DAX: Short-Verkäufe sorgen für Tagesrally
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der Deutsche Aktienmarkt hat den schwächeren gestrigen Handelstag gut verdaut und ist wieder im Angriffsmodus. Am Mittwochmittag gewinnt der Leitindex DAX 1,8 Prozent hinzu und notiert knapp unterhalb der Marke von 9.300 Punkten. Das bessere Sentiment führen Händler auf die steigenden Ölpreise und den abbröckelnden Euro zurück. Ferner dürfte für den heutigen Aufwärtstrend ein Effekt mitverantwortlich sein. Viele Anleger haben zuletzt auf weiter fallende Kurse gesetzt, was sich jetzt als fatal herausstellt. Die Dynamik der heutigen Zugewinne spricht dafür, dass einige short positionierte Marktteilnehmer ihre Positionen glatt stellen mussten, um sich gegen weitere Kursverluste abzusichern. Diese Short-Verkäufe, auch Short-Squeeze genannt, könnten damit den beschleunigten Aufwärtstrend in kleinerem Rahmen mit ausgelöst haben. Bei dieser Dynamik fällt nicht einmal mehr die abstürzende RWE-Aktie nach der angekündigten Dividendenstreichung sonderlich ins Gewicht.
Im Verlauf stehen heute noch zahlreiche Konjunkturdaten aus den USA an, von denen sich Beobachter weitere Impulse versprechen. Von besonderem Interesse ist aber das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, das am Abend veröffentlicht wird. Hier sollte sich schon detailliert ablesen lassen, ob die Notenbanker einen flacheren Leitzinsanhebungspfad wählen werden, schrieb Dirk Gojny von der National-Bank.
Charttechnik
Im DAX gaben die Käufer im bisherigen Handel wieder Gas und konnten die laufende Erholung mit einem neuen Hoch festigen. Damit drang der Index jedoch auch weiter in den Widerstandsbereich ab ca. 9.300 Punkte vor. Gewisse Gewinnmitnahmen sind zu erwarten. Solange Abwärtsdruck aber ausbleibt, locken im Tagesverlauf neue Hochs. Unterstützungen hat der Index jetzt bei 9.270/50 und 9.170 Punkten für eine „Maximalkorrektur“.
Aktien im Blick
Thema des bisherigen Handelstages ist die Aufkündigung der Dividende für die im DAX notierte RWE-Stammaktie. Analysten zeigten sich entsetzt, die Anleger fliehen aus dem Titel (-12,86 %). Der Versorger ist wegen hoher Abschreibungen auf seine Kohle- und Gaskraftwerke in Höhe von 2,1 Milliarden Euro in die roten Zahlen gerutscht und zieht nun die Notbremse. Für Inhaber der Stammaktien fällt die Ausschüttung demnach komplett aus. Vorzugsaktionäre sollen noch 13 Cent je Anteilsschein erhalten. Das entspricht einem Rückgang um 87 Prozent, im Vorjahr lag die Dividende noch bei 1,00 Euro je Aktie. „Die Dividende fällt als Stütze für den Titel aus“, schrieben die Analysten der WGZ Bank in einem Kommentar.
Beiersdorf entwickelten sich nach Vorlage der Jahreszahlen für 2015 mit einem Minus von akt. 1 % im steigenden Markt enttäuschend. Die DZ Bank sprach zwar von einem soliden Geschäftsjahr, allerdings auch von einem konservativen Ausblick auf 2016.
Konjunktur
Die Lage am britischen Arbeitsmarkt bleibt sehr gut. Nach Daten des Statistikamts ONS betrug die nach internationalen Standards erhobene Arbeitslosenquote (ILO) im Zeitraum Oktober bis Dezember unverändert 5,1 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit Anfang 2006.
Zum Auftakt der Etat-Verhandlungen für 2017 hat Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) eine nachhaltige Ausgabenpolitik angemahnt. Es bestünden weiterhin Risiken für die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen. „Daher halten wir an einer soliden Haushaltspolitik fest“.
Währungen
Der US-Dollar bewegt sich zur Wochenmitte gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. EUR/USD fällt weiter von seinem am 11. Februar bei 1,1376 erreichten Dreieinhalbmonatshoch zurück und notierte bislang bei 1,1118 im Tief. GBP/USD legte hingegen nach gemischten britischen Arbeitsmarktdaten bislang bis 1,4339 im Hoch zu.
USD/JPY erreichte nach schwächer als erwartet ausgefallenen japanischen Maschinenaufträgen 114,39 im Hoch. USD/CHF hat bei 0,9918 ein Wochenhoch erreicht. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für die Schweiz haben sich im Februar auf minus 5,9 Punkte eingetrübt. AUD/USD legt zur Wochenmitte nach Veröffentlichung unveränderter australischer Frühindikatoren zu und notierte bislang bei 0,7122 im Hoch.
Rohstoffe
Neu aufgeflammte Spekulationen auf eine Begrenzung der weltweiten Ölförderung verteuern die Sorte Brent aus der Nordsee um 2,52 Prozent auf 33,18 Dollar je Barrel. Heute soll ein Treffen der Ölminister aus dem Iran, Venezuela und dem Irak zu eben diesem Thema stattfinden. Offen bleibt, wie sich der Iran verhalten wird. Einen Vorgeschmack lieferte aber am Morgen der OPEC-Botschafter der Islamischen Republik. Nach den Worten von Mehdi Assali kommt eine Einschränkung der Ölexporte seines Landes nicht in Frage. „Wir hatten schon im Vorfeld angekündigt, dass wir nach dem Ende der Sanktionen unseren Exportanteil wieder an die Zeit vor den Sanktionen annähern", sagte Assali der Tageszeitung „Shargh“. Vom Iran nun zu erwarten, nach dem jahrelangen Ölembargo seinen Anteil zu senken, sei unlogisch.
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