebene Bastion den laufenden Kursverfall nicht stoppen, steckt das Vor-Corona-Hoch bei 9.737 Punkten die nächste Rückzugslinie ab. Die jüngsten Kursverluste haben aber auch Spuren bei den quantitativen Indikatoren hinterlassen. Während der trendfolgende MACD sogar historisch niedrig notiert, verbucht der RSI zumindest den tiefsten Stand seit der Finanzmarktkrise im Jahr 2008. Für eine Stabilisierung müsste der Nasdaq-100® indes zumindest das Tief vom März 2021 bei 12.208 Punkten zurückerobern.
Nasdaq-100 Index® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Nasdaq-100 Index®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Marktbreite: Zahlen einer Extremkonstellation
Die Analyse der Marktbreite zählt zu den ganz großen Stärken der Technischen Analyse. Ein besonderes Augenmerk werfen wir heute auf die Ausgangslage beim Nasdaq-100®. Nur noch 7 % aller Indexmitglieder notieren aktuell oberhalb ihrer jeweiligen 200-Tages-Durchschnitte. Gemessen an diesem Kriterium befindet sich die überwältigende Mehrzahl der Titel in einem Abwärtstrend. Die Korrektur ist also möglicherweise bereits weit fortgeschritten. Um die These zu untermauern haben wir für alle Mitglieder des Technologieauswahlindex das „höchste Hoch“ und das „tiefste Tief“ des letzten Jahres analysiert. Der durchschnittliche Kursabschlag über alle Indexmitglieder beträgt mittlerweile fast 38 %. Mehr als jeder dritte Einzelwert musste sogar einen Kursrückschlag um mehr als 50 % verkraften. Am eindrucksvollsten ist aber diese Zahl: 72 % aller Indexmitglieder haben sich um weniger als 10 % von ihren Jahrestiefs erholen können und notieren damit in absoluter Schlagdistanz zu ihren Verlaufstiefs. Per Saldo erreicht die Korrektur im Technologiesektor mittlerweile ein substanzielles Ausmaß. Der Nasdaq-100® stellt zwar weiterhin ein „fallendes Messer“ dar, aber das Techbarometer hat auch bereits eine ordentliche Fallhöhe abgearbeitet.
Nasdaq-100 Index® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
Sie möchten börsentäglich kostenlose Technische Analysen zu DAX®, ausgewählten Aktien, Währungen und Rohstoffen erhalten?
Wichtige Hinweise
Werbehinweise
HSBC Trinkaus & Burkhardt GmbH
Derivatives Public Distribution
Hansaallee 3
40549 Düsseldorf
kostenlose Infoline: 0800/4000 910
Aus dem Ausland: 00800/4000 9100 (kostenlos)
Hotline für Berater: 0211/910-4722
Fax: 0211/910-91936
Homepage: www.hsbc-zertifikate.de
E-Mail: zertifikate@hsbc.de
2)Transaktionskosten und Ihr Depotpreis (Beispielrechnung in den Wichtigen Hinweisen) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt und wirken sich negativ auf die Wertentwicklung der Anlage aus. Lesen Sie bitte die Wichtigen Hinweise, einschließlich der Werbehinweise.
Autor: Jörg Scherer