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08:55 Uhr, 16.12.2014

DAX: Silberstreif am Horizont

Der deutsche Leitindex dürfte heute erneut einen Erholungsversuch in Angriff nehmen. L&S taxiert den Index vorbörslich um 0,24 % fester bei 9.356 Punkten. Im Blick stehen am Vormittag mehrere Wirtschaftsdaten.

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DAX – Erholungsversuch 2.0

Deutlich im Minus schlossen gestern die deutschen Hauptindizes. Der Dax etwa setzte fast drei Prozent auf 9.334 Punkte zurück. Dabei hatte es bis in den späten Nachmittag so ausgesehen, als könnten sich die Kurse nach den deutlichen Kursverlusten vom vergangenen Freitag mit einem moderaten Plus erholen. Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA und eine schwache Eröffnung an der Wall Street ließen die Kurse aber schnell purzeln. Nach dem mauen Start konnten aber zumindest die Indizes in New York ihre zwischenzeitlich heftigen Verluste zum Handelsende nahezu eindämmen.

Auch der deutsche Leitindex dürfte heute erneut einen Erholungsversuch starten. L&S taxiert den Index vorbörslich um 0,24 % fester bei 9.356 Punkten. Im Blick stehen heute mehrere Wirtschaftsdaten. Zum einen veröffentlicht das ZEW-Institut seine Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone. Zum anderen wird Markit die Einkaufsmanagerindizes für Dezember veröffentlichen.

Der Euro kann sich am Dienstag zum Dollar behaupten (akt.: EUR/USD mit 0,10 % im Plus bei 1,2453 Dollar). Am Montag hatten die Währungen zahlreicher Schwellenländer wie Brasilien oder Indien stark unter Druck gestanden. Ins Bodenlose aber fiel der russische Rubel, der am Montag ca. zehn Prozent an Wert verlor. Gegen den Verfall schritt dann die Notenbank in Moskau ein. Die russische Zentralbank hob in einem Kraftakt ihren Leitzins um 6,5 Prozentpunkte auf 17 Prozent an. Zudem will die Notenbank die Versorgung der Banken mit Dollar-Liquidität ausweiten. Experten werteten die Maßnahmen als Schritt in die richtige Richtung. Der Rubel hat sich im heutigen frühen Handel um fast 10 Prozent gegenüber dem Euro erholt.

Auch die Ölpreise setzten ihren Preissturz im frühen Handel fort. Das Fass Brent-Öl kostete am Morgen 60,74 Dollar (-$0,32), WTI notierte bei 55,58 (-$0,33). Seit Sommer sind die Ölpreise mittlerweile um fast 45 Prozent eingebrochen.

Troika fordert weitere Reformen von Griechenland

Einem Medienbericht fordert die Troika weitere Reformen von Griechenland. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung sollen die Steuerfahndung verstärkt, die Mehrwertsteuer für Hotels von 6,5 auf 13 Prozent erhöht und zu großzügige Vorruhestandsrechte abgeschafft werden.

Derweil haben EU-Wirtschafts- und Finanzkommissar Moscovici und der griechische Notenbankchef Stournaras zwei Tage vor der Präsidentenwahl vor Turbulenzen gewarnt, die das Land wieder in die Krise stürzen könnten.

Metro zahlt wieder eine Dividende

Im Geschäftsjahr 2013/14 ging der Metro-Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) und Sonderfaktoren um 14 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro zurück. Im Vorjahreswert waren jedoch außerordentlich viele Erträge aus dem Verkauf von Immobilien oder Sparten enthalten. Bereinigt um diesen Effekt wäre der operative Gewinn leicht gestiegen. Der Handelskonzern zahlt nach der Rückkehr in die Gewinnzone wieder eine Dividende von 90 Cent je Anteil.

China plant Infrastrukturprogramm

China will die Wirtschaft durch Investitionen in Höhe von 192 Milliarden Yuan (das sind ca. 31 Milliarden Euro) für Infrastruktur wie Straßen und Bahnverbindungen stützen, berichtet CNBC. Neue Schnellstraßen sollen in den Provinzen Guangxi, Guangdong und Sichuan entstehen. CNY 80 Milliarden Yuan sollen für einen dritten Flughafen in Peking verwendet werden.

Dt. Telekom winkt ein acht Milliarden Euro schwerer Ausstieg aus Großbritannien

Die Deutsche Telekom hat sich zusammen mit ihrem französischen Partner Orange auf exklusive Verhandlungen über den Verkauf der Telekom-Tochter EE an die britische BT Group geeinigt. Insgesamt soll sich der Verkaufspreis bei 15,7 Milliarden Euro bewegen, ein Teil davon soll in Aktien von BT bezahlt werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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