DAX springt nach oben - Das Geschenk der EZB
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DAX
Erneut hilft die Europäische Zentralbank dem Aktienmarkt auf die Sprünge. Wegen der traditionell geringeren Handelsaktivität in den Sommermonaten und der erhöhten Marktschwankungen plant die EZB, einen Teil ihrer milliardenschweren Wertpapierkäufe auf Mai und Juni vorzuziehen, wie EZB-Direktor Benoit Coeure am Dienstag in London ankündigte. Die Aussagen drückten den Euro wieder an die Marke von 1,12 US-Dollar. Das nutzte der DAX als Katalysator und setzte zu einem Aufschwung an die Marke von 11.800 Punkten (+1,71 %) an. Darüber hinaus sorgen stark laufende US-Indizes für gute Stimmung. In den USA notieren Dow Jones und der S&P 500 weiterhin auf Rekordniveaus. Die akut bedrohliche Zahlungsunfähigkeit Griechenlands ist heute etwas aus dem Blick der Anleger geraten.
Thema des Tages
Die Europäische Zentralbank wird einen Teil ihrer monatlich geplanten Wertpapierkäufe vorziehen. Damit soll sichergestellt werden, dass das durchschnittliche Kaufvolumen von 60 Milliarden Euro je Monat auch dann erreicht werde, wenn in den Sommermonaten weniger gekauft werde. Dies kündigte EZB-Direktor Benoit Coeure am Dienstag in London an. Falls es notwendig sei, würden die Wertpapierkäufe auch nach der Ferienzeit im September etwas höher ausfallen. Dann sei die Liquidität an den Anleihemärkten höher.
Coeure betonte zugleich, dass das Vorziehen der Käufe nichts mit den Turbulenzen am Anleihemarkt zu tun habe: "Das etwas höhere Kaufvolumen, dass Marktanalysten in den kommenden Wochen beobachten könnten, steht daher in keinem Zusammenhang mit der jüngsten Episode der Marktvolatilität, sagte der Franzose. Er unterstrich, dass er deswegen auch nicht beunruhigt sei. Hier habe sich eine Marktkorrektur gezeigt, so der EZB-Direktor. Allerdings gab er sich dann aber doch besorgt über die Geschwindigkeit, mit der die Korrektur ablief. In der Zeit von Ende April bis Mitte Mai kam es zu starken Kursverlusten bei Euro-Staatsanleihen.
Laut Angaben von diesem Montag hat die Notenbank bisher öffentliche Anleihen im Volumen von 122,4 Milliarden Euro aufgekauft.
Aktien des Tages
Die Übernahme des Software-Spezialisten Elektrobit Automotive durch Continental kommt am Markt gut an. Die Conti-Aktie zieht um 3,10 % an.
Merck verlieren nach gemischt ausgefallenen Quartalszahlen akt. noch 0,08 %.
Der Internetkonzern United Internet kann sich neben einem schwungvollen Jahresauftakt über ein Kursplus von aktuell 5,76 % freuen.
Konjunktur
Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen im Mai zurück. Der Index fällt gegenüber dem Vormonat um 11,4 Punkte auf einen Stand von 41,9 Punkten (langfristiger Mittelwert: 24,9 Punkte).
Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone verschlechtern sich ebenfalls. Der Erwartungsindikator fällt um 3,6 Punkte auf 61,2 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum hat sich im Mai 2015 um 11,8 Punkte auf minus 16,5 Punkte verbessert.
Die Verbraucherpreise in der Eurozone stagnieren im April zum Vorjahresmonat, wie die Statistikbehörde Eurostat nach finalen Daten mitteilte. In der Kernrate steigen die Preise um 0,6 Prozent.
Seit der Einführung des Mindestlohns zu Jahresbeginn sind in Deutschland 237.000 gewerbliche Minijobs verschwunden. Das geht nach Informationen der „Welt" aus dem Quartalsbericht der Minijobzentrale in Bochum hervor.
Währungen
Der US-Dollar setzt seine gestern begonnene Erholung auf breiter Basis fort. EUR/USD notierte bislang bei 1,1157 im Tief, wobei die Gemeinschaftswährung von den Aussagen der EZB, wonach ein noch tieferer Banken-Einlagenzinssatz theoretisch möglich wäre und man eine Ausweitung des Staatsanleihekaufprogramms plane, belastet wird. GBP/USD stürzte bislang bis zutiefst 1,5521, nachdem die Verbraucherpreise in Großbritannien im April überraschend zum ersten Mal seit 1960 in negatives Terrain gerutscht sind.
AUD/USD notierte bislang bei 0,7955 im Tief. Dabei belastet den „Aussie“ auch das über Nacht veröffentlichte Protokoll der letzten geldpolitischen Notenbanksitzung der Reserve Bank of Australia, in dem diese signalisierte, dass sie für weitere Zinssenkungen offen ist.
Rohstoffe
Die Ölpreise weiten am Dienstag ihre zu Wochenbeginn gemachten Verluste aus. Während ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI am Vormittag mit einem Minus von 1,03 Prozent bei 59,75 US-Dollar notiert, wurde ein Fass Brent mit einem Abschlag von 0,89 Prozent bei 65,64 US-Dollar gehandelt. Die Analysten Goldman Sachs sind weiterhin skeptisch bezüglich der Ölpreisentwicklung. Die Experten senkten ihre Prognosen für die Jahre 2016 bis 2020 und erwarten den Preis für ein Fass Brent im Jahr 2020 nun bei 55 US-Dollar.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|