Kommentar
09:17 Uhr, 28.10.2020

DAX setzt Talfahrt fort – Zweite Welle, zweiter Lockdown

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Dass ein zweiter Lockdown in Deutschland kommen wird, steht so gut wie fest. Nicht fest steht, in welcher Form er kommt und erst recht nicht kann heute schon die Frage beantwortet werden, ob und wann die neuen Maßnahmen das Tempo der zweiten Infektionswelle bremsen oder sie gar brechen werden. Gleichzeitig erinnern sich die Anleger an die Reaktion der Börse auf den ersten Lockdown im Frühjahr. Zwar kennt man jetzt die Bereitschaft von Regierungen und Notenbanken, entschieden gegen die Krise vorzugehen, dennoch bleibt ob der hohen Unsicherheit die Stimmung an der Frankfurter Börse angespannt, nur wenige wollen in das erneut fallende Messer greifen.

Eigentlich hat Microsoft gestern sehr gute Zahlen vorgelegt. Allerdings reichten diese nicht für weitere Kursgewinne in der Nachbörse. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass die guten Nachrichten bereits in den Kursen enthalten waren. Microsoft scheint für Anleger auf dem aktuellen Niveau bereits den perfekten Kurs erreicht zu haben. Was geschieht, wenn Unternehmen negativ ausscheren, hat in dieser Woche SAP gezeigt. Auch wenn die Walldorfer nicht stark enttäuscht haben, brach die Aktie um über 20 Prozent ein. Anleger haben derzeit den Finger am Abzug und sind nicht zögerlich, diesen zu ziehen und einfach alternative Aktien der Konkurrenten anzusteuern, bei denen keine Gewinnwarnungen im Raum stehen.

Während Anleger auf einen Kursausbruch bei Gold als Reaktion auf die schwachen DAX-Kurse warten, steigt der Bitcoin massiv an. Die jungen Generationen, die auch durch die Pandemie weltweit millionenfach an die Börse strömten, scheinen den Bitcoin gegenüber dem Gold zu bevorzugen. Das ist eine der charakterlichen Veränderungen der Märkte in diesem so turbulent begonnenen neuen Jahrzehnt.

Der Deutsche Aktienindex wird nun nach unten durchgereicht. Der Markt hat mit dem Rutsch unter 12.033 Punkte weiteres Abwärtspotenzial zunächst bis in die Region um 11.600 Punkte freigesetzt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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